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Kletterunfall in der Wetterau: Kind rutscht in Steinbruch ab

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Ein Hubschrauber holt den 13-Jährigen aus der Steilwand am Ortenberger Steinbruch Gaulskopf.
Ein Hubschrauber holt den 13-Jährigen aus der Steilwand am Ortenberger Steinbruch Gaulskopf. © SAX

Ein 13-Jähriger aus Ortenberg (Wetterau) gerät beim Klettern im Steinbruch Gaulskopf in Gefahr. Die Bergwacht ruft einen Rettungshubschrauber.

Ortenberg - Zu einem dramatischen Rettungseinsatz wurden am Samstagabend (23.04.2022) die Feuerwehr und die Bergwacht Schotten alarmiert. Ein 13-jähriger Junge aus Ortenberg (Wetterau) war im stillgelegten Steinbruch Gaulskopf abgerutscht und hatte aus eigener Kraft die Steilwand nicht mehr hinauf klettern können. Erst mit Unterstützung eines Polizeihubschraubers konnte er aus seiner Notlage befreit werden.

Ortenberg (Wetterau): In Steinbruch abgerutscht - Kind wählt Notruf nach Kletterunfall

Nach Angaben der Polizei war der 13-Jährige an der rund 50 Meter hohen Steilwand geklettert. Dabei hatte er offenbar den Halt verloren und war rund zehn Meter tief abgerutscht. Etwa 30 bis 40 Meter über dem wassergefüllten Grund des Steinbruchs hatte er wieder Halt gefunden. Über den Notruf 110 konnte er gegen 18 Uhr mit seinem Mobiltelefon Hilfe alarmieren.

Die Freiwillige Feuerwehr Ortenberg eilte mit etwa 20 Feuerwehrleuten an die Abbruchkante des Steinbruchs oberhalb der Steilwand. Gemeinsam mit der Bergwacht erkundeten sie, an welcher Stelle der Junge in der Felswand festsitzt und wie diese zu erreichen ist. Anschließend seilte sich ein Helfer der Bergwacht zu dem 13-Jährigen ab und sicherte ihn mit einem Seil.

Weil der Bereich nur schwer zugänglich war, forderte die Bergwacht aus Egelsbach den Polizeihubschrauber an, um den Jungen mit der Seilwinde aus der Steilwand zu holen. Erst gegen 20 Uhr gelang es schließlich, den Jungen sowie den Helfer der Bergwacht aus dem Wetterauer Steinbruch zu bringen.

Kletterunfall in Ortenberg (Wetterau): Bürgermeisterin lobt Einsatzkräfte

Die Feuerwehr Ortenberg unterstützte die Bergwacht und bereitete den Landeplatz für den Polizeihubschrauber vor. Vom Steinbruchgelände aus beobachtete die Mutter des Jungen die Situation, mit der er per Handy Kontakt hielt, während er auf die Rettung wartete. Bürgermeisterin Ulrike Pfeiffer-Pantring war ebenfalls zur Unglücksstelle gekommen. Sie begleitete die Mutter zum Landeplatz des Hubschraubers, wo die Frau ihren Sohn unverletzt in die Arme schließen konnte.

»So dramatisch es war, ist es doch schön zu sehen, wenn am Schluss die Retter alle mit einem Lächeln vom Einsatz nach Hause gehen«, zeigte sich Pfeiffer-Pantring erleichtert. Dabei dankte sie besonders der Feuerwehr und der Bergwacht für ihren Einsatz. Innerhalb ihres Gebiets seien die Helfer hochkompetent und arbeiteten mit den anderen Organisationen reibungslos zusammen. Besonders der Einsatz der Bergwacht habe sie beeindruckt.

Die Rettung des Jungen zeige aber auch, dass der Steinbruch eine Gefahrenstelle im Stadtgebiet sei, auf die Wetterauer Gemeinde Ortenberg wenig Einfluss habe. »Beim Bergrecht sind wir nicht für das Ordnungsrecht zuständig.« Deshalb habe sie unmittelbar, als sie von dem Unglück erfahren habe, den Betriebsleiter des Steinbruchs verständigt. »Ich bedauere, dass wir als Gemeinde so wenig Möglichkeiten im Bergrecht haben und mit unseren Bedenken so wenig ernst genommen werden.« (sax)

Erst vor einigen Tagen gab es in der Wetterau den bis dato letzten Rettungseinsatz wegen eines kletternden Kindes. In Büdingen holte die Feuerwehr ein Kind von einem Baugerüst.

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