Paradies für knatternde Motoren: Stammheimer Traktorentreffen ein voller Erfolg

Zum nunmehr 23. Mal knatterten in Stammheim die Dieselmotoren von Lanz, Fendt, John Deere und Co.: Rund 150 Fahrzeuge konnten die Traktorenfreunde den Fans der schweren Maschinen präsentieren.
Stammheim (lut) Wenn der Stammheimer Bolzplatz unter eine Dieselwolke liegt, wenn Kinderaugen strahlen und wenn Männerherzen höher schlagen: Dann halten die Traktorfreunde Stammheim ihr Traktortreffen ab. So geschehen am vergangenen Wochenende - und das bereits zum 23. Mal.
Das erste Wochenende im September ist seit jeher reserviert für die Zusammenkunft der Traktoristi - wie sich die Traktorfreunde gerne selbst nennen. Und in diesem Jahr stand es zunächst unter keinem guten Wetter-Stern. Denn heftige Regenfälle am Freitagabend sorgten für wahre Seenlandschaften im Festzelt.
Zahlreiche Schlepper, Trecker und Bulldogs drohten regelrecht abzusaufen und wurden von topaktuellem Gerät rausgezogen.
Erste Fans kommen schon am Mittwoch
Die ersten Fans der Szene waren bereits am Mittwoch mit Zelten und Campinganhängern eingetroffen. Bis zum Samstag erhöhte sich deren Zahl auf 35.
Sie labten sich besonders am Sonntag an einem gigantischen Frühstücksbüfett, das mit frischen Brötchen und Brot, Mett, Lachs, Wurst, Rühreier und Nutella keine Wünsche offen ließ.
Ein Sonderlob ging daher an die bereits ab vier Uhr morgens aktiven Küchenfeen. Gelobt wurde aber auch der Einsatz der Mitglieder und der Stammheimer Vereinslandschaft. So waren Zeltaufbau und die Thekendienste bestens besetzt.
Auch Nichtmitglieder hatten ihre Hilfe angeboten. Eine gelungene Sache war es auch mit Blick auf die angereisten historischen Landwirtschaftsfahrzeuge.
So wurden zu Spitzenzeiten über 150 Eicher, Fendts, McCormacks, International, Bull Dog, Porsche oder John Deere, Massey Fergusson und Deutz gesichtet.
Ein wahres Dorado für Kinder und Männer, die nur zu gerne ins Fachsimpeln mit den Besitzern und Restaurateuren kamen. Das sind dann die berühmten Diesel-Gespräche, die den Kult hinter den Traktortreffen prägen.
Geschicklichkeit mit einer Hand
Die Stammheimer Traktorfreunde sind diesbezüglich wahre Pioniere. Denn ihr erstes Treffen fand bereits lange vor der eigentlichen Vereinsgründung 1999 statt.
Pandemie bedingt wären es sicher einige mehr gewesen, das stellte auch Bürgermeister Herbert Unger bei der von »Grüne Soße-Papst« Rainer Schecker (Frankfurt) moderierten Siegerehrung des Geschicklichkeitsfahrens für Traktoren fest.
Beide lobten das stete Engagement des Vereins, seinem Publikum das traditionelle Programm zu bieten. Dazu gehörten auch die Demonstrationen mit der uralten, hölzernen Dreschmaschine, um die Kornernte von anno dazumal zu präsentieren.
Beim Geschicklichkeitsfahren auf Zeit mussten acht Pylonen auf einer holprigen Strecke umkurvt werden. Die 17 Starter durften dabei allerdings nur mit einer Hand lenken, weil sie in der anderen Hand einen Pömpel (Abflusssaugreiniger) halten und darauf einen Fußball balancieren mussten.
Hier gewann Marc Zimmermann (Stammheim) in 6,64 Sekunden vor Leon Raupach (Bad Vilbel) in 7,49 Sekunden und Tim Hofmann (Stammheim), der 9,57 Sekunden benötigte.
Am Samstag sorgte die Band »Sunbow« für tolle, lustige und friedliche Tanz- und Stimmungsmusik, während am Sonntag bei Frühschoppen, Mittagessen sowie Kaffee und Kuchen »Die Wettenberger« für zünftige Unterhaltung sorgten.