Perspektive durch Berufsausbildung

Nidda (red). Europaministerin Lucia Puttrich hat gemeinsam mit der Vizepräsidentin der IHK Gießen-Friedberg, Dr. Angelika Schlaefke, das Unternehmen Adolf Lupp in Nidda besucht. Die Firma ist eines der größten und ältesten Baudienstleister in Deutschland und steht bereits in vierter Generation für Qualität und Kompetenz am Bau.
Eine Perspektive für junge Leute
Während des Besuches präsentierte Gesellschafterin Sina Lupp das Unternehmen, sein Ausbildungsprogramm sowie seine Strategie im Umgang mit dem Fachkräftemangel. »Junge Menschen brauchen eine Perspektive. Eine gute Berufsausbildung gehört dazu. Deshalb unterstützt die Hessische Landesregierung die Unternehmen in Hessen, um mehr Ausbildungsplätze zu schaffen und die duale Ausbildung attraktiver zu machen.
Die Europaministerin betonte besonders die Bedeutung des Mittelstandes und der familiengeführten Unternehmen: »99 Prozent der Unternehmen und knapp zwei Drittel der Arbeitsplätze sind mittelständisch geprägt.« Mittelständische Betriebe seien oft regional verwurzelt und leisteten einen entscheidenden Beitrag dazu, den Fachkräftenachwuchs auszubilden. Über 800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten für das Unternehmen Lupp. »Das Unternehmen hat dabei in seiner über 100-jährigen Firmengeschichte seine Herkunft nie vergessen und seit jeher seinen Stammsitz hier in Nidda. So lange erfolgreich zu sein, ist nur möglich, wenn man konsequent auf neue Technologien und auf hervorragend ausgebildete Fachkräfte setzt.« Zum Erfolg gehöre auch, ein Herz für die Region zu haben, denn die Mitarbeiter seien auch Nachbarn, Schulkameraden oder Menschen, die man in der Autowerkstatt oder beim örtlichen Bäcker treffe.
»Familienunternehmerin oder Familienunternehmer zu sein heißt auch, sich für seine Belegschaft einzusetzen, auch wenn es mal nicht so gut läuft«, sagte Lucia Puttrich, die selbst über viele Jahre in der Geschäftsführung des Familienunternehmens tätig war.
»Seit jeher bieten wir die duale Ausbildung in den unterschiedlichen Unternehmensbereichen an und ziehen diese teilweise sogar einem Studium vor«, erläuterte Sina Lupp. Dennoch sei es nicht immer einfach, junge Menschen für eine Ausbildung zu begeistern. »Auch wir spüren den Fachkräftemangel und verzeichnen gleichzeitig einen Rückgang von Bewerbungen für klassische Bauberufe wie den Maurer oder den Stahl- und Betonbauer«, erklärte Sina Lupp weiter.
Auf der Suche nach geeigneten Nachwuchskräften nimmt Lupp an zahlreichen Ausbildungsmessen teil, geht in die Schulen und veranstaltet auch in diesem Jahr wieder einen Tag der offenen Tür, an dem Schüler der umliegenden Schulen die Gelegenheit haben, den Betrieb näher kennenzulernen und persönlich mit den Ausbildungsleitern sowie den dort lernenden Auszubildenden zu sprechen.