Plan steht schon, der Termin noch nicht

Das Thema hat Dauerbrenner-Charakter: der geplante Radwegbau entlang der B 275 zwischen Ranstadt und Selters. Zwar sind die Planungen mittlerweile gediehen, der Baustart bleibt aber unklar.
O ptimistisch hieß es in einer Zeitungs-Schlagzeile am Silvestertag 2020: Radweg 2024 möglich. Inzwischen wären die Planer beim Landesbetrieb Hessen Mobil aber froh, wenn der Radweg an der Bundesstraße 275 zwischen Ranstadt und dem Ortenberger Stadtteil Selters pünktlich zum Start der Landesgartenschau im Mai 2027 fertig wird. Sicher könne man sich dessen aber nicht sein, gibt Hessen-Mobil-Pressesprecherin Cornelia Höhl auf Anfrage zu Protokoll. Ortenbergs Bürgermeisterin Ulrike Pfeiffer-Pantring ist trotzdem zuversichtlich: »Die Planung für den Weg ist fertig, und Geld ist genug eingestellt«.
Ladestation und Gastronomie
Der neue Weg soll es Radtouristen in Zukunft ermöglichen, sicher und flott vom Nidda- zum Niddertal zu kommen. Sie müssen dabei zwar insgesamt 60 Höhenmeter überwinden - doch inzwischen sind Elektro-Fahrräder ja Standard. Am Weg liegt das ehemalige Kloster Konradsdorf, in dem nahe der historischen Kirche künftig eine Fahrrad-Ladestation und eine Gastronomie zur Pause einladen sollen. Beides gibt es dort derzeit nicht.
Der Staat rechnet laut Cornelia Höhl mit Baukosten in Höhe von fünf Millionen Euro. Die 2,5 Meter breite Fahrbahn soll von Selters nördlich der Bundesstraße bis Konradsdorf verlaufen. Zum ersten Mal können darauf dann auch Kinder und Jugendliche sicher zur Gesamtschule oberhalb des Klostergeländes radeln.
Bei Konradsdorf entsteht dereinst eine Unterführung unter der B 275 hindurch. Sie führt Radler auf die Konradsdorfer Straße nach Effolderbach, wo der für den Schülerverkehr wichtige Bahnhof liegt. Weiter verläuft der neue Radweg übers Feld zur bewaldeten Anhöhe in Richtung Ranstadt. Im Wald verläuft er dann an der Südseite der Bundesstraße weiter, bis er schließlich durch eine schon vorhandene Unterführung auf der Bergstraße nach Ranstadt führt.
Die Planung steht, berichtet Cornelia Höhl. Ursprünglich sollte sie schon Anfang 2021 fertig sein. Die Unterlagen für den Bauantrag werden laut Höhl gerade »final aufgestellt« und dann dem Regierungspräsidium Darmstadt zugeschickt. Diese Behörde werde alles prüfen und schließlich ein Planfeststellungsverfahren einleiten, in dem jeder, von Bürger bis Behörde, den Radwege-Bau kommentieren kann. Sobald die Baugenehmigung da ist, muss Hessen Mobil noch die Radweg-Grundstücke kaufen. Wann die Bauarbeiter loslegen, könne man allerdings noch nicht sagen.