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Praxisluft schnuppern

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Die Klasse der BSO in der Asklepios-Klinik. © pv

Bad Salzhausen (red). Raus aus der Schule, rein in die Praxis: Kurz vor dem Start der Sommerferien nutzte eine Schülergruppe der Jahrgangsstufe 10 an der Beruflichen Schule in Nidda diese Chance der Berufsorientierung. Die Asklepios Neurologische Klinik Bad Salzhausen hatte die jungen Menschen und ihre beiden Lehrerinnen zu einem Hospitationstag eingeladen.

Die Schüler besuchen derzeit die zweijährige Berufsfachschule in der Berufsrichtung »medizinisch-technische und krankenpflegerische Berufe« und werden die Schule nächstes Jahr mit einem dem mittleren Bildungsabschluss gleichwertigen Abschluss verlassen. »Der Hospitationstag in der Neurologischen Klinik ist für unsere Schülerinnen und Schüler ein wertvolles Angebot, denn dabei gewinnen sie aus nächster Nähe einen Eindruck von den Ausbildungsmöglichkeiten und Berufen in der Klinik«, sagte die Lehrerin der Gruppe, Jordie Menke.

Den Pflegealltag selbst erlebt

Welche Tätigkeiten eine Pflegefachkraft, einen Ergo- oder Physiotherapeuten im Klinikalltag erwarten, konnten die Jugendlichen selbst erleben. Eingeteilt in Kleingruppen ging es in die drei Abteilungen: Im Bereich »Pflege« durften die Schüler sich unter anderem gegenseitig den Blutdruck, die Körpertemperatur und die Sauerstoffsättigung im Blut messen und lernten, was beim Aufziehen einer Spritze zu beachten ist. In lebendiger Erinnerung bleiben wird ihnen sicher auch die Nutzung des Lifters, mit dessen Hilfe sie sich gegenseitig aus einem Patientenbett heben durften. In der Physiotherapie konnten die Schüler einige der Therapiehilfsmittel kennenlernen und selbst ausprobieren - unter anderem einen modernen Gangtrainer für Patienten, die noch nicht wieder frei gehen können. Indem sie einmal selbst in die Rolle eines motorisch eingeschränkten Patienten schlüpften, erlebten die Schüler auch jene Herausforderungen am eigenen Leib, die sich bei der Nutzung eines Rollators ergeben, wenn man über eine Bordsteinkante oder über unebenen Boden gehen möchte. Darüber hinaus konnten die Schüler im Rahmen eines kleinen Gerätezirkels Übungen zu Koordination, Ausdauer und Gleichgewicht durchführen. Sie lernten, dass es stets das oberste Ziel der Therapie ist, die größtmögliche Selbstständigkeit und Alltagsteilhabe der Patienten zu erreichen. Auch die Ergotherapie verfolgt in der Neurologischen Klinik immer das Ziel, dass die Patienten ihren Alltag wieder selbstständig bewältigen können. Beim Hospitationstag erhielten die Schüler einen Eindruck von der Bandbreite der Therapieangebote - angefangen bei der angeleiteten Kochgruppe oder dem Training mit Sockenanziehhilfe über computergestützte Therapiehilfsmittel bis hin zu feinmotorischen Übungen. »Wir freuen uns, dass wir den Hospitanten zeigen konnten, wie vielseitig und spannend die Arbeit in unserer Klinik ist«, resümierte Pflegedienstleiterin Loreen Eissner.

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