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Privatklinik am Nidda-Stausee?

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Auf diesem Grundstück zwischen der Bundesstraße 455 und dem Stausee-Rundweg will ein Investor eine Privatklinik für psychisch erkrankte Menschen errichten. © Stefan Weil

Schotten (sw). Nachdem man den Bau eines Hotels mit Kurzzeitbetreuung pflegebedürftiger Personen nicht realisieren konnte, könnte jetzt ein anderes Projekt für Belebung am Nidda-Stausee und in Schotten sorgen. Die Mitglieder des Bauausschusses befassen sich am kommenden Dienstag, 11. Juli, Beginn ist um 20 Uhr im Gefahrenabwehrzentrum, mit dem möglichen Bau einer Privatklinik.

Wie die Bauabteilung der Stadtverwaltung mitteilt, plant der Investor Thomas Schiwek (Zweibrücken) hier den Bau eines Krankenhauses zur Behandlung psychischer und psychosomatischer Erkrankungen. Geplant ist eine Kapazität von 120 bis 160 Betten. Als Standort für die »Parkklinik Schotten« ist das rund 14 000 Quadratmeter große städtische Grundstück südlich der »Residenz« direkt zwischen der Bundesstraße 455 und dem Stauseerundweg vorgesehen. Hier befindet sich seit einigen Jahren ein Ausweichparkgelände für Ausflügler, die zum Stausee wollen, oder Besucher des Schottenring-Grand-Prix.

Vergleichsprojekt feierte Richtfest

Der aktuell gültige Bebauungsplan aus dem Jahr 1982 weist das geplante Areal als ein Sondergebiet für den Sport- und Freizeitbereich aus. Die hier einmal angedachte Tennishalle hat man aber nie verwirklicht. Der Firmensitz des künftigen Betreibers »Parkklinik Schotten Betriebs GmbH« - sollte das Projekt verwirklicht werden - ist in Schotten vorgesehen.

Als einer der beiden Geschäftsführer einer Errichtungsgesellschaft ist Thomas Schiwek an einem gleichgelagerten Projekt in Hornbach im Landkreis Südwestpfalz beteiligt. Hier feierte man vergangenen Februar Richtfest. In Schotten könnten rund 90 Arbeitsplätze entstehen, wie der Investor in einem Exposeé ankündigt. Für die reine Privatklinik am Stausee sind 80 Einzelzimmer und 20 bis 40 »Superior-Doppelzimmer« angedacht. Die durchschnittliche Auslastung von psychiatrisch-psychotherapeutischen Kliniken in Deutschland liege bei 95 Prozent. Jährlich erkranke etwa jeder dritte erwachsene Deutsche an einer psychischen Störung, und damit über 16 Millionen Menschen.

Zu den Behandlungsangeboten der künftigen Klinik gehört laut Exposé ein umfangreiches Therapieangebot zu den Themen Gewalt und posttraumatische Belastungsstörungen sowie eine immer häufiger nachgefragte sozialpsychologische Beratung von Menschen mit onkologischer Erstdiagnose. Nicht behandelt werden sollen Alkohol- und Drogensüchtige sowie Haftinsassen oder Patienten mit akuten Psychosen. Das Projekt wird in der Ausschusssitzung dann vorgestellt.

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