Dankbarkeit überwiegt die Trauer: Pfarrer Manuel Eibach verabschiedet

13 Jahre war Pfarrer Maunuel Eibach als Seelsorger in Ober-Mocjstadtt heimisch. Jetzt wurde er in einem Festgottesdienst verabschiedet - mit Bedauern über seinen Weggang, aber auch mit Dankbarkeit für seine Arbeit.
Unter großer Anteilnahme der Bevölkerung, der Kirchen, der Politik und der Vereine ist Pfarrer Manuel Eibach durch Dekanin Birgit Hamrich im Rahmen eines Festgottesdienstes in der Pfarrkirche Ober-Mockstadt von seinem Amt entpflichtet worden.
Eibach war mit seiner Familie vor 13 Jahren, am 1. Januar 2010, nach Ober-Mockstadt gekommen und hatte seither gemeinsam mit dem Kirchenvorstand die Gemeinde geleitet. Er wechselt zum 1. Februar nach Rodheim-Bieber, wo er eine Pfarrstelle im Kooperationsraum der Kirchengemeinden Biebertal übernimmt.
Angesichts der Tatsache, dass damit zurzeit alle Pfarrstellen in der Großgemeinde Ranstadt, in Nieder-Mockstadt und Blofeld vakant sind, stellt der Weggang des beliebten Pfarrers einen großen Einschnitt dar.
Betroffenheit und Trauer prägten denn auch die Redebeiträge im Rahmen des Gottesdienstes und des anschließenden Empfangs im Bürgerhaus, der vom Kirchenvorstand, den Konfirmanden und ihren Eltern organisiert worden war.
Manuel Eibach selbst stellte seinen Abschied und die Zukunft der Gemeinde unter die Jahreslosung der evangelischen Kirche: »Du bist ein Gott, der mich sieht« aus dem 16. Kapitel der Genesis. Er verdeutlichte Gottes Nähe in allen Höhen und Tiefen, Krisen und Glücksmomenten, in Aufbruch und Neubeginn.
Viele interessante Begegnungen und Ereignisse
Zugleich erinnerte er an viele Begegnungen in seinen 13 Amtsjahren, an die gute Zusammenarbeit mit Haupt- und Ehrenamtlichen sowie den Kirchenvorständen, zuletzt auch in den vakanten Nachbargemeinden.
»Es gab viele Momente, in denen Gottes Nähe intensiv unter uns spürbar war«, sagte Eibach und erinnerte an außergewöhnliche Gottesdienstformen und neu ins Leben gerufene Gemeindegruppen, Fahrten und Freizeiten, die Gründung des Eine-Welt-Ladens im Alten Rathaus Ober-Mockstadt, zahlreiche seelsorgerische Gespräche und nicht zuletzt an die Geburt seiner jüngsten Tochter Ida, die von den Gemeindemitgliedern mit einem Willkommenstransparent begrüßt worden war.
»Das Jahresmotto besagt: Gottes Blick auf uns ist barmherzig und wegweisend, er zeigt uns neue Ziele und Perspektiven auf, wie einst den Weisen aus dem Morgenland durch seinen Stern.«
Dekanin Birgit Hamrich dankte Gott »für den Menschen, Bruder und Pfarrer Manuel Eibach, seinen Dienst, seine Kraft, seine Treue, seine Liebe und all die Talente, mit denen er in seiner Gemeinde und über sie hinaus Gottes Liebe erfahrbar gemacht hat.«
Nicht nur sie selbst, sondern viele Menschen, bis hin zu den Synodalen auf übergeordneter Ebene bedauerten seinen Weggang, »doch die Dankbarkeit überwiegt die Trauer«, so Hamrich.
Die Vakanzvertretung werde Pfarrerin Beate Henke aus Wallernhausen übernehmen, zudem stünde Pfarrerin Tanja Langer aus Eckartshausen speziell für die Konfirmanden zur Verfügung. Sie hatte unter Manuel Eibach als Lehrpfarrerin ihr Vikariat in Ober-Mockstadt absolviert.
Musikalisch wurde der Festgottesdienst vom Männergesangverein Liederkranz Ober-Mockstadt unter Christiane Rehan sowie von Organistin Katharina Kunz untermalt, den anschließenden Empfang im Bürgerhaus begleitete der Musikverein Ober-Mockstadt unter Norbert Faust.
In einer emotionalen Ansprache überreichte der Kirchenvorstand der Kirchengemeinde Mockstadt jedem Mitglied der Familie Eibach einen kleinen Herrnhuther Stern sowie vier Jahreszeitenstelen zum gemeinsam Gebrauch. »Wir sind traurig, aber nicht mutlos«, betonte Vorsitzende Beatrix Happel.
An Liebe zur Fastnacht verinnert
Die benachbarten Kirchenvorstände lobten die gute Zusammenarbeit mit Eibach ebenso wie die Vereine, nicht zuletzt die Naturfreunde Ober-Mockstadt, die die Dorfkirche als zertifiziertes »fledermausfreundliches Haus« hervorhoben.
Pfarrerin Tanja Langer erinnerte an ihre intensive Vikariatszeit, während Bürgermeisterin Cäcilia Reichert-Dietzel betonte, dass sie ihr Amt gleichzeitig mit Eibach angetreten habe, nämlich am 1. Januar 2010, und gemeinsam mit ihm viele Projekte verwirklicht habe.
Grußworte in Reimen und in Mundart erinnerten an Eibachs Liebe zur Fastnacht sowie an seine Nähe zu den Menschen der Region, und Ober-Mockstadts Ortsvorsteher Christian Loh äußerte den Wunsch, wie alle anderen Gemeindegruppen möge auch der Männerstammtisch Bestand haben, denn es sei »sonst nicht ohne Weiteres vorstellbar, dass Männer aus Ober- und Nieder-Mockstadt sich zusammensetzen und unter einem bestimmten Thema offen, fokussiert und gleichzeitig sehr nachdenklich miteinander reden«, stellte er augenzwinkernd fest.
Zahlreiche Grußworte
In zahlreichen Grußworten wurde das Wirken Manuel Eibachs und seiner Familie in den letzten 13 Jahren gewürdigt und Präsente übergeben. Neben Beatrix Happel vom KirchenvorstandOber-Mockstadt und Pfarrerin Tanja Langer sprachen auch die Kirchenvorstandsvorsitzenden Arnold Eckhardt (Dauernheim und Blofeld) und Bernhard Eberling (Ranstadt) sowie Ranstadts Bürgermeisterin Cäcilia Reichert-Dietzel und Bürgermeister Herbert Unger für die Stadt Florstadt.
Ortsvorsteher Christian Loh sprach für Ober-Mockstadt, Ortsvorsteher Stephan Mickel für Nieder-Mockstadt. Grüße entboten ebenso die Landfrauen Nieder-Mockstadt durch Annette Mickel, der Musikverein Ober-Mockstadt und die Vereinsgemeinschaft durch Markus Weiser, die Eintracht Ober-Mockstadt durch Stefan Schäfer und die Naturfreunde Ober-Mockstadt durch Vorsitzende Christiane Meub.
Für die katholische Kirche hatte sich Pfarrer Hippolyte Mantuba im Vorfeld bereits persönlich verabschiedet. Mit dem Nena-Song »Wunder geschehen« und einem dazu passenden Meer von Wunderkerzen beschlossen die Gäste den Nachmittag - dies unter dem Segen ihres scheidenden Pfarrers.
Mit Manuel Eibach verlassen seine Ehefrau Katharina Otter-Eibach sowie die Kinder Jonas, Johanna und Ida ihre bisherige Heimat.