FW: Immer wieder Bedenken geäußert
Reichelsheim (pm/dab). Nach der Ankündigung von Bürgermeisterin Lena Herget (SPD), die neue Kita nicht am Standort »Wäldchen«, sondern hinter der Schulsporthalle bauen zu wollen, äußert FW-Fraktionsvorsitzender Cenk Gönül Kritik: Hätte Herget mutiger agiert, hätte man mit dem Neubau der Kita schon längst beginnen können, schreibt er in einer Pressemitteilung.
Dass Herget nun einen anderen Standort empfehle, sei nicht ihre eigene Einsicht, sondern das Ergebnis des Drucks der Bevölkerung und der politischen Opposition. Sowohl die Freien Wähler als auch die CDU hätten immer wieder darauf hingewiesen, dass das »Wäldchen« ungeeignet sei, sagt Gönül.
Hinweis auf nötiges Verkehrskonzept
Schon 2017 hätten die FW ihre Bedenken bezüglich dieses Standorts geäußert. Selbstverständlich habe man damals einstimmig beschlossen, dass der Kindergarten gebaut werden solle, um die dringend benötigten Betreuungsplätze zu schaffen - aber eben nicht an einem ungeeigneten Standort.
Das aktuelle Problem, das Herget und Verwaltung nun angehen müssten, sei das Resultat eines jahrelangen Prozesses, in dem immer wieder Bedenken und Probleme aufgetreten seien. »Hätte man auf unsere Einwände gehört, hätten die Bürgerinitiative und der BUND vielleicht nicht auf die Einstufung des ›Wäldchens‹ als Wald bestanden«, sagt Gönül. Es sei enttäuschend, dass dieses Projekt so lange dauere.
Bürgermeisterin Herget hatte Ende voriger Woche mitgeteilt, sie sei nach wie vor überzeugt, dass der Standort »Wäldchen« der geeignetste sei. Doch es zeichne sich ab, dass die Pläne weiterhin blockiert, erschwert und vermutlich mit juristischen Schritten in die Länge gezogen würden.
Der stattdessen vorgeschlagene Standort hinter der Schulsporthalle bringe ebenfalls Herausforderungen mit sich, sagt Gönül - insbesondere im Hinblick auf das Verkehrskonzept. Die Notwendigkeit eines solchen hätten die Freien Wähler seit Langem betont: »Schule, Bürgerhaus, Kindergarten, Reitverein, Tennisverein und Sportverein - all das in einem Bereich könnte ohne ein gut durchdachtes Verkehrskonzept zum täglichen Verkehrskollaps führen.«
Der FW-Fraktionsvorsitzende sagt, es sei bedauerlich, dass die Bürgermeisterin die ehrenamtlichen Stadtverordneten bei der Sitzung am Donnerstag nicht über den Standortwechsel informiert habe. »Dieses Verhalten empfinde ich als äußerst respektlos, da sie weniger als 24 Stunden später einen Pressebericht veröffentlichte, der den Standortwechsel bekannt gab.« Es sei wichtig, alle relevanten Informationen rechtzeitig und transparent mit den betroffenen Parteien zu teilen, um ein harmonisches und kooperatives Vorgehen zu ermöglichen.