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Gedächtnis der Stadt digital sichern

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Von: red Redaktion

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Nehmen den neuen Buch-Scanner im Stadtarchiv in Betrieb (v. l.): Lena Herget-Umsonst, Friedel Schmidt, Bernd-Uwe Domes und Horst Diehl. © pv

Reichelsheim (pm). Gemeinsam mit dem Heimat- und Geschichtsverein hatte die Stadt Reichelsheim um Fördermittel im Rahmen des Hessischen Entwicklungsplans für den ländlichen Raum geworben. 7488 Euro sind nun als »Leader«-Zuschuss nach Reichelsheim geflossen, wie Bürgermeisterin Lena Herget-Umsonst (SPD) mitteilt. Mit dem Geld ist ein neuer Buch-Scanner fürs Stadtarchiv angeschafft worden.

»Lebendige Dörfer zeichnen sich durch ein aktives bürgerschaftliches Engagement und eine engagierte Kulturförderung aus. Diese zu fördern, sieht die Stadt Reichelsheim als ihre Aufgabe«, sagte Herget-Umsonst, als sie den neuen Buch-Scanner im Stadtarchiv in Betrieb nahm.

Das Archiv, das die Stadt in Weckesheim unterhält, ist mit sieben modernen Gleitregalen mit einer Länge von jeweils vier Metern ausgestattet. Weiterhin werden dort auf fünf Stahlregalen über vier Etagen Bücher und mehrere Kartenrollen mit historischen Plänen aufbewahrt. »Das Historische Stadtarchiv bildet das Gedächtnis unserer Stadt«, sagte Herget-Umsonst. Es bewahre historisch relevante Unterlagen und Veröffentlichungen auf, verfüge über umfangreiche Akten-Bestände sowie verschiedene Sammlungen. Dort zu finden seien u. a. Broschüren, Presseausschnitte, Fotografien, Karten und Pläne. Es sei Anlaufstelle für historisch Interessierte und wissenschaftlich Arbeitende. Künftig solle es auch ein Ort der Begegnung für Jung und Alt werden. Die Pflege des Archivs übernehme der Stadtarchivar sowie der Heimat- und Geschichtsverein.

Ziel von Verein und Stadt ist es, den Inhalt des Archivs nach und nach zu digitalisieren und der Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen. Jährlich sollen zirka 2500 Archivate digitalisiert werden. Dazu werden diese händisch begutachtet, sortiert und seitenweise eingescannt.

Interesse für Geschichte wecken

»Durch den neuen Scanner kann das Archivgut einerseits geschont und effizienter bearbeitet werden. Er erleichtert unsere Arbeit und ermöglicht, dass Dokumente in ihrer digitalisierten Version jeden Tag, rund um die Uhr, fernab von Archivöffnungszeiten, für Interessierte verfügbar sind«, betonten die Vereinsmitglieder Horst Diehl und Friedel Schmidt. »Wir haben nun die Chance, Interesse an der Historie auch in neuen Gruppen, beispielsweise bei Kindern und Jugendlichen, zu wecken.« Zudem sollten durch die Digitalisierung der Bestände eine Barrierefreiheit ermöglicht werden und ein Zeichen für den schonenden Einsatz der Ressource Papier gesetzt werden. Der Scanner könne nach Terminvereinbarung und Einweisung auch von benachbarten Geschichts- und Kulturvereinen genutzt werden.

Einen Dank richtete die Bürgermeisterin an das Team der Wirtschaftsförderung Wetterau, vertreten durch Geschäftsführer Bernd-Uwe Domes. Auch dankte Herget-Umsonst ihrer Kollegin Jacqueline Denecke, die das Projekt intern bearbeitet hatte, dem »Leader«-Beirat, welcher der Förderung zugestimmt hatte, und dem Heimat- und Geschichtsverein, der nun mit seiner Arbeit - digital gut ausgestattet - weitermachen kann.

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