Vortrag zur Blofelder Dorfgeschichte

Reichelsheim (pm). Mehr als 30 Besucherinnen und Besucher sind der Einladung des Heimat- und Geschichtsvereins Reichelsheim sowie des Trägervereins Blofelder Dorftreff gefolgt. Ein weiterer Fotovortrag zur Blofelder Dorfgeschichte stand auf dem Programm. Das berichtet Reiner Laasch vom Trägerverein Blofelder Dorftreff.
Der Blofelder Dorfchronist Friedel Schmidt hatte sich aus seinem großen Fundus an Anekdoten, Urkunden, Fotos und Videos zur Geschichte Blofelds an diesem Abend insgesamt drei Themen herausgesucht: die Entstehung des Dorfgemeinschaftshauses und des großen Spielplatzes, die Durchgangs- und Landstraßen rund um Blofeld sowie die Bürgermeister der eigenständigen Gemeinde Blofeld von 1830 an.
Blofelder Feuerwehr bei Planung vorn
Zunächst erläuterte Schmidt die Historie des Blofelder Festplatzes und des jetzigen Dorfgemeinschaftshauses. Er erzählte vom jährlichen Aufbau und nach dem Himmelfahrtsfest vom Abbau eines Kassenhäuschens. Auch sprach Schmidt über einen kleinen Saal mit Nebenräumen sowie die Planung und Realisierung eines (zu der Zeit) ausreichend großen Dorfgemeinschaftshauses (DGH) für Blofeld.
Bei alledem war die Blofelder Freiwillige Feuerwehr immer in vorderster Reihe der Nutzer und Planer, schreibt Laasch. Allerdings sei das DGH im Bereich der Feuerwehr schon wieder zu klein und müsse um Unterbringungsmöglichkeiten für Fahrzeuge und Gerätschaften erweitert werden.
Sehr wechselvoll waren die Straßenverbindungen nach Blofeld in den letzten Jahrhunderten. Insbesondere der kurvenreiche und steile Weg von Dauernheim nach Blofeld habe die Fuhrleute und ihre Zugtiere vor große Herausforderungen gestellt, berichtete Schmidt. Die verschiedenen historischen und zum Teil nicht mehr vorhandenen Wege nach und von Blofeld konnten anhand von historischem Kartenmaterial nachvollzogen werden.
Interessant sei darüber hinaus auch die geplante und nie realisierte Ortsumgehung Blofeld gewesen, die Schmidt anführte. Diese sei letztlich am Widerstand der Dorfgemeinschaft gescheitert. Schmidt zeigte außerdem Fotos und Pläne der neu gebauten A45, die das Blofelder Tal in Richtung Dauernheim abschneide.
Ortsumgehung nie realisiert
Nach einer kurzen Pause, in der sich die Teilnehmer über weitere Aspekte der Historie Blofelds austauschten, widmete sich Schmidt im zweiten Teil des Vortrags den Bürgermeistern in Blofeld. Dazu zeigte er eindrucksvolle historische Fotos von den dörflichen Aktivitäten zur Aufstellung eines Maibaumes vor dem Haus des jeweiligen neu gewählten Blofelder Bürgermeisters. Auch die Kopien von Ernennungsurkunden präsentierte er den Teilnehmern. Außerdem durften Pressemeldungen zur Ernennung der aus Blofeld stammenden Reichelsheimer Bürgermeisterin Lena Herget (SPD) nicht fehlen.
Den Abschluss bildete eine Vorführung des Berichts des Hessischen Rundfunks aus der Reihe »Dolles Dorf«, der bei den Besucherinnen und Besuchern für manches Raunen, Lachen und Wiederentdecken sorgte: Der Dorfname wurde in Verbindung mit dem Namen »Blofeld« des Bösewichtes aus den James-Bond-Filmen gebracht.
Schmidt konnte die Fragen der interessierten Teilnehmerinnen und Teilnehmer ausführlich beantworten und erhielt dafür den herzlichen Applaus der Gruppe. Der Erfolg dieser Veranstaltung könne dafür sorgen, dass er eine erneute Fortführung der kleinen Vortragsreihe zur Dorfgeschichte mit einem anderen geschichtlichen Schwerpunkt im nächsten Frühjahr geben wird.
