Weckesheim wird erweitert

Reichelsheim (tpg). Die Stadtverordnetenversammlung hat in ihrer jüngsten Sitzung den zweiten Bauabschnitt des Bebauungsplans »Am Heiligen Stein - Teil B« einstimmig als Satzung beschlossen. Damit hat sie weitere Weichen für die Erweiterung des Stadtteils Weckesheim gestellt.
Laut Gesamtkonzept des im Mai 2017 aufgestellten Bebauungsplans für das Gebiet bedeutet das konkret: Es wird ein eingeschränktes Gewerbegebiets im Westen des Geltungsbereichs ausgewiesen. Zudem wird südlich der bestehenden Wohnbebauung an der Straße »Am Sportplatz« und östlich der Dorn-Assenheimer Straße ein Parkplatz ausgewiesen, um die Parkplatzsituation am Sportplatz zu entlasten. Darüber hinaus ist die Schaffung von Bauplanungsrecht für eine Erschließungsstraße, einer Verbindungsspange zwischen der Dorn-Assenheimer Straße und der Landesstraße L 3187, im Osten des Plangebietes vorgesehen.
Während der Offenlage seien 27 Stellungnahmen eingegangen, war der Beschlussvorlage zu entnehmen. Hiervon seien 13 ohne Anregungen und Hinweise gewesen. Und weiter: »Keine der vorgetragenen Anregungen steht einem Abschluss des Bauleitplanverfahrens entgegen.«
Einige Weckesheimer dürften dies anders sehen: Sie hätten sich während der verschiedenen Stadien des Bebauungsplanes mit, wie sagen, begründeten Einwendungen gegen den Bebauungsplan gewandt, teilt ein Leser mit.
Es sollte nichts ändern: In einem Abstimmungsmarathon haben die Stadtverordneten die aktuell eingebrachten Stellungnahmen zur Kenntnis genommen und den Bebauungsplan einstimmig beschlossen.
Digitale Lösungen
Ein weiteres Thema war ein Antrag der CDU zur Digitalisierung. »Der Magistrat soll eine neue und integrierte Digitalisierungsstrategie für die Stadt verfassen, vorstellen und der Stadtverordnetenversammlung zur Entscheidung vorlegen«, trug Holger Hachenburger vor. Das digitale Angebot für die Bürger müsse verbessert werden. Es gehe zunächst darum, Anträge und Dienstleistungen online auf die städtische Website zu stellen. »Die Stadt soll die Digitalisierung nutzen, um zukunftsorientiert, effizient und nachhaltig zu agieren und damit das Leben der Bürgerinnen und Bürger leichter und damit lebenswerter zu machen«, hieß es in der Begründung.
Laut Hachenburger hat die Stadt Friedberg mit der Firma ekom21 gute digitale Lösungen gefunden. Diese Firma oder ein vergleichbarer Anbieter solle, so der Antrag, ihre Lösungen im Ausschuss oder in der Stadtverordnetenversammlung präsentieren.
Es ergebe keinen Sinn, so Hachenburger, wenn Bürger Anträge online übermittelten und die Verwaltung diese manuell verarbeite. Weitere Beispiele für eine modernere Verwaltung seien die digitale Aktenverwaltung oder ein virtueller Rundgang durchs Rathaus. »Selbst die Beantragung von Reisepässen oder Personalausweisen mit der Verarbeitung biometrischer Daten ist heutzutage online möglich.« Allerdings solle auch niemand gezwungen werden, dass Online-Angebot zu nutzen.
Hachenburger abschließend: »Der Weg vom analogen Tante-Emma-Laden zum digitalen Supermarkt ist lang. Allerdings muss irgendwann der IT-Spezialist gerufen werden.«
Mehrheit lehnt CDU-Antrag ab
Bürgermeisterin Lena Herget (SPD) nutzte den Antrag, um die Digitalisierungsmaßnahmen des Magistrats darzulegen. Die Weichen für eine zukunftsorientierte, bürgerfreundliche Verwaltung seien gestellt. So gebe es innerhalb der Verwaltung eine Arbeitsgruppe, die sich des Themas annehme. Zudem arbeite man dazu interkommunal mit Wölfersheim zusammen. Die neu gestalte Homepage sei für die Bürger ein gelungenes Angebot. Für ein virtuelles Rathaus sei sie offen, es ersetze aber nicht die Beratung vor Ort. Bei gebührenpflichtigen Vorgängen habe man auf E-Payment umgestellt, viele Anträge könne man bereits online stellen, etwa Eheschließungen oder Meldebescheinigungen.
Herget plädierte dafür, bei den anstehenden Haushaltsberatungen die Digitalisierung auch finanziell zu stärken, um sie weiterführen zu können. Ihr Fazit lautete: »Digitaler Tante-Emma-Laden ade, digitales Zeitalter hallo.« Auf den Hinweis der Freien Wähler, dass Sicherheit und Datenschutz bei der Digitalisierung eine wichtige Rolle spielten, sicherte Herget zu, dass diese großgeschrieben würden.
Eckhard Fritsch (SPD) merkte an, aufgrund der umfassenden Maßnahmen im Bereich Digitalisierung sei der Antrag der CDU nicht zielführend. Dieser wurde von der Mehrheit, bei Zustimmung der FW und der CDU, abgelehnt.