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»Respekt vor der Schöpfung«

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Eröffnen die Ausstellung »Weltacker 2000«: Kreisbeigeordneter Matthias Walther, Dr. Susanne Freifrau von Münchhausen (Bionales - Bürger für regionale Land- und Ernährungswirtschaft), Monika Brenninger (Solidarische Landwirtschaft »Guter Grund« Wölfersheim), Dekan Volkhard Guth (evangelisches Dekanat Wetterau), Landrat Jan Weckler und Frank Uwe Pfuhl (Nabu, von links). © pv

Wetteraukreis (red). Wie viele Lebewesen haben auf 2000 Quadratmetern Ackerfläche Platz? Was wächst alles darauf? Wie viel davon landet auf den Tellern und wie viel auf dem Müll? Diese und andere Fragen beantwortet die Ausstellung »Weltacker 2000«, die in der Kreisverwaltung in Friedberg zu sehen ist.

»Mit dem Begriff Weltacker verbindet sich die Frage, wie viel Ackerland jedem Menschen zur Verfügung stünde, wenn die weltweiten Ackerflächen gerecht aufgeteilt würden«, erläuterte Landrat Jan Weckler (CDU) während der Eröffnung. »Es sind 2000 Quadratmeter.« Das entspreche zwei 50-Meter-Schwimmbecken mit je acht Bahnen.

»Die 2000 Quadratmeter entspringen einer einfachen Rechnung. Auf der Erde leben etwas mehr als sieben Milliarden Menschen. Landwirtschaftlich genutzt werden 1,4 Milliarden Hektar Ackerland und 3,3 Milliarden Hektar Wiesen und Weiden. Pro Person macht das 2000 Quadratmeter Acker- und 4500 Quadratmeter Weideland«, sagte Weckler.

Die Ausstellung geht auf 13 illustrierten Rollups verschiedenen Fragen auf den Grund: Wie viel, zum Beispiel Kartoffeln, Karotten, Gemüse, Obst, Getreide, Soja, Zucker, Tee, Kaffee, Baumwolle für T-Shirts, Raps, Mais oder Tabak, wächst auf 2000 Quadratmetern? Wie und wofür wird das, was dort wächst, genutzt und verbraucht? Wie viel von dem, was erzeugt wird, landet erst gar nicht auf dem Teller, weil es schon beim Anbau, bei der Ernte, beim Transport oder bei der Weiterverarbeitung verdirbt? Welche Flora und Fauna und welche Nutztiere leben auf einem Acker? Wie steht es um die Eigentumsverhältnisse und wer arbeitet auf der Fläche?

»Die Ausstellung vermittelt eindrucksvoll Respekt vor der Schöpfung und Respekt vor der Landwirtschaft, die mehr ist als bloße Erzeugung von Nahrungsmitteln«, sagte Weckler und rief dazu auf, Lebensmittel auch regional einzukaufen, zum Beispiel in den Hofläden der Wetterauer Betriebe. »Das unterstützt die regionalen Direktvermarkter und spart lange Transportwege«, betonte er.

Die Anregung zur Ausstellung kam von »Wetterau im Wandel«, einem Zusammenschluss verschiedener Initiativen, Organisationen und Vereine aus Umwelt- und Naturschutz. Das Projekt »Weltacker 2000« wird von der gemeinnützigen Zukunftsstiftung Landwirtschaft unterstützt.

Die Ausstellung ist bis Ende April in der Kreisverwaltung in Friedberg und ab dem 20. März in der Verwaltungsstelle Büdingen zu sehen.

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