Riesenstimmung in der Schottener Festhalle bei der Reise durch Mexiko

Nach zwei Jahren ohne Weiberfasching feierten wieder über 300 Frauen in der Schottener Festhalle. Dazu hatten die Landfrauen und die »Dancing Devils« des KSV Eschenrod eingeladen.
Eschenrod/Schotten (sw). »Mädels, jetzt geht’s los!« Das lange Warten hatte ein Ende: Nach zwei Jahren ohne Weiberfasching feierten wieder über 300 gut gelaunte Frauen in der Schottener Festhalle. Dazu hatten die Landfrauen und die »Dancing Devils« des KSV Eschenrod eingeladen.
»Seid ihr bereit für eine Reise durch Mexiko?«, fragte Nicole Wirth die bunt kostümierten Weiber. Die Antwort war einhellig. Neben Wirth begrüßten auch Annemarie Spamer und Caroline Weber die Gäste. »Wir haben Anfang November lange überlegt, ob der Weiberfasching zustande kommen kann. Wir wussten nicht, wie groß das Interesse sein wird«, sagte Spamer.
Die Macherinnen wurden schnell eines Besseren belehrt. Die Resonanz war überwältigend. Fast 20 Nummern kamen schließlich für die Sitzung zusammen, die unter dem Motto »Viva Mexico« stand. Es waren überwiegend Tänze, allerdings nicht nur von den Faschingsvereinen der Schottener Großgemeinde und von den bekannten Gruppen. Auch aus dem übrigen Vogelsberg, der Wetterau und dem Landkreis Gießen waren Gruppen gekommen - sehr zur Freude der Landfrauen und der »Dancing Devils«.
Tänze und Büttenreden
Ganz ohne Mannsbilder ging es allerdings nicht. Die Fußballer des KSV sorgten für die Bewirtung, Feuerwehrleute für den Brandsicherheitsdienst. Weitere Vertreter des starken Geschlechts wirkten im Hintergrund mit.
Karsten Neumann übernahm die Moderation, zunächst als »Mexicano« mit großem Sombrero, dann als »Rotkäppchen« und später als »Schneewittchen«. Mit starkem mexikanischen Akzent kündigte er die Gruppen an, versorgte »seine Chicas« aber auch mit lustigen Informationen, etwa als er vom »Weiber-Stammtisch« intime Einzelheiten zum Besten gab.
Zum Auftakt des vierstündigen Programms kam die Garde- und Showtanzgruppe Wenings auf die Bühne. »Aus einem anderen Land« hatte eine Abordnung des Niddaer Carneval Vereins (NCV) den Weg zum Weiberfasching Eschenrod gefunden. Darunter war auch das Prinzenpaar Johann I. und Daniela I., das Oberhofmarschall Jan-Philipp Repp vorstellte. Im Anschluss trat die gemischte Showtanzgruppe des NCV - mit zwei jungen Männern - auf und erntete für die farbenprächtige Darbietung einen Riesenapplaus. In weißen Minikleidchen und Hosenanzügen setzte die Prinzengarde des TSV Freienseen das Spektakel auf der Bühne fort, das riss die Weiber zu Begeisterungstürmen hin.
Anschließend waren die Gardemädels des Kaulstoßer Bauwagen-Jugendclubs mit ihrem fetzigen Tanz an der Reihe, bevor Sabrina Rücklinger in die Bütt stieg. Die Landfrau aus Eschenrod nahm sich wortreich des ewigen Konflikts mit den Männern an. »Wir Weibsleut’ haben einen schwierigen Stand«, beklagte sie, um am Ende doch ein versöhnliches Fazit zu ziehen. »Ganz ohne die Kerle kann mer doch nett sei«, ließ sie das Publikum wissen. In hübschen grünen Kostümen und mit großen Ohrmuscheln präsentierte sich die Gruppe »Neverland« dem Publikum. »Rettet unseren Zauberwald« lautete das Motto der seit Kurzem im TGV Schotten beheimateten jungen Tanzgruppe. Mit akrobatischen Einlagen sorgte sie für große Begeisterung und unüberhörbare »Zugabe«-Rufe im Saal. Nach der Garde des Allmenröder Carnevalvereins und der Gruppe »Balle Donne« aus Langsdorf beschlossen die »Bauwagen-Dancer« aus Kaulstoß mit viel Fußball-Kolorit den ersten Teil des Programms.
»Wilde 13«: Saal wird zum Tollhaus
Nach der Pause setzte die Garde- und Showtanzgruppe »Scarletts« aus Glashütten das Programm fort. Dann war wieder Zeit für die Bütt. Sabrina Rücklinger übernahm das Kommando, wobei das Zuhören im Saal schwieriger wurde. Nach der Garde aus Dirlammen kündigte der närrische Conférencier die »Wilde 13« an. Das genügte, um den Saal in ein Tollhaus zu verwandeln. Denn die Gruppe des Faschings-Clubs aus Einartshausen hat Kultstatus und brachte die Stimmung auf einen absoluten Höhepunkt.
Närrische Unterhaltung ganz anderer Art bot das »Traumpaar« Angelina Appel und Jens Weber von den Sichenhäuser »Niddernarren«. Ihr Mix aus Gesang, Tanz und »geistreichen« Anmerkungen war ebenfalls ein Garant für beste Stimmung. Nach den »Flying Dachsen« vom Carnevalverein Allmenrod und den »All Stars« aus Muschenheim waren die Gastgeberinnen an der Reihe. Die »Dancing Devils« leiteten das Finale ein und wurden mit stürmischem Jubel begleitet. Zum Schluss waren noch einmal die Männer dran. Als »Poser« verdiente sich das Ballett der »Niddernarren« Bestnoten.