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Einsicht in Rentkammerarchiv gefordert

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Von: red Redaktion

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Rockenberg (pm). Zuletzt hat die Vereinigung für Heimatforschung in Vogelsberg, Wetterau und Kinzigtal (VfH) nach zweijähriger Corona-Pause ihre Mitgliederversammlung abgehalten. Die insgesamt 54 Geschichtsvereine trafen sich beim Kultur- und Geschichtsverein Oppershofen im katholischen Pfarrheim in Rockenberg. Turnusmäßig standen Vorstandswahlen an, bei denen Christian Vogel als Vorsitzender bestätigt wurde.

Die Vereinigung deckt eine historisch zusammengehörige Region ab und sieht ihre Hauptaufgabe in der Förderung der Zusammenarbeit zwischen den Geschichtsvereinen und auf die Region bezogener Geschichtsschreibung.

Im Mittelpunkt der Tagung stand auch diesmal, die Nutzung der staatlichen Teile der drei Rentkammerarchive in Büdingen durch die Öffentlichkeit auf dem Rechtsweg zu betreiben. Die VfH bekräftigte, sie stehe weiterhin zu ihrem Beschluss, dies stellvertretend für die Mitglieder der angeschlossenen Geschichtsvereine und die Geschichtsinteressierten der Region und weit darüber hinaus zu tun. Dass weitere drei Jahre vergangen seien, gehe nicht nur auf Corona zurück. Das Ministerium für Wissenschaft und Kunst habe, um einer Klage zuvorzukommen, ein kleines Buch zum Thema herausgegeben, auf das erst habe geantwortet werden müssen. Danach habe es nicht nachvollziehbare Verzögerungen bei einer Anfrage im Landtag gegeben.

Verweis aufs Grundgesetz

Eine Verbandsklage lasse die bestehende Gesetzeslage nicht zu. Als sicherster Weg erscheine, dass der Vorsitzende Christian Vogel als Einzelperson im Auftrag der Vereinigung die Klage einbringe. Da in ganz Hessen und darüber hinaus - den Universitätsbetrieb eingeschlossen - kein Sachkundiger für die Rechtsverhältnisse bei Ausgang des 19. Jahrhunderts mehr aufzutreiben sei, müsse er ohnehin die Prozessführung selbst übernehmen. Die Zuständigkeit für staatliche Unterlagen liege beim Verwaltungsgericht.

Vogel erläuterte, die öffentliche Nutzung der »unterschlagenen« staatlichen Unterlagen in den Rentkammerarchiven ergebe sich aus dem Grundgesetz. Es handele sich dementsprechend um eine Frage des öffentlichen Rechts, nicht, wie das Ministerium habe ausführen lassen, adeligen Privatrechts. Die hierzu von der VfH erstellten Texte könnten auf der Homepage der Vereinigung unter »Rentkammerarchive« eingesehen werden.

Um sich um das derzeitige Hauptanliegen der VfH weiterhin zu kümmern, stellte Vogel sich gegen alle Absichten noch einmal zur Wiederwahl. Mit ihm wurden auch der stellvertretende Vorsitzende Alexander Fiolka aus Rockenberg und der Schatzmeister Otmar Kremer aus Biebergemünd wiedergewählt. Neuer Schriftführer der VfH ist der Vorsitzende des Karbener Geschichtsvereins, Jürgen Hintz, der bisher Beisitzer war. Die Besitzer Reinhard Pfnorr (Nidda) und Ernst Gimplinger (Mittelbuchen) traten wegen Alters bzw. Krankheit nicht mehr an. Beisitzer bleiben Christine Raedler, Leiterin des Zentrums für Regionalgeschichte in Gelnhausen, für den Main-Kinzig-Kreis sowie der Geschichtsvereinsvorsitzende von Büdingen, Joachim Cott; für den Wetteraukreis. Gerda Bonarius und Bernhard Alban aus Steinfurth bleiben Kassenprüfer.

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