An die Äste, fertig, los!

Rosbach (pm). Kürzlich ist es wieder so weit gewesen: Der Obst- und Gartenbauverein Rodheim hat nach zweijähriger Corona-Pause seinen Winterschnittlehrgang veranstaltet. Der theoretische Teil des Schnittlehrganges fand an einem Freitagabend im Januar im Bürgerhaus statt, wie der Verein jetzt mitteilt. Der Vorsitzende Johannes Schäfer begrüßte dort knapp 40 Interessierte.
Überblick zu Wuchsformen
Wie bei den letzten Schnittlehrgängen seien erfreulicherweise erneut viele Nichtmitglieder begrüßt worden. Nachdem jeder einen Sitzplatz gefunden hatte, konnte Obstbaufachwart Ernst Rudolf Metzger mit seinem Vortrag beginnen.
Zur Einführung gab es einen kurzen Überblick über die verschiedenen Wuchsformen der Bäume sowie Erläuterungen zu den Unterschieden von Winter- und Sommerschnitt.
»Kein Baumschnitt ohne Werkzeug« - so wurde dieses Thema ausführlicher behandelt und es gab nützliche Tipps zur richtigen Handhabung und Pflege der Werkzeuge.
Weiter ging es mit der Vorstellung der zehn Leitsätze des Baumschnittes nach Prof. E. Kemmer, um den Teilnehmern anschließend die eigentlichen Schnittmaßnahmen näherzubringen. Neben Pflanz-, Erziehungs-, Verjüngungs-Schnitt und Saftwaage wurden noch einige weitere Themen wie Hohlkrone bei Sauerkirschen, Y-Erziehung von Zwetschgen und diverse Erkennungsmerkmale der Äste und Knospen besprochen.
Nach gut zwei Stunden endete der erste Teil des Schnittlehrganges. Bepackt mit dem Wissen aus der Theorie vom Vortag ging es am Samstagmorgen auf dem Vereinsgrundstück an die Praxis-Anwendung und an die Vertiefung des Erlernten.
Trotz der frischen Temperaturen am Morgen konnte der Vorsitzende 35 Personen begrüßen. Kurz nach der Begrüßung fielen bereits die ersten geschnittenen Äste in der Spindelanlage zu Boden. Dort hatten die Teilnehmenden die Chance, das Erlernte anzuwenden sowie die Vor- und Nachteile der verschiedenen Ansatzpunkte der Schnitte zu diskutieren.
Halb- und Hochstämme
Nachdem einige Spindelbäume geschnitten waren, ging es über die Zwetschgenbäume zu den Halb- und Hochstämmen. Nachdem die letzten Äste gefallen waren, konnten sich die Teilnehmer bei einem Glas heißen Apfelwein sowie bei Würstchen aufwärmen und fachsimpeln, um anschließend gestärkt den eigenen Bäumen an die Äste zu gehen.