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Appell für das Vereinsleben

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Kreisausschussmitglied Karl Peter Schäfer (r.) überreicht dem Vereinsvorsitzenden des SV 98 Rosbach, Andreas Creutz, die silberne Ehrenplakette des Landes Hessen © pv

Rosbach (jwn). 125 Jahre Sportverein (SV) 98 Rosbach - ein Verein mit vielen (sechs) Abteilungen und noch mehr Mitgliedern (rund 800). Am Wochenende wurde das Jubiläum groß gefeiert.

Mit den Turnern und Leichtathleten startete die Vereinsgeschichte im Jahr 1898. Am 1. Juni gründete Heinrich Anton Jacobi in Nieder-Rosbach mit 14 Mitstreitern einen Turnverein. Später gesellten sich zu den Turnern Handballer, Tennisspieler und Tischtennisfreunde. 1966 kamen dann die ersten Fußballspieler dazu, die schnell eine schlagkräftige Mannschaft formten und den regulären Spielbetrieb aufnahmen. 1995 schloss sich als bisher letzter Akt die Theatergruppe »Rambelichter« dem SV 98 als Abteilung an.

In seiner Begrüßungsrede zum offiziellen Festakt am Samstagabend in der Adolf-Reichwein-Halle, zu der viel Prominenz erschienen war, musste der Vereinsvorsitzende Andreas Creutz dann allerdings einräumen, dass das Vereinswachstum unter Corona erheblich gelitten hat. Deshalb appellierte er gleich mehrfach an die Rosbacher Bevölkerung, doch wieder zurückzukommen und sich am Vereinsleben zu beteiligen. Diesen Appell schlossen sich im Laufe des Abends auch die einzelnen Vereins-Abteilungsleiters an. »Ein Verein lebt nur mit und durch seine Mitglieder«, meinte beispielsweise auch die Turnleiterin Dorle Schmidt.

Doch Corona allein ist nicht verantwortlich für das schwindende Interesse am aktiven Sport. So hatten sich wegen fehlender Resonanz bereits 1995 die Leichtathleten aus den drei Rosbacher Sportvereinen zusammengeschlossen und eine Startergemeinschaft gegründet. Sie treten seitdem gemeinsam in Wettkämpfen als Leichtathletikgemeinschaft Rosbach-Rodheim an.

Dass aber der SV 98 Rosbach auch heute noch ein wesentlicher Bestandteil der Stadt sei, das betonte Bürgermeister Steffen Maar in seiner Rede ausdrücklich. »Denn die Vereine können vieles, was die Stadt aufgrund Personal- und Geldmangels nicht kann«, sagte Maar. Man versuche, das durch den Ausbau von Sportstätten wettzumachen.

Seine Anerkennung für das Ehrenamt sprach anschließend der ehrenamtliche Kreisbeigeordnete Karl Peter Schäfer (CDU) aus, der Landrat Jan Weckler vertrat. Das Ehrenamt sei heute genauso wenig selbstverständlich wie zu Zeiten von Turnvater Friedrich Ludwig Jahn. Der wurde wegen seines großes Engagements für den Sport sogar zeitweise inhaftiert, wie Schäfer erinnerte.

See und Rahn seit 65 Jahren dabei

Anerkennung erhielt der SV 98 schließlich auch von Helmut Meister, dem Vizepräsident der Landessportbundes. In seiner Rede beruhigte er den Vereinsvorstand, denn auch der Landesportbund habe in der Corona-Zeit 70 000 Mitglieder verloren, dieses Loch mittlerweile vor allem durch den Beitritt vieler Jugendlicher aber wieder schließen können.

Bevor der Festakt in einen geselligen Abend überging wurden langjährige Vereinsmitglieder geehrt. Darunter waren Dieter See und Heinz Rahn für 65-jährige Mitgliedschaften sowie Karin Simic und Ursula Rahn für 50 Jahre im SV 98.

Angefangen hatte der Tag mit einer Wanderung durch den Rosbacher Wald am Vormittag und mit Spiel, Spaß und Bewegung für Klein und Groß am Nachmittag. Abgeschlossen wurde das Festprogramm mit dem Oktoberfest und der Band EDU und den »Handtuchlegern«, die mit ihren mit Wiesn-Hits, Alpen-Sound und Schlagern zur guten Stimmung beitrugen.

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Für ihre 65-jährigen Mitgliedschaften im SV 98 werden Dieter See (Mitte) und Heinz See (2. v. r.) ausgezeichnet. Mit auf der Bühne Bürgermeister Steffen Maar (l.), Stadtverordnetenvorsteherin Katharina Hantl (2. v. l.) und Blütenkönigin Naomi I. © pv

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