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Barrieren abbauen - auch online

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Einige Bushaltestellen sind bereits barrierefrei umgestaltet worden. Weitere sollen folgen. © pv

Rosbach (pm/hed). Als »behindertenfeindlich« hatte der VdK-Ortsverband im Frühjahr die Verlegung von Kopfsteinpflaster in der Schulstraße kritisiert. In diesem Fall spielten Ortsbild und Nachhaltigkeit eine Rolle bei der Entscheidung. Ansonsten aber tut die Stadt eigenen Angaben nach sehr viel für Barrierefreiheit - und dies nicht nur bei baulichen Maßnahmen, sondern auch durch Schaffung von Bewusstsein für das Thema.

Man setze weiterhin konsequent auf den Abbau von Barrieren im öffentlichen Raum, »um eine inklusive und zugängliche Umgebung für alle Bürgerinnen und Bürger zu schaffen«, wie Bürgermeister Steffen Maar mitteilt. »Nicht nur weil es eine gesetzliche Verpflichtung ist, sondern weil es wichtig ist.« Rosbach solle eine Stadt sein, in der jede Person, unabhängig von körperlichen Fähigkeiten, uneingeschränkten Zugang zu allen Bereichen des Lebens habe. Maar: »Das geht leider nicht sofort mit einem Federstrich und auch nicht bei jedem Projekt.« Doch habe man für Menschen mit eingeschränkter Bewegungsfreiheit im Bereich der Infrastruktur zahlreiche Schritte unternommen. Was gewiss auch Radfahrer und Eltern mit Kinderwagen freut.

Bei Straßensanierungen seien die Quer- und Längsneigungen der Gehwege abgesenkt worden, zumindest »so weit wie es der Bestand zulässt«. Unter anderem wurden im Neubaugebiet Sang Verkehrsinseln im Bereich des Kreisverkehrs sowie vorgezogene Gehwege in der Homburger Straße als Querungshilfen eingebaut. »Nach und nach werden wir so alle Straßen in unserer Stadt im Rahmen des Straßenbauprogramms modernisiert haben«, sagt die Fachbereichsleiterin Baumanagement Anja Föh-Warzecha. Aktuell erarbeite ein Fachbüro ein Fuß- und Radwegekonzept. Sobald die Ergebnisse vorliegen, werden die Maßnahmen gemeinsam mit den Gremien priorisiert, Maßnahmen der Barrierefreiheit würden hierbei ebenfalls betrachtet. »Jedoch müssen wir hier auch deutlich machen, dass Anforderungen wie gesetzliche Rahmenbedingungen - zum Beispiel das Straßenverkehrsrecht - oder technische Notwendigkeiten berücksichtigt werden müssen«, heißt es aus der Stadtverwaltung. Heißt: Nicht jeder Wunsch kann erfüllt werden.

Ein Schwerpunkt ist zurzeit der barrierefreie Umbau der Bushaltestellen mit erhöhten Bordsteinen zum leichteren Einstieg sowie taktilen Elementen als Leitsystem für Blinde und Sehbehinderte. Einige Haltepunkte sind bereits umgestaltet, weitere folgen.

Zugänge zu öffentlichen Gebäude wie dem Rathaus und der Adolf-Reichwein-Halle (hier auch die Toiletten) wurden erleichtert. Bei der Haingrabenhalle in Nieder-Rosbach wurde die Stufe am Notausgang entfernt. 2020 wurde auf dem Friedhof Nieder-Rosbach ein Weg geebnet. Auch auf den anderen Friedhöfen sollen die Wege kontinuierlich ausgebaut werden, kündigt die Verwaltung an.

»Bei der Sanierung des Rodheimer Schwimmbads wird das Thema Barrierefreiheit ebenfalls priorisiert beachtet«, betont Föh-Warzecha. Der Zugang ins Becken für Menschen mit motorischen Einschränkungen werde auch über einen Hebelift erleichtert; ein taktiles Leitsystem für Sehbehinderte eingebaut

Im Rathaus in der Homburger Straße wurde bereits 2020 eine Rampe als barrierefreier Fluchtweg gebaut. In diesem Jahr wurden die Eingangstüren ausgetauscht. Auch die neue Kita in Rodheim ist ganzheitlich barrierefrei geplant. In jeder Etage befinden sich zudem barrierefreie Toiletten.

Seniorenbeirat wird eingebunden

Aber nicht nur physische Barrieren stehen im Fokus. Die Stadtverwaltung arbeite auch daran, digitale Angebote zugänglich zu gestalten. Bei der Neugestaltung der Internetseite habe man darauf geachtet, dass Infos von allen abgerufen werden können. Eine Arbeitsgruppe kümmere sich um Fördermittel für den barrierfreien Umbau. Auch die Beteiligung des Senioren- und Inklusionsbeirates sei im Vorjahr strukturell verbessert worden. Nun würden Anliegen und Vorschläge aus erster Hand aufgenommen, was gewährleiste, dass die Maßnahmen tatsächlich den Bedürfnissen entsprechen.

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