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Hand steckt in S-Bahn-Tür: Neuntklässler retten Mann in Bad Vilbel

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Landrat Jan Weckler dankt den beiden Lebensrettern Ashkan Heidary (l.) und Ward Alabs. Sie zogen in einer S-Bahn den Nothebel und retteten einem Mann so das Leben. Seine Hand war in der schon geschlossenen Tür der S-Bahn eingeklemmt gewesen. FOTOS:IMAGO/ PRW © Pressedienst des Wetteraukreis

»Öffentliche Belobigung für die Rettung vom Tode«: So steht es in der Urkunde, die Ashkan Heidary und Ward Alabs aus der Hand von Landrat Jan Weckler erhielten.

Er übergab die Urkunde im Auftrag von Ministerpräsident Boris Rhein. Ausgezeichnet wurden die beiden Schüler aus Rosbach für eine außergewöhnliche Tat, hatten sie doch im Mai vergangenen Jahres einem Mann in der S-Bahn das Leben gerettet.

Den 25. Mai 2022 werden Ashkan Heidary und Ward Alabs wohl nie mehr vergessen. Die beiden Schüler der Klasse 9a der Erich-Kästner-Schule in Rodheim sitzen in der S 6 Richtung Friedberg, als am Bahnhof in Bad Vilbel das Unglück passiert: Sie beobachten, wie ein älterer Mann noch zusteigen will, aber nicht schnell genug ist. Die Türen gehen zu, der Mann kann nicht schnell genug reagieren, seine Hand bleibt zwischen den Türen stecken.

Als die S-Bahn langsam anfährt, reagieren Ashkan und Ward geistesgegenwärtig. Sie eilen zu den beiden Nothebeln, die es in jedem Zug gibt, der Notbremse und dem Nothebel für die Türen. »Wir haben den Hebel gezogen, die S-Bahn wurde etwas langsamer, die Türen öffneten sich kurz und der Mann konnte die Hand rausziehen.« Er fiel auf dem Bahnsteig zu Boden, die S-Bahn fuhr weiter. Die beiden Schüler wissen nicht, was aus dem Mann geworden ist, ob er verletzt wurde. Denn immerhin, so schätzen die Schüler, war die S-Bahn schon sechs bis zehn Meter weit gefahren.

Die Öffentlichkeit hätte nichts von Ashkans und Wards Heldentat erfahren, wenn Jutta Schneider, Lehrerin an der Helmut-von-Bracken-Schule, nicht auch in der S-Bahn gewesen wäre. Sie sah, was passiert war. Auf ihre Anregung hin wurden die beiden mutigen Schüler für diese vorbildliche Tat gelobt.

Freier Eintritt ins Freibad

»Es ist eine Situation, wie wir sie vielleicht aus dem Fernsehen kennen, bei der man sich aber nicht vorstellt, dass man sie selbst erlebt«, sagte Landrat Jan Weckler bei der Verleihung der Urkunde. Mit der öffentlichen Belobigung seien zwei Aspekte verbunden, betonte der Landrat. »Wir sagen Danke, und die Öffentlichkeit soll von eurer Tat erfahren, denn ihr seid ein nachahmenswertes Vorbild.«

Von der Stadt Rosbach erhielten Ashkan und Ward bereits als Anerkennung freien Eintritt für die kommende Badesaison im Rodheimer Freischwimmbad, sobald dieses fertig saniert ist, was im Juli der Fall sein dürfte.

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