Harff: Nicht wirklich beteiligt

Rosbach (pm). Nicht nur der VdK-Ortsverband kritisiert die Entscheidung des Ortsbeirats, dass in der Nieder-Rosbacher Schulstraße wieder Kopfsteinpflaster verlegt wird. Auch der Arbeitskreis Radgerechtes Rosbach (AKRR) war dagegen, betont Sprecher Gerald Harff. Er wundert sich zudem über Aussagen von Ortsvorsteher Philipp Gerlach (CDU) im Artikel »Pflastersteine ecken an« (WZ vom Samstag).
Gerlach hatte gesagt, dass die Bedenken gegen das Kopfsteinpflaster - der VdK nennt die Planung »behindertenfeindlich«- in vielen Sitzungen erörtert worden seien. Der Senioren- und Behindertenbeirats sei ebenso involviert gewesen wie AKRR. »Wenn man die ungeladene Teilnahme eines Arbeitskreisvertreters an einer diesbezüglichen Veranstaltung als Beteiligung ansieht, eine mit viel Wohlwollen gerade noch vertretbare Beschreibung«, kommentiert Harff. Der AKRR-Vertreter habe sich bei dieser Gelegenheit klar gegen die später vom Ortsbeirat beschlossene Variante ausgesprochen.
Einzelne Beiratsmitglieder hätten suggeriert, dass eine »echte« Beteiligung des Arbeitskreises nicht erwünscht sei, behauptet Harff. Sonst hätte eine einfache Anfrage zu einer Beratung im AKRR mit entsprechender Empfehlung geführt.
Der Ortsbeirat habe gegen die Bedenken des AKRR-Vertreters und Einzelvertreter anderer Gruppierungen gestimmt, die ebenfalls als Institution bezüglich der jetzigen Lösung nicht gefragt worden seien, wie Harff zu bedenken gibt. »Die Kritik geht damit nur an diesen zu Recht. Sich hinter ›involvierten Gruppen‹ zu verstecken ist unwürdig.«
Wie der VdK kritisiert auch Harff den Wiedereinbau des vorhandenen, »durch jahrzehntelange Nutzung blankpolierten, also verschlissenen«, Blaubasaltpflasters. Zum einen werde die neue Oberfläche wieder sehr glatt, was bei Nässe Radler gefährde, zum anderen bleibe die Fläche uneben, was mobilitätseingeschränkten Fußgängern den Gang beschwerlicher macht. Harff: »Nach diesem Beschluss des Ortsbeirates sollte man überlegen, ob derartige Entscheidungen wirklich allein von Laien beschlossen werden dürfen.« Laut Geschäftsordnung entscheidet der Ortsbeirat über die Instandsetzung von öffentlichen Geh- und Radwegen.