Vorfreude aufs Weihnachtsfest

Rosbach-Rodheim (sky). Mit einem »etwas anderen Chorkonzert« überraschten der Gesangverein Eintracht und sein Dirigent Björn Nolting am 4. Advent ihre Zuhörerinnen und Zuhörer im Rodheimer Bürgerhaus. Zwei Jahre Corona-Pause lagen hinter den Chören, die erst im Sommer wieder mit den Proben begonnen hatten. Trotzdem konnte Moderator Sebastian Räuber das Publikum schnell davon überzeugen, dass einmal Gelerntes nicht so schnell in Vergessenheit gerät.
Traditionelle Weihnachtslieder aus anderen Ländern wie das bekannte »Feliz Navidad« zählten ebenso zum Repertoire wie »All I want for Christmas« oder das gern gesungene »Fröhliche Weihnacht überall«. Statt einer Konzertbestuhlung hatte man diesmal Tische und Stühle aufgestellt, und der Bürgerhauswirt hielt kleine Snacks und Getränke bereit, an denen man sich an diesem kalten Sonntagvormittag laben konnte.
Und während draußen die schneebedeckte Landschaft die Vorfreude auf das Weihnachtsfest weckte, genoss man drinnen bei Sekt und Schnittchen den musikalischen Ausblick auf das Fest aller Feste, das der Welt trotz aller Kriege und Naturkatastrophen Ruhe und Frieden bringen soll. Jedes Lied beleuchtete die Weihnacht auf seine eigene Art und Weise und war gleichzeitig ein Ausdruck der Vielseitigkeit, wie sie gerade an Weihnachten offenbar wird. Theo Langstrof, der stellvertretend für seine Frau Rosalie den Vereinsnachwuchs, die Goldkehlchen, dirigierte, entführte sein Publikum in die Tierwelt und verriet auf humorvolle Art und Weise, wie Frösche, Katzen, Elefanten oder Fische nach Meinung der Kinder das Fest feiern. Ein Schmunzeln machte sich im Saal breit, als sich die Sängerinnen und Sänger in Tiersprachen übten und die Fische die Ankunft des Jesuskindes mit einem heiteren »Blubb, blubb« ankündigten.
Weiter ging es mit den drei Solisten Eva Morgenstern (Flöte), Wolf Fitzner (Piano) und Herbert Preissler (Gesang) und einer musikalischen Winterreise im Dreivierteltakt. Für Neuzugang Preissler war es das erste Mal, dass er an dieser Stelle sein Können unter Beweis stellen konnte, und das Publikum dankte es ihm mit großem Beifall. Danach war wieder der Männerchor an der Reihe mit Klassikern wie »Der Mond ist aufgegangen« oder dem ausdrucksstarken »Down by the Riverside«. Nolting formte jedes Lied zu einem eigenen Kunstwerk und widmete es dem Lobpreis Gottes in einer Zeit, in der Eile und Hektik den menschlichen Alltag bestimmen wollen. Mit präzisem Dirigat führte er die Chöre ruhig und sicher durch das Programm, ohne die Freude am Singen auch nur einen Augenblick lang zu schmälern.
Laurie Reviol glänzt beim Auftritt
Ein Höhepunkt der Matinée war der Auftritt der Sopranistin Laurie Reviol, die viele Jahre den Chornachwuchs Goldkehlchen geleitet hatte, und die den Eintrachtchören seitdem freundschaftlich verbunden ist. Ihr »In the bleak Midwinter« und »Once in Royal David’s City«, bei denen sie sich selbst am Flügel begleitete, traf die Zuhörer mitten ins Herz. Sie waren so recht geeignet, die Augen zu schließen und das Vorgetragene rundum zu genießen. Klavierspiel und Gesang verschmolzen hier zu einer wohltuenden Einheit, die die Vorfreude aufs Weihnachtsfest vergegenwärtigte. Bekannte Lieder wie »Süßer die Glocken nie klingen« oder »Fröhliche Weihnacht überall« führten schließlich zum Abschluss des harmonischen und kurzweiligen Konzerts hin, an dessen Ende ein gemeinsam gesungenes »O du fröhliche« stand. Chöre, Chorleiter und Publikum durften zufrieden sein mit diesem Vormittag, der Jung und Alt so überzeugend in vorweihnachtliche Stimmung versetzt hatte, und der der Freude über die Ankunft Jesu Ausdruck gegeben hatte.

