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Wurstsalat bleibt in bester Erinnerung: Metzger-Ehepaar Schmidt verlässt Bauernmarkt

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Marktmeister Norbert Schön (l.) und Bürgermeister Steffen Maar (r.) verabschieden Familie Schmidt. © Lothar Halaczinsky

Ein paar Abschiedstränen flossen am Freitagabend, als Marktmeister Norbert Schön auf dem Rosbacher Bauernmarkt das Metzger-Ehepaar Sylvia und Eckhard Schmidt aus Gedern aus dem Kreis der Beschicker verabschiedete.

Seit 2004 waren sie Woche für Woche jeden Freitag mit ihrem Metzgereiwagen auf dem Dr.-Walter-Lübcke-Platz vorgefahren, um ihre Fleisch- und Wurstwaren aus eigener Herstellung feil zu bieten. Nun haben sie sich für den wohlverdienten Ruhestand entschieden und überlassen ihren Stellplatz einem Nachfolger.

»Sylvia ist so etwas wie die Kümmerin auf unserem Markt gewesen«, sagte Schön. Mit der ihr eigenen Sensibilität merkte sie sofort, wenn irgendwo einmal »der Schuh drückte«, und dann sorgte sie für Abhilfe. Auch für ihre Kunden habe sie stets ein offenes Ohr gehabt. »Und selbst wenn die Schlange vor ihrem Stand noch so lang war, blieb ihr doch immer noch Zeit für ein freundliches Wort«.

Angelie Geizhaus aus Rosbach bedauert, dass die Schmidts demnächst nicht mehr auf dem Markt vertreten sein werden. »Den hausgemachten Fleischsalat werde ich vermissen«, sagt sie, und Sylvia Schmidt verrät ihr Rezept-Geheimnis: »Der ist mit frischem Joghurt gemacht.« Claudia Breidenbach aus Rodheim war ebenfalls über Jahre hinweg Stammkundin und hat zum Abschied eine große Packung Pralinen als Dankeschön für die Ruheständler mitgebracht. Auch bei ihr steht der Wurstsalat ganz oben auf der Favoritenliste, aber auch sonst ist sie voll des Lobes. »Dies ist der einzige Metzger, der meinem Vater das Wasser reichen kann, deshalb kaufe ich auch nirgendwo anders« sagt sie. Als Metzgerstochter wisse sie, wovon sie spreche. Ihr Favorit war Schmidts hausgemachter gekochter Schinken.

Mit einem Gläschen Sekt oder Orangensaft stießen die Schmidts auf ihren Ruhestand an, und auch Bürgermeister Steffen Maar hatte es sich nicht nehmen lassen, auf einen Abschiedstrunk vorbeizuschauen. Er weiß es zu schätzen, dass Rosbacher Bürger und die Kunden von auswärts auf dem Bauernmarkt Anbieter vorfinden, bei denen sie gern, und mit einem guten Gefühl für die Umwelt einkaufen. Marktmeister Schön hat bereits einen Nachfolger für den Stand des Metzger-Ehepaares gefunden.

Metzgerei aus Büdingen kommt

Demnächst wird die Metzgerei Jöckel aus Büdingen hier vertreten sein. »Unsere Idee ist, dass hier alle Nahrungsmittel für den täglichen Bedarf in einer guten Mischung angeboten werden«, sagt er. Regionalität stehe dabei ganz oben. »Wir brauchen keine Produkte von weither, wenn daheim die besten Äpfel auf den Bäumen verfaulen.«

Als Erinnerung an 19 Jahre Metzgerei auf dem Rosbacher Bauernmarkt überreichte er den Schmidts eine Fotomontage mit Bildern der Marktbeschicker, mit denen sie fast zwei Jahrzehnte den Platz vor der Adolf-Reichwein-Halle geteilt hatten.

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