Zum Lachen, aber auch zum Nachdenken

Rosbach-Rodheim (pm). In der evangelischen Kirche fand wieder der jährliche, besondere Gottesdienst statt, gestaltet von Menschen mit Behinderungen. Eine Tradition seit vielen Jahren und in dieser Form wohl einmalig in der Wetterau. Es spielte und sang die Band »Fishermen’s Friends« aus Butzbach, die für mitreißende Stimmung sorgte.
In der barocken Kirche lud der Song »It’s a beautiful day« gleich zum Mitsingen und Mitklatschen ein. Pfarrer Lothar Berger und die als Clown verkleidete Beate Münzberg brachten die Gäste in einem Sketch zum Lachen, aber auch zum Nachdenken. Die beiden machten sich Gedanken über die Bedeutung von Hoffnung, und Pfarrer Berger rollte sogar einen kleinen Feigenbaum auf einer Schubkarre vor den Altar. Denn schon Luther hatte verkündet: »Wenn ich wüsste, dass morgen die Welt unterginge, würde ich heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen.« Pfarrer und Clown kamen zum philosophischen Ergebnis, dass Hoffnung das Festhalten an Dingen ist, die nicht da sind - oder an Wünsche, die in der Zukunft liegen.
Dann wurde es konkreter: Traudel Stengel, die den Freitagstreff für junge Menschen mit Behinderungen nach ihrer Pensionierung gründete und wenige Jahre später den Gottesdienst für diese Gruppe organisierte, hatte mit ihren Schützlingen und ihrem Team Plakate zum Thema Hoffnung vorbereitet. Da ging es um Hoffnung auf Frieden, auf Sonnenschein und Regen, auf genügend Nahrung und Wasser, auf gute Freunde und vieles mehr. Mit Unterstützung von Christine Seim von der Burgkirche Nieder-Rosbach verlasen einige Menschen mit Behinderungen kleine Texte. Zwischendurch spielten und sangen die Bandmitglieder Songs zum Mitsingen, Mitklatschen und Tanzen.
Am Ende bedankte sich Stengel bei allen Mitwirkenden. Ihre Schützlinge verteilten Stoffbeutel mit einem Laib Brot und einer Flasche Wasser an die Bandmitglieder. Außerdem gab es am Ausgang Geschenke für alle, kleine Holzboote mit geschlitztem Mast. An den Kirchenbänken lagen Stifte und grüne Papiersegel bereit, auf denen persönliche Hoffnungen notiert werden konnten. Alle Helfer, ihre Behindertengruppe und die Bandmitglieder waren anschließend zum Mittagessen in das Gemeindehaus Arche eingeladen.
Spende für Wildwasser
Blütenkönigin Naomi erhielt einen Teil der Kollekte für einen guten Zweck. In lässiger Kleidung, aber mit Diadem und Schärpe trat die Gymnasiastin zum Altar und bat um Unterstützung für den Verein Wildwasser, der sich für Maßnahmen gegen Gewalt an Kindern und Frauen einsetzt.