Rosenfest im veränderten Glanz

Dinge ändern sich, so ist es auch beim Rosenfest in Steinfurth. Statt Rosenschau heißt es künftig »Rosenwelten«, statt eines Rosenmarkts gibt es ein »Rosenband«. Was das Dorf 2024 genau plant, beschrieb Korso-Leiter Sascha Pfeiffer Bad Nauheimer Politikern.
In Steinfurth wird es spannend. Das wurde deutlich, als der Freie Wähler Sascha Pfeiffer jetzt einen Sachstand zum Konzept des Rosenfests 2024 lieferte. Ort war der städtische Ausschuss für Sport und Kultur im Bad Nauheimer Rathaus. Pfeiffer ist stellvertretender Vorsitzender des Rosenfestausschusses und Korsoleiter. »Wir sind dabei, einige Veränderungen vorzunehmen«, erläuterte er. So fällt der Montag künftig weg, während Freitag, Samstag und Sonntag erhalten bleiben. Er erklärte, wieso das so ist: »Die Frühschoppen-Situation am Montag wird nicht mehr so angenommen, deshalb haben wir das Rosenfest auf drei Tage zusammengeschnürt.« Das Fest wird laut Pfeiffer im Grunde komplett neu geschnürt und auf neue Beine gestellt. Der Rummelplatz soll kleiner werden. Stattdessen wollen die Steinfurther mehr Angebote für Kinder und Jugendliche machen, wie beispielsweise eine Kletterwand und andere Attraktionen.
Stadtverordnete Gisela Babitz-Koch (CDU) sprach daraufhin die Preisgestaltung an. »Wenn Eltern mit ihren Kindern zum Rummel wollen, müssen sie sonntags Eintritt für den Korso zahlen. Kann man das nicht trennen?«, fragte sie. Zehn Euro pro Nase findet sie zu viel für eine Familie, sofern der Korso nicht das Ziel ist, sondern nur der Festplatz mit den Spielangeboten. Eine andere Handhabung wird aber wohl nicht möglich sein. »Wir hatten vor einigen Jahren schon mal getrennte Eintrittskarten«, blickte Pfeiffer zurück. Daraus habe sich ein enormes Durcheinander ergeben. Wie Ortsvorsteher Markus Philippi (FW) anmerkte, ist der Eintritt für Kinder ohnedies frei. Jochen Mörler (städtischer Fachbereichsleiter Kultur) schlug mit einem Augenzwinkern eine pragmatische Lösung vor: »Man kann Freitag oder Samstag zum Rummel gehen - da kostet es nichts.«
Der Rosenmarkt entfällt
Wie Sascha Pfeiffer weiter ausführte, steht noch nicht hundertprozentig fest, wer das Zelt auf dem Festplatz betreibt. Auf dem angrenzenden Parkplatz ist seinen Worten zufolge ein Weindorf mit regionalen Spezialitäten vorgesehen. Wer keinen Rebensaft will, bekommt dort aber auch ein Bier, wie er hinzufügte.
Im Rosensaal gestaltete bisher ein Unternehmen aus Grünberg die Rosenschau, doch der Inhaber ist in den Ruhestand gegangen. «›Rosenwelten‹ ist der neue Name der Rosenschau. Es ist interessant, zu sehen, was jetzt kommt«, erklärte Pfeiffer. Künftige Gestaltende der Schau sind seinen Worten zufolge Rosenbetriebe aus Steinfurth und Oppershofen. »Das ist eine sehr gute Entwicklung.«
Entfallen wird der Rosenmarkt. Laut Pfeiffer haben Fachleute dazu geraten, da der Zeitpunkt nicht günstig für Gartenarbeit und somit den Verkauf von Gartenartikeln sei. Stattdessen ist ein »Rosenband« geplant, das von den »Rosenwelten« über die Rosenkirche bis hin zum Rosenmuseum geführt wird. Entlang dieser Linie werden die Straßen mit Rosen geschmückt. Auch können sich die Besucher die Arbeitsschritte zur Herstellung eines Rosenwagens anschauen. »Am Korso wird sich im Prinzip nicht viel ändern, wir versuchen, Lücken zu schließen«, erläuterte der Steinfurther. Der neue Verein Dorfliebe wird erstmal einen Prunkwagen bauen, womit es vermutlich wieder neun Prunkwägen sind. »Diesmal soll der Korso so enden, dass die Prunkwagen in der Nähe des Festplatzes aufgestellt werden, um mal dran zu können und dort Fotos zu machen.«
Das ganze Dorf rückt zusammen
Ein Feuerwerk zum Abschluss ist erneut geplant, womöglich mit einer Neuerung. Stadtmarketing-Chef Harald Hock hat Pfeiffer den Tipp gegeben, ein implodierendes statt eines explodierenden Feuerwerks zu zünden. »Dabei ist die Lautstärke nicht so hoch.«
Ausschussvorsitzender Sinan Sert (SPD) hat Vorbereitungstreffen für das Rosenfest besucht. »Dort sieht man, wie viel Mühe sich das ganze Dorf gibt«, lobte er. Sascha Pfeiffer wollte für die Haushaltsberatungen mitgeben, das Fest nicht nur als Produkt zu sehen. »Es steckt sehr viel Arbeit dahinter, die Vereine machen mit und das Dorf rückt zusammen. Das ist schon Wahnsinn und das ist eine tolle Atmosphäre.« Man darf sich darauf freuen.