Sanierung der Hauptstraße in Düdelsheim: Stadt verspricht Problemlösungen

Zahlreiche Bürgerinnen und Bürger haben sich zur Info-Veranstaltung eingefunden, in der es um die bevorstehende Sanierung der Hauptstraße in Düdelsheim ging. Auch aus Nachbarorten gab es Interessierte.
Voraussichtlich bis Jahresende wird die Ortsdurchfahrt Düdelsheim grundhaft erneuert. Weil dabei auch ein neuer Abwasserkanal verlegt wird und diese Arbeiten den größten Anteil am Gesamtprojekt haben, liegt die Leitung bei den Stadtwerken.
Der für das Abwasser zuständige Betriebsleiter Christoph Klös informierte betroffene Bürger in Düdelsheim über den geplanten Ablauf. Dabei versprach er schnelle unkomplizierte Lösungen, wenn Probleme auftauchen.
Die Düdelsheimer Hauptstraße ist in der Ortsdurchfahrt als B 521 eine der am stärksten befahrenen Straßen in Büdingen. Im östlichen Wetteraukreis dürfte es nur wenige Straßen geben, die ähnlich stark frequentiert sind.
Dass diese wichtige Verkehrsader demnächst für ein dreiviertel Jahr gesperrt wird, betrifft deshalb nicht nur die Anwohner der Straße und die übrigen Bürger des Dorfes.
Auch in anderen Büdinger Stadtteilen und Nachbarkommunen gibt es Sorgen, weil der Verkehr sich in ihre Orte verlagern wird.
Entsprechend voll war die Turnhalle Düdelsheim bei der gemeinsamen Informationsveranstaltung von Stadtverwaltung, Stadtwerken, dem Planungsbüro Häfner-Oefner und der ausführenden Baufirma Herzog aus Marburg.
Kritik an Hessen-Mobil
Dass Ortsvorsteher aus vier Stadtteilen - Frank Lämmchen (Calbach), Reiner Müller (Eckartshausen), Jutta Savarino (Orleshausen) und Ramon Franke (Düdelsheim) - anwesend waren, zeigt das Ausmaß der Betroffenheit.
Und auch Bürger aus Nachbarkommunen, die zum Teil Immobilieneigentum in Düdelsheim haben, wollten wissen, wie sie während der Bauzeit ihre Grundstücke erreichen können. Klös, Bürgermeister Benjamin Harris und die Vertreter der beteiligten Unternehmen gaben möglichst genau und sachlich Auskunft.
Dabei wurde kritisch bemerkt, dass die Straßenbaubehörde Hessen-Mobil es trotz der gravierenden Auswirkungen nicht nötig fand, an der Informationsveranstaltung teilzunehmen.
Und auch die Fragen der Besucher konnten zum Teil nicht abschließend beantwortet werden. Insbesondere konnte Klös noch nicht sagen, wann die Arbeiten beginnen. Überrascht waren die Teilnehmer des Informationsabends, dass die Bahn für diese Ungewissheit verantwortlich ist.
Denn in Düdelsheim gibt es weder einen Bahnhof noch Bahngleise. Klös erläuterte, dass die überörtliche Umleitung über Lindheim, Enzheim, Glauberg, Stockheim, Bleichenbach und Büches führt.
Weil von dieser Umleitung auch der Bahnübergang Stockheim betroffen ist, muss die Bahn in die Planungen eingebunden werden.
Dass von dieser noch keine Rückmeldung vorliegt, quittierte der Saal mit Heiterkeit. Schließlich sei man ja Verspätungen von dem Unternehmen gewohnt. Eigentlich hätte die Baustelle am Montag eingerichtet werden sollen.
Das sei ohne entsprechende Rückmeldung der Bahn nicht möglich sei. Weil diese bis Donnerstag noch keine Stellungnahme zur verkehrsrechtliche Anordnung abgegeben habe, könne die Baustelle erst am Dienstag nach Ostern begonnen werden.
Kontrollen durch das Ordnungsamt
Wenn diese nicht bis Donnerstag ihre Stellungnahme abgegeben habe, könne die Baustelle erst nach Ostern begonnen werden. Welche Auswirkungen das auf die Dauer hat, lasse sich noch nicht sagen.
Neben der überörtlichen Umleitung gibt es eine Umleitung für Anlieger der Hauptstraße und den Linienbusverkehr. Diese führt über die Schulstraße. Mit weiterem Baufortschritt wird ein Wirtschaftsweg im Bereich der Kläranlage für die Umleitung auf den Kaiserweg und in die Schulstraße genutzt.
Harris betonte, dass auf der Umleitungsstrecke regelmäßig durch das Ordnungsamt kontrolliert werde. Dabei werde nicht nur auf die Einhaltung der Geschwindigkeit geachtet. Es werde auch kontrolliert, ob Pkw- und Lkw-Fahrer berechtigt seien, die nur für Anlieger vorgesehene innerörtliche Umleitung zu nutzen.
Ein besonderer Passierschein, der diese Berechtigung nachweise, sei jedoch zunächst nicht vorgesehen, erläuterte Harris auf Nachfrage.
Sorgen haben auch die Inhaber der Apotheke und der Arztpraxis sowie der Inhaber der Tankstelle am westlichen Ende der Hauptstraße. Die Apotheke werde fünfmal am Tag mit Medikamenten beliefert. Die Arztpraxis müsse für gehbehinderte Patienten und den Notdienst mit dem Auto erreichbar sein, betonten die Betroffenen.
Dazu müsse die Tankstelle regelmäßig von einem schweren Lkw mit Kraftstoff beliefert werden. Klös versprach, dass die Anfahrt nur für kurze Zeit, wenn gerade in diesem Bereich gebaut werde, für diese dringenden Zwecke nicht möglich sein könnte.
Doch auch dann werde mit der Bauleitung vor Ort innerhalb weniger Minuten eine Lösung gefunden.
Info: Kosten für Hausanschlüsse
Eine weitere Frage, zu der Christoph Klös keine endgültige Antwort geben konnte, betraf die Kosten der Hausanschlüsse. Diese werden im Zusammenhang mit der Erneuerung des Hauptkanals ebenfalls ersetzt.
Weil die Abwässer zukünftig statt durch zwei kleinere Kanäle rechts und links am Straßenrand durch einen großen Kanal in der Fahrbahnmitte fließen werden, müssen auch die Hausanschlüsse verlängert werden. Zwischen 600 und 800 Euro werde der laufende Meter Hausanschlussrohr ungefähr kosten, erklärte Klös.
Genau lasse sich das indes nicht sagen, weil zum einen die tatsächliche Länge der einzelnen Anschlüsse nicht feststehe. Zum Anderen sei nicht bekannt, wie viele Rohrbogen für jeden einzelnen Anschluss verbaut würden.
Der Forderung eines Anwohners, die Stadt solle die Kosten für die Hausanschlüsse tragen, erteilte Bürgermeister Benjamin Harris eine klare Absage.
Zwar habe die Stadt zugestimmt, dass der Hauptkanal in die Straßenmitte verlegt werde, wodurch die längeren Hausanschlüsse notwendig würden. Doch das sei für die Allgemeinheit günstiger, als zwei Kanäle an den Rändern zu bauen.
Dass die Anwohner die Anschlusskosten tragen müssten sei unter dem Strich günstiger, als die Kosten für die beiden Kanäle über eine Erhöhung der Abwassergebühren zu finanzieren.