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Schluss mit störendem Blinkfeuer

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Von: red Redaktion

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Eine Windkraftanlage bei Nacht. © pv

Region (pm). Die Ovag will ihn ihren Windpark die nächtlichen Blinklichter abschalten. Nur wenn sich Flugzeuge nähern, wird das Warnsignal eingeschaltet.

Mit der Novellierung des Erneuerbaren-Energien-Gesetzes 2021 hatte die Bundesregierung auch eine bedeutsame Weichenstellung bei der bis dato aus Gründen der Flugsicherung nötigen Flugbefeuerung vorgenommen. Betreiber von Windenergieanlagen an Land müssen demnach ihre Anlagen mit einer Einrichtung zur bedarfsgesteuerten Nachtkennzeichnung von Luftfahrthindernissen ausstatten, heißt es dazu im Gesetzestext.

Eine Verpflichtung besteht zwar bereits seit 2020. Jedoch gab es zunächst kaum Anbieter von entsprechenden Systemen und die dafür benötigte sicherheitsrelevante Technik war von den Flugaufsichtsbehörden noch nicht zugelassen worden. Daraufhin wurde die gesetzliche Umrüstungsfrist für alle Anlagen mit mehr als 100 Metern Nabenhöhe mehrfach verlängert. Nun gilt der Stichtag 1. Januar 2024.

Inzwischen hätten einzelne Hersteller von Transpondern die Zulassung erhalten, erläutert Gerd Morber, Bereichsleiter Wind bei der Hessenenergie, die als 100-prozentige Tochter der Ovag auch für die Betriebsführung der Anlagen zuständig ist. »Die Technik funktioniert so, dass auf einer der Windenergieanlagen im Park ein Empfänger installiert wird, durch den die Transpondersignale der Flugzeuge überwacht werden. Sobald sich ein Flugzeug bis auf vier Kilometer und mit einer Flughöhe von weniger als 600 Metern nähert, sendet der Empfänger ein Signal an die Steuerung der Anlagen und die Nachtkennzeichnung der Anlage wird aktiviert. Dies wird nur selten der Fall sein. Es ist davon auszugehen, dass Ausschaltzeiten von mehr als 98 Prozent erreicht werden«, sagt Gerold Krause, Leiter des Umrüstungsprojektes bei der Hessenenergie.

Die Kosten dafür werden alleine für die zwei Windenergieanlagen der Ovag bei Mücke einmalig rund 80 000 Euro betragen. Die nachfolgenden Betriebskosten sind dann allerdings gering. Die Ovag ist damit eigenen Angaben zufolge Vorreiter in der Region bei der Umsetzung dieser gesetzlich veranlassten Maßnahmen, die künftig den Nachthimmel von störenden optischen Einflüssen für Mensch und Tierwelt entlasten soll.

Nach Mücke will die Ovag im Verlauf des Jahres auch in den Windparks in Gedern, Wartenberg, Kirtorf, Kefenrod, Ulrichstein, Diemelsee und Grebenhain die nächtlichen Blinklichter abschalten, sagt Dr. Hans-Peter Frank, Geschäftsführer Hessenenergie und Abteilungsleiter erneuerbare Energien bei der Ovag. An geplanten Windparks wie bei Butzbach oder Ulrichstein werde die Technik von Anfang an eingesetzt.

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