Das Deutsche Rote Kreuz zieht um in die ehemalige Schule in Büdesheim

Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) Ortsverein Schöneck zieht aktuell vom Alten Schloss in die ehemalige Schule Büdesheim um. Die Einweihung ist im Frühling geplant. Für die Vereinsmitglieder ist das ein Glücksfall. Fast drei Jahre hat es gedauert, bis die Räume im neuen Domizil bezogen werden konnten.
»Der Umzug ist irgendwie wie ein Neuanfang für uns«, sagt Vorsitzende Virginie Hinkel, während sie in der Küche Reinigungsarbeiten vornimmt. Die Freude ist ihr anzusehen, trotz der anstrengenden Arbeiten. Das Mobiliar für die Räume ist bereits angeliefert worden. Auch das war ein Glücksfall. Der zweite Vorsitzende Stephan Lotz, der als Angestellter bei der DAK im Frankfurter Stadtteil Niederrad beschäftigt ist, hat nach dem Umzug der Krankenkasse deren bisherige Ausstattung von Tischen, Stühlen, Regalen und Schränken gratis übernehmen können.
Die Möbel lagerten bis Ende Dezember in der Garage des Ortsvereins hinter dem Ärztehaus in Büdesheim. Denn: Zunächst stand die Renovierung an. Mitte November begannen einige der insgesamt 13 aktiven Mitglieder mit den Renovierungsarbeiten. Weitere 500 Mitglieder gehören dem Ortsverein als passive Mitgliede an. Die Wände wurden neu gestrichen. Die Gemeinde Schöneck baute für das komplette Gebäude eine Gasheizung ein. Der Fußbodenbelag muss noch gesäubert werden.
Großer Gruppenraum
Die Raumaufteilung ist bereits festgelegt. Es gibt einen großen Gruppenraum für Versammlungen und Ausbildungen, wo sich die Mitglieder des Ortsvereins 14-tägig treffen, außerdem ein Lager für Verbandsmaterial und Geräte wie Tragen und Übungspuppen. Die Küche ist mit Spülmaschine und Kühlschrank ausgestattet. Auch ein Büro und eine Toilettenanlage sind vorhanden. Die Räume werden intern vom Ortsverein genutzt und für Lehrgänge auch für die Öffentlichkeit freigegeben.
Die Renovierungsarbeiten beziffert Hinkel mit einer vierstelligen Summe. »Wir sind sehr froh über den Wechsel, denn im Schloss waren wir auf drei Ebenen in drei Räumen verteilt und verfügten weder über eine Küche noch einen Wasseranschluss«, sagt Hinkel. Bereits im Dezember 2015 wurden aufgrund von Verkaufsabsichten des Schlosses die Räume gekündigt, doch die Verhandlungen zogen sich hin. Die Vereinsmitglieder nutzten die Räume im Schloss weiterhin, bis die Räume in der Alten Schule frei wurden. Der DRK Ortsverein Büdesheim betrieb seine Geschäftsstelle vor einigen Jahren schon einmal in dem Gebäude. Wann genau das war, entzieht sich Hinkels Kenntnis. Nach der Fusionierung der Ortsvereine Kilianstädten und Büdesheim aufgrund von sinkenden Mitgliederzahlen zum Ortsverein Schöneck, kehrt der neu formierte Ortsverein geschlossen zurück. Der Auszug einer Gruppe des Eltern-Kind-Vereins Struwwelpeter hat es ermöglicht.
Die Räume sind hell und groß. Etwa 90 Quadratmeter stehen zur Verfügung. »Der Umzug ist für unsere Gemeinschaft sehr wichtig«, sagt Hinkel. Die wenigen Ehrenamtlichen, die den Umzug stemmen, arbeiten am Wochenende und abends. »Trotz der zusätzlichen Arbeit macht es Spaß, wenn man sieht, wie es voran geht«, erklärt Hinkel. Demnächst muss das noch im Alten Schloss gelagerte Material transportiert und eingeräumt werden. Der Ortsverein Schöneck bedient die drei Ortsteile der Gemeinde. Die Vereinsmitglieder übernehmen Sanitätsdienste, wie etwa beim Laternenfest, sowie bei sportlichen und kulturellen Veranstaltungen.
Dienste übernehmen
Weiterhin bietet der Ortsverein sieben Mal jährlich Termine zur Blutspende an, übernimmt Dienste bei Veranstaltungen der Gemeinde, wie etwa wie bei Seniorenausflügen und Ferienspielen und für den Kreisverband. Bereitschaftsleiter Michael Hornung ist für die Arbeit der Aktiven zuständig und koordiniert die Einsätze. Da einige aktive Mitglieder des DRK Ortsvereins dem Betreuungs-und Sanitätszug des Main-Kinzig-Kreises angehören, werden diese auch bei Bombenentschärfungen wie im November 2018 in Hanau alarmiert.
Der vom DRK Ortsverein betriebene Kleiderladen in Büdesheim erfährt große Resonanz seitens der Bevölkerung und feiert im Mai 10-jähriges Bestehen. Das Angebot steht nicht nur Bedürftigen offen. Obwohl die Bevölkerung den DRK Ortsverein Schöneck neben Polizei und Feuerwehr als sinnvolle Einrichtung erachtet, spricht Hinkel von Nachwuchsproblemen. Das Alter der Mitglieder reicht von 16 bis 65 Jahre. Die Einrichtung eines Jugendrotkreuz fehlt.