1. Startseite
  2. Region
  3. Wetteraukreis
  4. Schöneck

Kinder ernten auf der Streuobstwiese

Kommentare

Ab in den Korb: Die Apfelernte macht Spaß.
Ab in den Korb: Die Apfelernte macht Spaß. © Christine Fauerbach

Die Natur hat deutlich mehr zu bieten, als das Obstregal im Supermarkt. Um diese und weitere Fakten zu vermitteln, hieß es für Schönecker Grundschüler nun: Ab auf die Streuobstwiese.

Eine Woche lang drehte sich für die Grundschüler an der Büdesheimer Sterntalerschule alles „Rund um den Apfel“. Und zwar in Theorie und Praxis. Den Anstoß für die Projektwoche gab eine Mutter. Sie hatte im letzten Jahr beim Spazierengehen beobachtet, dass viele Bäume am Erlenbach nicht abgeerntet werden und das Obst verrottete.

Damit dies nicht wieder vorkommt, wurden in diesem Jahr die Schüler und Lehrer aktiv. Von Montag bis Mittwoch ging es in gemischten Projektgruppen jeweils dreieinhalb Stunden lang hinaus in die Natur. Jede Gruppe hatte einen anderen Schwerpunkt gewählt. Zur Auswahl standen Themen wie Lebensraum Streuobstwiese, Vorbereitung einer Apfelausstellung mit Verkostung, das Herstellen von Apfelmus, das Backen von Apfelkuchen oder das Pressen von Süßem.

An den ersten beiden Tagen waren die Gruppen auf städtischem Grund am Erlenbach unterwegs, am dritten auf der Streuobstwiese von Sonja Merx. Hier stehen 25 Apfelbäume verschiedener Sorten. An allen drei Tagen lasen die Kinder heruntergefallene oder von einigen der 50 Mitglieder des Vereins „Streuobstfreunde Schöneck“ geschüttelte Äpfel auf.

An der frischen Luft

„Die Obstbäume entlang des Erlenbachs stehen auf Gemeindegrund“, sagt Peter Schmidt-Wilbert. Er und seine Vereinsfreunde finden die von Rektorin Anita Jost ins Leben gerufene Projektwoche ideal, um die Schüler mit ihrer Heimat vertraut zu machen. „Die Kinder bewegen sich an der frischen Luft, lernen die Vielfalt des heimischen Obstes und die Natur direkt vor ihrer Haustür kennen, entwickeln Fantasie. Sie sind bei der Apfelernte voll motiviert.“

Das Anliegen der Vereinsmitglieder ist es, den Biotop Streuobstwiese und die alten Sorten im Streuobstbau zu pflegen, zu fördern und für die Zukunft zu erhalten. Deshalb unterstützt der Verein die Sterntalerschule aktiv bei ihrem wichtigen Projekt. Erstaunt stellten die Streuobstfreude fest, dass einige Kinder den Erlenbach nicht kannten. „Bei der Ernte und später der Apfelverkostung sollen die Schüler sehen und lernen, dass Äpfel auf Bäumen wachsen und nicht aus dem Supermarkt kommen.“

Und dass es viele Sorten gibt und nicht nur drei“, erklärten die Streuobstfreunde. Und fügten hinzu: „Die neueren Apfel-Züchtungen basieren auf sechs Grundsorten, die kaum Aromen haben. Sie werden intensiv auf Obstplantagen angebaut, könnten alle ohne die Behandlung mit Pflanzenschutzmitteln nicht existieren.“

Marzipan-Geschmack

Die geschmackliche Vielfalt steckt in alten Apfelsorten, die auf Streuobstwiesenbäumen heranreifen. „Die alten Apfelsorten schmecken nach Waldmeister, Marzipan, Nelken, Muskat und vielen weiteren Aromen“, berichten die Vereinsmitglieder. Die Grundschüler bestätigen es ihnen begeistert. Immer wieder präsentieren sie ihren Lehrern Dominik Scholz und Susanne Mayer, Mutter Jamila Döll und Gastgeberin Sonja Merx ihre Entdeckungen. „Es gibt große und kleine Äpfel und jede Sorte schmeckt anders. Ich wusste gar nicht, dass es so viele Apfelsorten gibt“, sagen etwa Amelie (9) und Deniz (8). Und Jonas (8) haben es vor allem die Pfundäpfel der Sorte Rheinischer Winterrambur angetan.

Auch interessant

Kommentare