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Schottens Stärken und Alleinstellungsmerkmale hervorheben

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Kerstin Alt, die bei der Stadt Nidda für die Wirtschaftsförderung zuständig ist, berichtet beim Stammtisch des Grünen-Ortsverbands über ihre Arbeit und Erfahrungen. © Stefan Weil

Wie lässt sich Wirtschaftsförderung erfolgreich umsetzen und wie geht man Innestadtbelebung richtig an? Das fragten sich Schottens Grüne und luden zu ihrem Stammtisch eine Fachfrau ein.

Schotten (sw). Die Belebung der Schottener Innenstadt, vergangene Woche Thema eines Bürgerworkshops, stand auch im Mittelpunkt beim Stammtisch des Grünen-Ortsverbands im »Vulkan-Wohnzimmer«. Im Fokus stand der Aspekt »Wirtschaftsförderung« mit der Frage: Wie lässt sich die lokale Wirtschaft in Schotten unterstützen und ausbauen und somit zur Belebung der Innenstadt beitragen?

Als kompetente Gesprächspartnerin hatten die Kommunalpolitiker Kerstin Alt von der Stadt Nidda eingeladen. Sie ist dort seit rund zehn Jahren für Wirtschaftsförderung und Stadtmarketing zuständig. »Den Charme für eine lebenswerte Innenstadt machen die besondere Atmosphäre und die Aufenthaltsqualität aus. Es geht um Kontaktmöglichkeiten, die die Menschen anregen, zusammenzukommen«, betonte Alt. Das Erscheinungsbild innenstädtischer Räume trage wesentlich dazu bei, dass Menschen gerne dorthin gehen. Es brauche auch Rückbesinnung auf sich selbst. Zum Beispiel mit der Frage, was mache die eigene Stadt aus. Wie sehen die Bürger ihre Stadt. In Nidda startete sie Befragungen unterschiedlicher Bevölkerungsgruppen, um Wünsche und Erwartungen in Erfahrung zu bringen, so die Wirtschaftsförderin.

Wandel mitgestalten

Den Wandel der Innenstädte mit seinen großen Auswirkungen auf den Einzelhandel, den die Corona-Zeit noch verstärkt habe, könne man aber nicht aufhalten. Trotzdem gebe es viele Möglichkeiten, etwas für die Belebung zu tun.

In Nidda richtete man zum Beispiel im Bereich des Bürgerhauses freies WLAN ein, um auch jüngeren Menschen einen Anreiz zu geben, sich hier aufzuhalten. Ins Leben rief man zudem die Aktion »Jung kauft Alt«. Dabei erhalten jungen Familien Zuschüsse von der Stadt, wenn sie Wohneigentum in gewachsener Umgebung oder Altbauten zur Eigennutzung kaufen. »Generell ist es schade, wenn alte Fachwerkhäuser verfallen, und im Außenbereich entstehen neue Satellitenstädte«, sagte Alt.

Die Stadt Nidda etablierte mehrere wiederkehrende Veranstaltungen als Thementage für verschiedene Zielgruppen. So finden jeweils im Wechsel ein »Fest der Kulturen« und eine »Nacht der Museen« statt. Ebenso ein Handwerkerschautag in enger Kooperation mit dem Gewerbeverein.

Große Chance Landesgartenschau

Eine große Chance stelle hingegen die Landesgartenschau dar. »Das ist ein Infrastrukturprojekt par Excellence für unsere Region«, betonte die Wirtschaftsförderin. »Andres als bei anderen Projekten gibt es mit dem Jahr 2027 eine festen Termin. Die Landesgartenschau wird bleibende Inhalte für die heimische Bevölkerung schaffen«, gab sich Kerstin Alt überzeugt.

Bei einer erfolgreichen Wirtschaftsförderung komme es auf gemeinsames Handeln an. »Wirtschaftsförderung ist Vernetzungsarbeit.« Sinnvoll sei es, einige gute Ideen dauerhaft zu etablieren, statt sich mit vielen Maßnahmen zu verzetteln. Der von der Grünen-Ortsgruppe ins Leben gerufene Feierabendmarkt sei hier als gutes Beispiel zu nennen, erklärte Alt. Wie sich im Verlauf der Diskussion zeigte, läuft der Markt allerdings nicht besonders gut. »Das ist generell ein Problem, auch in anderen Städten, wie etwa in Lauterbach«, sagte Bernadette Eisenbart vom Grünen-Vorstand. Vielleicht sollte man den Standbetreibern, statt eine Gebühr zu verlangen, mit einem Zuschuss unter die Arme greifen, lautete dazu eine mehrfach geäußerte Meinung.

Ein Thema des Stammtischs war auch Fördermöglichkeiten von Geschäftsneugründungen. Die Stadt Alsfeld rief die Aktion »Mietfreies Startquartal« ins Leben, um Neuansiedlungen oder Filial-Gründungen von Einzelhandel, Gastronomie oder verbrauchernahen Dienstleistungsangeboten im Stadtzentrum oder im Innenbereich der Stadtteile zu fördern. Dabei übernimmt die Stadt bis zu sechs Monate die Hälfte der Kaltmiete.

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