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Sonderausstellung auf dem Glauberg geht in die Verlängerung

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Von: Carsten Woitas

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Von einem großen Erfolg spricht Keltenwelt-Direktorin Dr. Vera Rupp mit Blick auf die Leitausstellung zur Sonderausstellung »Kelten Land Hessen« am Glauberg. Dabei ist auch erstmals das Grab des Glauberger Keltenfürsten in seiner Auffindesituation zu sehen. © Carsten Woitas

Ein Fenster in eine faszinierende Vergangenheit wollte die Sonderausstellung »Kelten Land Hessen« mit der Leitausstellung in der Keltenwelt am Glauberg sein. Deren Direktorin zieht nun Bilanz.

D ie große Zufriedenheit ist Dr. Vera Rupp, Leiterin der Keltenwelt am Glauberg, förmlich anzumerken, wenn sie über die Sonderausstellung »Kelten Land Hessen« spricht. Seit Anfang März ist diese Landesausstellung mit einem vereinenden Thema an mehreren vernetzten Standorten in Hessen zu sehen - mit großem Erfolg! Entsprechend positiv fällt die Bilanz aus mit zahlreichen Ansätzen für eine künftige Weiterentwicklung.

Von einem »großen Erfolg« der Sonderausstellung spricht Vera Rupp mit Blick auf die vergangenen knapp zehn Monate. Und das gleich in mehrfacher Hinsicht, auch wenn die Corona-Pandemie die Planungen und auch den eigentlichen Starttermin mehr als nur ein bisschen durcheinandergewirbelt haben. Ursprünglich sollte diese dezentrale Landesausstellung mit mehreren, über das Land verteilten Standorten schon 2021 öffnen. »Die Planungen begannen bereits 2018 als hessenweites Projekt. Ziel war es, die Zeit der Kelten in Hessen bekannter zu machen. Das ist uns offensichtlich sehr gut gelungen«, stellt Rupp zufrieden fest. Zwar gebe es noch keine konkreten Besucherzahlen, und es war und ist in der gegenwärtigen Situation natürlich schwierig, an Besucherzahlen vor Pandemie-Zeiten anzuknüpfen. »Aber die Rückmeldungen, die wir aus Kollegenkreisen und von den Besucherinnen und Besuchern erhielten, sprechen eine eindeutige Sprache«, freut sich die Museumsleiterin. Die Schau war sehr gut besucht. Diese Entwicklung und Resonanz überzeugte das Team auf dem Glauberg dann auch, die Leitausstellung von »Kelten Land Hessen« um weitere zehn Monate bis Ende Oktober zu verlängern.

Aber nicht nur die guten Besucherzahlen und positiven Rückmeldungen selbst wertet die Archäologin und Museumsleiterin als Erfolg. »Wir haben bereits im Vorbereitungsprozess enorme Fortschritte aufzuweisen, besonders im Bereich des digitalen Arbeitens«, sagt Rupp. Wie in vielen anderen Berufen während der Hochzeit der Pandemie auch, war es den Machern der besonderen Keltenausstellung natürlich auch nicht möglich, Planungen in persönlichen Treffen abzusprechen. »Das lief alles über Videokonferenzen. In dieser Zeit haben wir viel im Umgang mit den digitalen Medien gelernt«, erklärt Vera Rupp.

Konzept mit großer Reichweite

Und auch in einem dritten Bereich zieht sie ein positives Fazit: dem Konzept der Ausstellung an mehreren Standorten. Auf diese Weise war nicht nur die Ausstellungsfläche und damit der Umfang der Schau größer. Auch das Einzugsgebiet erweiterte sich auf diese Weise enorm, wie ein Blick auf die Kennzeichen der Besucher verriet. Zusammen mit der Webseite gelang es, eine beträchtliche Reichweite zu erzeugen.

Keine Frage, dass diese Erfahrungen auch Auswirkungen auf die künftige Ausstellungsarbeit haben werden. Vordergründigster Effekt ist sicherlich die Verlängerung der Sonderschau um weitere acht Monate bis Ende Oktober. Kurzfristig habe man eine Verlängerung der Leihgaben erreichen können, um auch 2023 den aktuellen Forschungsstand zur keltischen Epoche in Hessen präsentieren zu können. »So konnten wir erstmals das Grab des Keltenfürsten vom Glauberg in seiner Auffindesituation zeigen, also so, wie es sich dem Grabungsteam präsentierte. Darüber hinaus haben wir den reichhaltigen Inhalt eines weiteren Grabs der Elite in der Region um Ober-Wöllstadt frisch restauriert zeigen können«, berichtet Vera Rupp.

Augmented Reality

Die Erfahrungen dieser Verlängerung und die bisherigen Rückmeldungen werden natürlich auch in das Museumskonzept einfließen. »Wenn es 2024 an den Rückbau der Sonderausstellung gehen wird, werden wir schauen, was wir an Informationen zur Schau erhalten haben. Und dann werden wir sehen, wie wir die Dauerausstellung anhand dieser Daten aktualisieren werden«, erklärt Rupp. Außerdem wird es an die Vorbereitung der nächsten Sonderausstellung gehen, die dann die Geschichte des Glaubergs in seiner Gesamtheit zum Inhalt haben wird.

Darüber hinaus soll es auch im digitalen Bereich in Zukunft weitergehen. Museum und Archäologischen Park will man noch enger miteinander verknüpfen. Bereits jetzt ist beispielsweise unter dem Stichwort Augmented Reality über die App der Keltenwelt ein Blick in die Vergangenheit des Glaubergs möglich mit Darstellungen, wie es an Ort und Stelle früher einmal ausgesehen haben könnte. »Unser Digital-Kurator Christoph Röder ist hier sehr aktiv mit unterschiedlichsten Angeboten. Das werden wir in Zukunft auch vertiefen«, verspricht Vera Rupp.

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Dr. Vera Rupp. ARCHIV © Georgia Lori
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