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Sorgen um die Verkehrssicherheit

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Die Nachbarn Nicolai Tust und Birgit Teschke, hier mit jeweils einem Sohn, machen sich Sorgen wegen des starken Straßenverkehrs im Lee Boulevard. © Petra Ihm-Fahle

Im Lee Boulevard in Bad Nauheim haben Elterin Angst, dass ihre Kinder im Straßenverkehr unfallgefährdet sind. Das Rathaus indes verweist auf zahlreiche Schritte, die die Behörde unternommen hat.

Es ist 16 Uhr als sich diese Zeitung mit Eltern trifft, die sich wegen des Straßenverkehrs sorgen. Es sind Anwohner von Nachbarstraßen des Lee Boulevards in Bad Nauheim. Die Hauptverkehrszeit ist vorbei, aber dennoch fährt ein Auto nach dem anderen durch die Straße. Ein gewisser »Pistencharakter« lässt sich nicht verhehlen, es herrscht Betrieb.

»Politik und Ordnungsamt müssen Abhilfe schaffen«, erklärt Birgit Teschke. Die zweifache Mutter hält die Situation für katastrophal. »Wir Einwohner machen extra Umwege, meine Tochter fährt mit dem Fahrrad in die weiterführende Schule. Die Kinder fahren vom Presley Boulevard aus einen Umweg über die Steinfurther Straße, um den Lee Boulevard zu meiden.«

Teschke findet es bedauerlich, dass die Jungen und Mädchen in dem Wohngebiet »nicht gefahrlos zu Fuß gehen können«. Ihr Sohn etwa, der die Grundschule besucht und den Lee Boulevard queren muss. »Da macht man sich jeden Morgen Sorgen«, sagt sie. Laut Teschke kommen viele Situationen zusammen: »Die zwei Schulen, die zwei Kindergärten - und alle bringen ihre Kinder mit dem Auto.« Pkw würden sich auf die Bürgersteige stellen, auch quer. »Es kommen noch zusätzliche Faktoren dazu, die es weiter erschweren«, fährt sie fort. Sie meint die neuen Stellplätze, die die Stadt am unteren Ende des Boulevards einzeichnete. »Da fasst man sich an den Kopf!«, betont sie.

Verhängnisvoller Unfall mit Roller

Unlängst kam es zu einem gravierenden Unfall, als ein 16-jähriger Rollerfahrer ein Auto übersah. Ein parkendes, sehr großes Wohnmobil hatte die Sicht versperrt, wie Teschke schildert. »Für Kinder kann natürlich eine Gefahrensituation entstehen«, ist sie überzeugt. Wenn »ab und zu ein Hilfspolizist da steht, ist das keine Lösung«.

Ihr Nachbar Nicolai Tust sieht das ebenso. »Es ist generell jeden Tag arg viel Verkehr. Morgens und nachmittags fahren Hol- und Bringfahrzeuge zur Schule, zur Kita.« Er hält mehr Kontrollen für nötig. Dass Autos manchmal den Bürgersteig zuparken, hat Teschkes Sohn Anton schon erlebt. »Da müssen wir uns dann durchquetschen«, erzählt er.

»Auf unseren Straßen hat die Sicherheit alleroberste Priorität. Das gilt ganz besonders für Kinder«, unterstreicht Erster Stadtrat Peter Krank auf Anfrage. Gerade in diesen Wochen sind seinen Worten zufolge alle Ressourcen des städtischen Ordnungsamts auf die Bereiche um Wohngebiete und Schulen ausgerichtet. »Dies schließt den Lee Boulevard und den Bereich um die Sophie-Scholl-Schule, die Außenstelle der Stadtschule und die dort anliegenden Kitas mit ein. Hier sind wir seit längerer Zeit im Austausch mit den Beteiligten und entwickeln gemeinsam wirkungsvolle Maßnahmen«, betont Krank.

Laut Stefan Reichert (Fachbereichsleiter Öffentliche Sicherheit, Brandschutz und Mobilität) ist der Lee Boulevard gemäß der »Richtlinie zur Anlage von Stadtstraßen« ausgebaut. Es gibt Parkbuchten, Möglichkeiten zum »Hineintasten« in die Straße sowie Gehwegabsenkungen für Fußgänger.

Der jugendliche Roller-Fahrer verletzte sich laut Reichert tragischerweise schwer bei dem Unfall. Allerdings sei der Zusammenstoß nicht das Resultat genereller Verkehrsunsicherheit im Bereich des Lee Boulevard gewesen, sondern eines Vorfahrtsverstoßes. Reichert weist auf ein Treffen im vergangenen Jahr zur Verkehrssicherheit rund um Schulen hin, an dem Vertreter von Elternschaft und den zuständigen städtischen Behörden teilnahmen. »Mittlerweile wurden einige der diskutierten Maßnahmen umgesetzt.

Neue Parkplätze sind eingezeichnet

Eine von ihnen sind die neuen Parkplätze auf dem Lee Boulevard, die von der Frankfurter Straße kommend auf der rechten Seite eingezeichnet wurden.« Diese dienen seinen Worten zufolge zum einen der Verkehrsberuhigung, zum anderen verhinderten sie dort das Gehwegparken. »Es handelt sich folglich um eine Maßnahme zur Verkehrssicherung, und nicht, wie angenommen, um die Schaffung einer weiteren Gefahrenquelle.« In der Gesamtschau hat die Stadt somit bereits einige Maßnahmen ergriffen, um die Verkehrssicherheit im Lee Boulevard zu steigern. Die Eltern wollen aber weiter zum Nachdenken anregen, weil sie sich nach wie vor große Sorgen machen.

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