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Spaß und ernste Töne beim Herbstmarkt in Nidda

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myl_HerbstmarktPublikum__4c © Manuela Baumann

Wie kann die Zukunft der Märkte gesichert werden? In einer Talkrunde erfahren die Besucher die Perspektive der Festwirte und Veranstalter. Es wird klar: Die Luft wird dünn.

Nidda (mbn). Ein Volksfest ohne Festzelt ist ein Vabanquespiel. Zum Niddaer Herbstmarkt war das Glück den städtischen Veranstaltern diesmal hold. Am Samstag und Sonntag machte schönstes Spätsommerwetter Lust auf das Verweilen im Freien, lockte die Aussicht auf ein paar unterhaltsame Stunden im Biergarten oder einen Bummel über den Festplatz viele Besucher an. Auch die Aussicht auf ein Eis mit der Familie und das anschließende Flanieren durch die Innenstadt mit den verkaufsoffenen Fachgeschäften war ein gutes Argument, um am Sonntag nach Nidda zu fahren. Doch wie sehr eine solche Veranstaltung unter freiem Himmel mit dem Wetter steht und fällt, konnte man am Freitag erleben: Mit einem Konzert der »Afterhour Eierbagge«-Live-Band auf der großen Bühne an der Hessen-Scheune »Aurelia« stand zum Markt-Auftakt ein sehr attraktives Ereignis auf dem Programm. Aber die Regengüsse am späten Nachmittag und frühen Abend hielten wohl den einen oder anderen potenziellen Besucher ab. Schade drum, denn während der Veranstaltung hielt das Wetter, und diejenigen, die auf den Festplatz am Bürgerhaus gekommen waren, hatten eine Menge Spaß und bereuten ihre Entscheidung nicht.

Positive Akzente mit der Hessen-Scheune

Keine Frage, wie viele Traditionsveranstaltungen ist auch der Niddaer Herbstmarkt einem steten Wandel unterworfen. Mit seiner Hessen-Scheune setzte Festwirt Toni Ahlendorf hier sehr positive Akzente. Sowohl optisch als auch vom Service her war das Geschäft des Marburgers erneut eine echte Bereicherung für den Festplatz. Aber in Bezug auf Krammarktstände und Vergnügungs- und Fahrgeschäfte hat der Markt schon bessere Zeiten erlebt. Da führt eins zum anderen, denn die Menschen hinter diesen Markt- und Volksfest-Elementen müssen von ihren Einnahmen leben können. Sie liefern nicht nur die bunte Kulisse für einen unterhaltsamen Bummel, sondern sie können nur existieren, wenn die Gäste auch Waren kaufen, die sie anbieten, wenn sie die Fahr- und Vergnügungsgeschäfte nutzen und die Marktgastronomie frequentieren. Das wurde auch im Rahmen einer Talkrunde am Sonntag auf der Festbühne deutlich, bei der unter anderem Schaustellerin Sandy Walldorf und Festwirt Toni Ahlendorf dem Moderator Martin Guth, Leiter des Kulturmanagements der Stadt Nidda Rede und Antwort standen.

Das Ende der Fahnenstange

Dabei war beispielsweise zu erfahren, warum es trotz größter Bemühungen wiederum nicht gelungen ist, neben den Klassikern Autoskooter und Kinderkarussell eine echte Fahrgeschäftsattraktion auf den kleinen Niddaer Rummel zu holen. Oder dass Festwirt Ahlendorf hinsichtlich der Preise, die er für Speisen und Getränke verlangen kann, damit sich das Geschäft für ihn noch rechnet, das Ende der Fahnenstange für nahezu erreicht hält. Durchaus ernste Töne, die den Besuchern klarmachen sollten, dass Feste wie der Herbstmarkt mittelfristig nur eine Zukunft haben, wenn sie für beide - Marktbeschicker und Gäste - attraktiv sind.

Und attraktiv war das Bühnenprogramm am Samstag mit dem Auftritt der »Alpenteufel« und am Sonntag mit dem Familienprogramm allemal. So präsentierte sich Sänger Max Pfreimer am Sonntag mit seiner Gitarre als sensibler Unterhalter, während bei den Vorführungen der Tanzgruppen »Unlimited« vom TV Nidda - die Leitung hatte Sonja Rausch - sowie »B-Streetz« und »Little Swaggers« vom Butzbacher Tanzstudio Steffi Kaiser jede Menge Action angesagt war.

In einer weiteren Talkrunde ging es ums »Wohnzimmer Deluxe«, und der stimmungsvolle musikalische Ausklang sollte dem Salzbach-Duo vorbehalten bleiben.

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myl_HerbstmarktTanzgrupp_4c_1 © Manuela Baumann
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myl_HerbstmarktNidda1_05_4c © Manuela Baumann

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