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Stadt Nidda hat drei neue Ehrenbürger

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Jürgen Heldt bringt seine Hochachtung vor Adi Jäger (r.) zum Ausdruck. © Petra Ihm-Fahle

Erhalten Menschen eine Auszeichnung, sind dies immer Gänsehaut-Momente. Vermutlich selten aber sah man so viele lächelnde Gesichter wie am Dienstagabend, als die Stadt Nidda verdiente Persönlichkeiten ehrte.

Manch einer dürfte feuchte Augen gehabt haben. Unter stehendem Applaus geleitete Stadtverordnetenvorsteherin Adelheid Spruck (CDU) den neuen Ehrenbürger Adi Jäger (86) zurück an seinen Sitzplatz. Der ganze Abend war berührend, weil mehrere verdiente Persönlichkeiten aus Nidda am Dienstagabend hohe Ehrungen entgegennahmen.

S pruck übergab die Auszeichnungen mit Bürgermeister Thorsten Eberhard (beide CDU) während der Stadtparlamentssitzung im Bürgerhaus Nidda. Die Ehrenbürgerrechte erhielten außer Jäger auch Hans-Jürgen Gerlach (76) und Rudolf Schrank (76).

Ein besonderer Augenblick

Eine Ehrenplakette wurde an Hildegard Schneider (85) und Wilfried Seum verliehen, der gestern 76 Jahre alt wurde. Martina Clotz (62), die nicht dabei sein konnte, bekam die Ehrennadel in Gold.

»Die heutigen Ehrungen bedeuten Dank, Respekt und höchste Anerkennung für herausragendes ehrenamtliches Engagement für unsere Stadt«, sagte Spruck. Sich ehrenamtlich über so viele Jahre zu engagieren, freiwillig und unbezahlt für eine Sache einzutreten, bezeichnete sie als alles andere als selbstverständlich. Es setzt ihren Worten zufolge Leistungsbereitschaft und Eigeninitiative, Verantwortungsbereitschaft und Gemeinschaftssinn, Begeisterung und Gestaltungsfreude voraus. »Dabei sind Eigenschaften wie Verlässlichkeit, Zeit, Geduld, gute Nerven, Mut, Kraft und Kreativität unerlässlich. Es gehören auch Optimismus, Respekt, Teamgeist, Beharrlichkeit, Demut und Leidenschaft dazu - und sicherlich hat es auch ab und an Leiden geschafft.« Was die an diesem Abend zu Ehrenden noch auszeichne, sei ihr Einsatz in der Kommunalpolitik. Damit hätten sie sich für die freiheitliche und demokratische Grundordnung engagiert. Spruck: »Etwas fehlt aber allen heute zu Ehrenden, wofür wir aber alle dankbar sein können: das Neinsager-Gen. Denn alle sind beziehungsweise waren in vielfältigen und mehreren Vereinen und Organisationen gleichzeitig engagiert.« Laut der Stadtverordnetenvorsteherin zeugt das von einem unschätzbaren Verantwortungsbewusstsein, das sie als bewundernswert bezeichnete.

Es kommt auch etwas zurück

Es verdiene besondere Anerkennung. »Das heißt, neben den Sitzungen in den Vereinen, in der Feuerwehr, auf dem Sportplatz, in Flurbereinigungsverfahren, um nur einige zu nennen, gab es auch noch Sitzungen des Ortsbeirats, Stadtverordnetensitzungen, Ausschusssitzungen, Fraktionssitzungen und, und, und.« Ohne das ehrenamtliche Engagement von Gerlach, Jäger, Schrank, Schneider, Seum und Clotz wäre das Gemeinwesen laut Spruck ärmer. »Ihre Leistungen sind nicht nur vorbildlich - Sie alle sind Vorbilder«, sagte sie.

Allen, die zu ihrer Auszeichnung nach vorne gingen, merkte man an: Es geht nicht mehr ganz so schnell wie vielleicht noch vor zehn oder 20 Jahren. Ein ganz besonderer Augenblick war, als Adi Jäger an der Reihe war. Mit 86 Jahren war Jäger der älteste Geehrte an diesem Abend. Als ihn Spruck nach vorne bat, halfen ihm seine Töchter Annegret und Christine von seinem Stuhl in der ersten Publikumsreihe hoch.

Mit dem Rollator ging er allein nach vorn, quer durch den Saal im dunklen Anzug, am Revers das Bundesverdienstkreuz und einen »Nidda«-Anstecker. Zunächst setzte er sich neben das Pult, erhob sich mithilfe von Bürgermeister Eberhard aber wieder, um die Verlesung der Urkunde stehend anzuhören.

Anschließend bedankte er sich, auch im Namen der anderen beiden frischgebackenen Ehrenbürger, die vor ihm an der Reihe gewesen waren. Jäger dankte auch seiner verstorbenen Frau. Das Auditorium erhob sich, um Respekt für die erbrachten Leistungen zu bezeugen.

Hildegard Schneider bedankte sich ebenfalls. Wie sie ausführte, wünscht sie sich viele Nachahmerinnen und Nachahmer im Ehrenamt. »Es ist nicht nur Arbeit - es kommt auch etwas zurück«, unterstrich sie.

Rathauschef Thorsten Eberhard konnte das bestätigen. »Vielleicht sitzt heute auch jemand hier, weil er einen von euch als Vorbild hat. Ich für meine Person kann dies auf alle Fälle sagen.« Die anschließende Pause mit Imbiss nutzten Politiker und Gäste, um den verdienten Persönlichkeiten zu gratulieren.

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