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Stadtbrandinspektor gesucht

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VON BJÖRN LEO

Büdingen. Stephan Naumann ist seit 13 Jahren Stadtbrandinspektor. Dass der 52-Jährige für das Amt an der Feuerwehrspitze nicht noch einmal kandidieren wird, ist keine Überraschung. Wohl aber die Tatsache, dass die Nachfolge noch völlig offen ist. Nach Informationen dieser Zeitung gibt es niemanden, der an diesem Donnerstag, 16. März, im Zuge der Jahreshauptversammlung aller Büdinger Feuerwehren (20 Uhr, Wolfgang-Konrad-Halle, Lorbach) seinen Hut in den Ring werfen wird. Sollte sich daran in den nächsten acht Wochen nichts ändern und auch eine zweite Wahl ergebnislos verlaufen, ist die Stadt dazu verpflichtet, einen Stadtbrandinspektor zu bestellen.

In den 15 Wehren der Großgemeinde sind 320 Einsatzkräfte aktiv. Von diesen verfügt eine Handvoll über die notwendige Qualifikation. Der Leiter der Büdinger Feuerwehr, so ist es festgeschrieben, muss aus den eigenen Reihen kommen. Der Prozess, eine geeignete Person zu finden, läuft noch, sagt Stephan Naumann, der nicht aus dem laufenden Verfahren berichten möchte. Dennoch betont er: »Es ist eine zeitintensive Tätigkeit mit einer hohen Verantwortung. Die Einsätze bilden nur einen Teil der Arbeit ab. Die Hauptaufgabe besteht jedoch darin, eine einsatzbereite Feuerwehr zu führen und zu verwalten.« Bereits im vergangenen Sommer, als Naumann erklärt hat, nicht mehr für das Amt zur Verfügung zu stehen, betonte der Rinderbügener: »Es müssen Wege gefunden werden, das Ehrenamt so weit zu entlasten und zu stärken, dass auch in Zukunft auf allen Ebenen die Besetzung von Führungspositionen sichergestellt werden kann.« Jetzt, acht Monate später, könne er konstatieren: Die Stadt habe verstanden, dass sich dringend etwas verändern muss. »Zumal das Führungspersonal benötigt Entlastung.«

Wie prekär die Situation der Feuerwehren in Büdingen ist, macht auch die Nachricht deutlich, mit der Bürgermeister Benjamin Harris (CDU) im Zuge einer Bürgerversammlung in Calbach zu Wochenbeginn die Öffentlichkeit konfrontierte. Der Zeitplan zum Bau der neuen Stützpunkte in Wolferborn, Diebach am Haag, Düdelsheim, Wolf und Eckartshausen sei nicht mehr zu halten. Zwar kann laut Harris mit dem Baubeginn in Wolferborn in der ersten und mit dem Start in Diebach in der zweiten Jahreshälfte gerechnet werden. In Düdelsheim werde jedoch erst 2025, in Wolf 2027 und in Eckartshausen sogar erst 2029 gebaut. Ursprünglich habe die Stadt mit Baukosten von 2,8 Millionen Euro pro Gebäude kalkuliert. Inzwischen liege der Preis bei weit über vier Millionen Euro.

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