Stockobjekte und Land-Art-Kunst

Schotten (sw). Land Art ist eine noch sehr junge Kunstrichtung, die jetzt im Mittelpunkt des Kunstunterrichtes an der Vogelsbergschule gestanden hat. Vier Klassen der Jahrgangsstufen sieben und acht aus allen drei Schulzweigen waren laut Kunstpädagogin Tamara Hillenbrand einbezogen.
Die Land-Art-Kunst ist in den späten 1960er Jahren in den USA entstanden. Damals stellten Künstler oft großflächige Installationen und Werke aus Naturmaterialien weit abseits der Zivilisation in meist »unberührten« Landschaften auf.
Eines der Ziele von Land Art ist es, Kinder für die Natur zu begeistern und sie für einen sanften Umgang zu sensibilisieren. Mit den unerschöpflichen und fantasiereichen Formen der Natur soll auch die Kreativität gefördert werden. Im ursprünglichen Ansatz von Land Art werden Kunstwerke vor Ort in der Natur geschaffen. Dabei ist nicht nur allein der Mensch beteiligt, sondern es werden die wechselnden Gegebenheiten und Einflüsse der Natur einbezogen, wie die Witterung mit ihren unterschiedlichen Ausprägungen. Daher sind die Kunstwerke im Allgemeinen auch vergänglich. Um sie für die Öffentlichkeit festzuhalten, werden sie fotografiert, um so eine nachhaltige Dokumentration sicherzustellen.
Für das Schulprojekt des Kunstunterrichtes begaben sich die Schülerinnen und Schüler zur nahen »Warte« und gestalteten dort mit unterschiedlichen Materialien - kleine Äste, Steine, Laub und Erde - kleine Kunstwerke, die zur Dokumentation fotografiert wurden.
Documenta-Künstler als Vorbild
Mit den Bildern, grafischen Elementen und einer Beschriftung gestalteten die Jugendlichen auf Schauwänden künstlerische Plakate mit verschiedenen Themen wie »Die Elemente des Lebens«, der »Fluss des Lebens«, »Das Feuer des Lebens«, »Kreis der Natur« oder »Yin & Yang«. Auch Themenbereiche wie »Pilze«, »Erntedank« und »Kastanien« wurden kreativ gestaltet.
Im selben Kontext entstanden auch verschiedene Werke von »Natur-Kunst«. Vorbild war dabei der Documenta-Künstler Mo Edoga. Der nigerianische Arzt und Installationskünstler baute aus Treibholz große turmartige Konstruktionen, die er mit Kabelbinder verband.
Aufgabe für die Schülerinnen und Schüler war es, mit auf verschiedenen Längen zugeschnittenen Stöcken, Ästen und Zweigen, die vorher gesammelt worden waren, dreidimensionale Kunstobjekte zu schaffen. Dabei war der Kreativität der Jugendlichen keine Grenzen gesetzt, das galt auch für die Namensgebung der Objekte.
Um Äste und Zweige miteinander zu verbinden, wurden Wolle und Garne in unterschiedlichen Farben benutzt, durch die der individuelle Charakter der einzelne Kunstwerke zusätzlich betont wurde.
Die Ausstellung der »Stockobjekte« und der künstlerischen Dokumentationen der Land Art ist noch bis zum 5. Dezember in der Aula der Gesamtschule zu sehen.