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Streik: Biotonne bleibt stehen

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Von: Myriam Lenz

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Wetteraukreis (myl). Etliche Biotonnen im Wetteraukreis blieben am Freitag ungeleert an der Straße stehen. Ein Warnstreik, zu dem die Gewerkschaft Verdi aufgerufen hatte und an dem sich auch 120 Mitarbeiter aus Büdingen und Langenselbold beteiligten, war der Grund. Direkt betroffen sind laut Aussage von Remondis die Städte Friedberg, Nidda, Ranstadt und Büdingen, andere Kommunen im Wetteraukreis indirekt.

Remondis bittet die Bürgerinnen und Bürger um Verständnis und kündigt an, die Folgen abzumildern. Beim nächsten regulären Abfuhrtermin werden ausnahmsweise höhere Mengen mitgenommen. Die müssen allerdings in kompostierbaren Säcken neben die Tonnen gestellt werden. Gleiches gilt auch für die gelben Tonnen beziehungsweise Säcke.

Hintergrund für den Warnstreik ist ein neuer Tarifvertrag. Remondis Süd-West beschäftigt etwa 1200 Mitarbeiter. Die Gewerkschaft fordert eine Lohnerhöhung von zwölf Prozent, mindestens aber um 400 Euro bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Remondis bot in der ersten Verhandlung Mitte Dezember drei Prozent Lohnerhöhung plus einen Inflationsausgleich von 1200 Euro netto für das Jahr 2023 und einer rückwirkenden Prämie von 600 Euro für Dezember 2022. »Warum dann wenige Arbeitsstunden vor der nächsten Verhandlungsrunde noch ein Warnstreik angesetzt wird, der vor allem erst einmal zulasten der Bürgerinnen und Bürger geht, erschließt sich uns nicht«, moniert Michael J. Schneider, Pressesprecher von Remondis.

»Der Erfolg des Unternehmens fußt auf der Arbeit der Beschäftigten, gleichzeitig leiden sie unter der massiven Inflation. Die Menschen brauchen bleibende und kräftige Entgelterhöhungen, dafür treten sie in den Streik«, schreiben die Vertreter von Verdi. Die Inflationsausgleiche seien einmalige Zahlungen der Arbeitgeber aus dem Entlastungspaket 3, ergänzt Gewerkschaftssekretär Jürgen Wachs.

Die Verhandlungen werden am Montag, 23. Januar, fortgesetzt. Sollte auch diese Runde scheitern, würde eine andere Strategie gewählt und eventuell die Warnstreiks intensiviert werden, sagt Wachs.

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