Tag 3: Der Boden steht

Bellmuth (cwo). Hausbau in sechs Tagen: Dieses Ziel setzten sich Marek und Hauke Hirnich aus Bellmuth und die vier Teilnehmerinnen ihres Workshops zum Bau eines Tiny Houses. Und an Tag drei galt es, Boden gutzumachen, denn man lag etwas hinter dem Zeitplan zurück. Nicht ganz einfach, wenn man dann auch noch Besuch vom Fernsehen bekommt.
Zunächst ging es darum, die Bodenplatte fertigzustellen, was mit einem Tag Verzögerung gelang. Weiter ging es mit dem eigentlichen Fußboden, bei dem die Gruppe von der ursprünglich geplanten OSB-Platte abwich und nun Holzdielen einbaute mit der OSB-Platte als Unterlage. Damit besteht der Boden nun aus drei Schichten - der OSB-Platte, der Rahmen-Konstruktion und dem Dielenboden. Eine Unterspannbahn und Holzfasern sorgen zudem für Witterungsschutz und notwendige Dämmung von unten, außerdem baute die Gruppe noch eine Dampfbremse auf Papierbasis zwischen Dielen und Rahmenkonstruktion ein.
Ökologisch und nachhaltig
Da der Schwerpunkt des Workshops auf einer möglichst ökologischen und nachhaltigen Bauweise liegt, kamen Holzfasern als Dämmmaterial zum Einsatz. Sie sorgen auch für angenehmes Raumklima und lassen sich einfach verarbeiten. Die Bodenplatte ist mit einer 90 Millimeter starken Holzfaserschicht gedämmt. Das Material brachte Marek Hirnich von einem Holzrahmen-Bauprojekt aus Norwegen mit. »Für mich war klar, dass diese Dämmung einmal dafür sorgen wird, dass ein Mensch es in seinem Tiny House im Winter warm und im Sommer kühl hat«, beschreibt Hirnich die Vorteile des Werkstoffs. Bei der Holzfaserdämmung ist es wichtig, sie nicht zu press einzubauen. Sie sollte gut passen und bündig abschließen.
Einen weiteren wichtigen Punkt bei der Temperatur-Regulierung bilden die Fenster. Hier griff die Gruppe auf Thermofenster unterschiedlicher Größe zurück, sowohl starre als auch solche zum Öffnen. Für die spätere Hausbesitzerin Heike Dietz war es sehr wichtig, dass ihr künftiges Zuhause lichtdurchflutet wird. Morgens ein Fenster zu kippen oder einen großen Vorhang aufzuschieben, damit durch ein Panorama-Fenster die Sonne hineinscheint, war eine Wunschvorstellung. Beim Fenstereinbau gilt es zu beachten, zu öffnende Fenster an mindestens zwei unterschiedlichen Hausseiten einzuplanen. So kann man mit Stoßlüften Feuchtigkeit aus dem Haus bekommen, sollte es im Winter einmal zu heiß werden. Extra angefertigte Rahmen für die Thermofenster und Fensterbänke sind ebenfalls geplant.
Fernsehteam des HR zu Besuch
Als nächstes stand der Wandaufbau an, der sich von innen wie folgt gliedert: Die erste Schicht, die gleichzeitig auch Innenwand ist, besteht aus eine Funderplan-Platte. Darauf folgt das Holzständerwerk und erneut eine Unterspannbahn als Witterungsschutz. Auf dieser befindet sich dann die Unterkonstruktion für die Verschalung und anschließend die Verschalung aus Holz und Blech. Die Gruppe wählte dafür die Materialien so aus, dass sie im Einklang zueinander stehen.
Während des dritten Tags bekam sie zudem Besuch vom Fernsehen. Ein Team des Hessischen Rundfunks führte Interviews zum Projekt und macht daraus Beiträge für die Sendungen »Die Ratgeber« und »Hallo Hessen«.