1. Startseite
  2. Region
  3. Wetteraukreis

Tauffest im Park und an der Nidda

Kommentare

myl_TaufeNidda_220623_4c
Taufe im Johanniterpark mit Nidda- oder Leitungswasser. © Martin Ritter

Nidda (mtt). Zehn Täuflinge im Alter von wenigen Monaten bis 13 Jahren, ihre Familien und Paten sowie zahlreiche Gemeindemitglieder der evangelischen Kirchengemeinden Nidda und Geiß-Nidda/Bad Salzhausen hatten sich am Johanniterturm versammelt, um einen besonderen Gottesdienst zu feiern: eine Taufe in der natürlichen Umgebung.

Die circa 250 Gottesdienstbesucher saßen auf bereitgestellten Bänken, auf Picknick-Decken oder hatten eigene Sitzgelegenheiten mitgebracht. Noch vor dem Beginn der Feier wurden die Taufpaten an die Nidda geführt, um das Wasser für die Taufen aus dem Fluss zu schöpfen. Adrien Garino füllte den herabgelassenen Eimer mit dem wertvollen Nass.

Dem Anlass entsprechend war auch die Liedauswahl getroffen worden, »Wasser des Lebens« wurde als erstes Gemeindelied von Kantorin Katrin Anja Krauße intoniert. Darin heißt es: »Klar wie das Wasser, rein wie sein Segen, tut sich der Himmel über dir auf.« Damit war auch das Thema des Gottesdienstes definiert: das Wasser als Symbol für das Leben, an dessen Beginn ja die meisten der zu taufenden Kinder stehen.

Darauf bezog sich auch die Schriftlesung von Judith Garino, die die Segnung der Kinder zum Thema hatte.

Neben dem Altar stand ein kleiner Tisch mit Schuhen unterschiedlicher Größe und Funktion. Pfarrer Alexander Starck, der die Predigt im Dialog mit Vikarin Simona Janssen hielt, klärte zunächst über die Rolle der Schuhe auf. Die Schuhe seien eine Metapher für Entwicklungen und Veränderungen im Leben, sie müssen immer wieder angepasst werden: Größe, Form, Funktion, Mode. Mal seien sie schmutzig, mal glänzten sie. Sie gäben Schutz und Halt. Sie könnten aber auch dazu führen, dass man elegant über das Parkett schwebt, wie das mit Tanzschuhen der Fall sei. Aus den ersten unbeholfenen Gehversuchen würden feste, sichere Schritte, die immer weiter ins Leben hinausführten.

Genauso, führte Vikarin Simona Janssen aus, sei es mit dem Glauben. Auch er verändere sich im Laufe des Lebens immer wieder, weshalb er auch immer wieder auf den Prüfstand gestellt werden müsse. Deshalb solle der Mensch seinen Glauben auch immer neu und passend erleben. Glaube solle stärken und schützen, wie Wanderschuhe, oder zum leichteren Schweben verhelfen, wie Tanzschuhe. Und dieses Bewusstsein solle den Täuflingen mithilfe der Eltern und Paten mit auf den Weg gegeben werden.

Getauft wurde in zwei Gruppen. Die eine hatte sich für das Nidda-Wasser entschieden, die andere für Leitungswasser. Am Ende des Gottesdienstes meldeten sich Nicole Sommerfeld, Kirchenvorstandsvorsitzende der Gemeinde Geiß-Nidda/Bad Salzhausen, und Martin Ritter, stellvertretender Vorsitzender des Kirchenvorstandes in Nidda, zu Wort, denn es galt, Vikarin Simona Janssen zu verabschieden, die in Kürze ihr Vikariat beenden und Nidda verlassen wird.

Ritter und Sommerfeld bedauerten den Weggang, der aber aus mehreren Gründen unvermeidlich ist, und bedankten sich bei Simona Janssen für ihr engagiertes Wirken in den beiden Kirchengemeinden mit jeweils einem Gutschein und einem Blumenstrauß. Gleichzeitig begrüßten sie Alexander Starck nach seinem ersten Gottesdienst in seinen neuen Gemeinden.

Mit dem fröhlichen »Orgeldrehwurm« von Thomas Riegel beendete Kantorin Krauße den offiziellen Teil. Es schloss sich ein fröhliches Beisammensein im Park an, bei dem es neben Bratwurst oder Mitgebrachtem auch Spiele für die Kinder gab. Michael Schweitzer zog ein Resümee: »Die Kirche hat gezeigt, wie offen und volksnah sie ist. Und dass sie lebendig ist.«

myl_Tauffest-Party2_2206_4c
Der Taufe schloss sich ein gemütliches Picknick an. © Martin Ritter

Auch interessant

Kommentare