Teilweise viel zu tun an den Feiertagen

Wetteraukreis/Schotten (red). Arbeiten, wenn andere feiern - zu den Berufsgruppen, die sich an Sonn- und Feiertagen nicht selbstverständlich zurücklehnen können, gehören Ärztinnen und Ärzte sowie Pflegekräfte in den Krankenhäusern. In der Wetterau und in Schotten ist es Tradition, dass der Landrat ihnen für ihren Einsatz dankt. Nach zwei Corona-Jahren, in denen eine Video-Ansprache den direkten Kontakt ersetzen musste, konnte Landrat Jan Weckler (CDU) jetzt wieder persönlich zu Besuch kommen.
Im Kreiskrankenhaus Schotten traf er an Heiligabend mit dem Team der Notaufnahme mit Stationsleitung Veronika Minnert, Prokurist Markus Appel, Pflegedienstleitung Jana Wuttke und den Oberärzten Dr. Eva Lenz-Nebeling und Dr. Balázs Jakab zusammen. Stellvertretend für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in allen drei Krankenhäusern des Gesundheitszentrums Wetterau (GZW) dankte er ihnen für ihre Bereitschaft, an Weihnachten Dienst zu machen.
In Schotten wider Erwarten sehr ruhig
»Feiertagsdienste sind notwendig, damit dann, wenn etwas passiert, schnell geholfen werden kann. Es ist gut, dass es Menschen wie Sie gibt, die sich über die Feiertage in den Wetterauer Krankenhäusern engagieren und uns damit die Sicherheit geben, dass wir uns im Notfall an sie wenden können«, erklärte der Landrat. Als Zeichen seiner Anerkennung überreichte er »süße Nervennahrung«.
Als Vertreter des Wetteraukreises und damit des Mehrheitsgesellschafters der GZW gGmbH blicke er mit einiger Sorge auf die allgemeine Situation der Krankenhäuser in Deutschland, erklärte Weckler. Offensichtlich gebe es über die Jahre entwickelte strukturelle Mängel unter anderem in der Finanzierung, deren Folgen durch die extreme Belastung während der Corona-Pandemie verstärkt worden seien und unter anderem zu einem starken Personalabfluss geführt hätten. Umso mehr danke er denjenigen, die nun die Stellung hielten und die wohnortnahe stationäre medizinische Versorgung in der Region gewährleisteten.
Im Kreiskrankenhaus Schotten war Stationsleitung Veronika Minnert auch am zweiten Feiertag im Dienst. »An Heiligabend war es wider Erwarten sehr ruhig, vor allem im Vergleich zum vergangenen Jahr«, berichtete sie.
Wesentlich weniger zu tun hatten sie und ihr Team auch im weiteren Feiertagsverlauf bis Montagvormittag. Versorgt wurden unter anderem Opfer häuslicher Gewalt, Patienten mit Bauchschmerzen und Frakturen, darunter eine Frau, die auf einem Supermarktparkplatz gestolpert war und sich das Sprunggelenk gebrochen hatte. Glatt war es nicht, aber doch rutschig auf nassem Boden. »Vielleicht haben die Leute den Rat befolgt, zu Hause zu bleiben«, vermutete Minnert als Grund für das aus ihrer Sicht ruhige Fest.
Im Bürgerhospital Friedberg berichtete die stellvertretende Stationsleitung Iris Keil gestern Vormittag dagegen von einem »ziemlich hohen Patientenaufkommen« seit Heiligabend. »Wir hatten durchweg zu tun und internistische Patienten, die richtig krank waren«, fasste sie zusammen.
Unter den 30 Fällen unterschiedlichen Alters waren Covid-Erkrankte ebenso wie Menschen mit Bluthochdruck oder nach einem Kollaps.
Ebenfalls reger Betrieb herrschte in der Notaufnahme des Hochwaldkrankenhauses Bad Nauheim, wo zahlreiche internistische und chirurgische Patienten versorgt werden mussten.