Teutonia Kohden gibt nicht auf

Kohden (red). Obwohl der SC Teutonia Kohden im vergangenen Sommer den Seniorenbetrieb im Fußball eingestellt hat, bedeutet das nicht das Ende des Vereins. Das betonte der alte und neue Vorsitzende Thomas Stuppi während der Jahreshauptversammlung.
Die 110 Jahre alte Teutonia wolle weiter Veranstaltungen organisieren und das Vereinsleben aufrechterhalten. Außerdem sei der Verein im Sommer der JSG Nidda beigetreten, je eine D-, C- und B-Junioren-Mannschaft trainiere und spiele in Kohden. Auch die Alten Herren der Teutonen seien weiter aktiv. Damit das Sportgelände am Bindes auch in Zukunft regelmäßig genutzt wird, führe man gute Gespräche mit der JSG Nidda beziehungsweise dem neuen Jugendförderverein Nidda über eine erweiterte Nutzung durch die Jugend.
Stuppi und Rechner Ahmet Bayrak berichteten, dass der Verein 2019 und 2020 noch ein geringes finanzielles Plus verbucht habe, der Trend 2021 aber eindeutig nach unten gegangen sei. 2019 habe man die Hallenstadtmeisterschaft und die Vorrunde des Futsal Hallencups ausgerichtet und an der Oberhessischen Gebrauchtwagenausstellung (OGA) in Nidda teilgenommen. Alle drei Veranstaltungen seien für den Verein erfolgreich gewesen.
Die Pandemie habe dann die Jahre 2020 und 2021 geprägt. 2022 habe man mit einem großen finanziellen Loch begonnen, der Verein habe sich nur halten können, weil einige Vorstandsmitglieder mit privaten Spenden oder Vorlagen finanziell geholfen hätten. Durch die Feldstadtmeisterschaft, die man in jenem Jahr auf dem Bindes ausrichtete, habe man glücklicherweise alle Verbindlichkeiten ausgleichen können.
Im Sommer 2022 habe man den Seniorenspielbetrieb einstellen müssen. Man habe zwar etwa 20 Spieler für die Runde zur Verfügung gehabt, aber nicht alle seien gewillt gewesen, Sonntag für Sonntag aufzulaufen. Dieser Umstand und die finanzielle Lage des Vereins seien ausschlaggebend für die Einstellung des Seniorenspielbetriebs gewesen, resümierten Stuppi und Bayrak.
In den Jahren davor habe es der Verein immer geschafft, zwei Mannschaften aufzubieten. Bayrak: »Doch wir hatten oft auch Spieler dabei, die sich kaum oder gar nicht mit dem Verein identifizierten, denen es egal war, ob sie sonntags spielen oder nicht, oder die nicht genug Disziplin für einen Mannschaftssport mitbrachten und nur eine Bühne haben wollten.« Die meisten Spieler hätten jedoch einfach nur Fußball spielen wollen und sich klar von denen distanziert, die aus einem anderen Antrieb auf dem Fußballfeld standen.
Gute Seele des Vereins
Bei der Wahl des neuen Vorstands wurden Vorsitzender Thomas Stuppi und dessen Stellvertreter Eberhard Duman wiedergewählt. Neue Rechnerin wurde Alexandra Castro, die das Amt von Ahmet Bayrak übernahm. Edeltraud Hofmann wurde als Schriftführerin wiedergewählt. Jugendleiter wurde Thomas Stuppi, Beisitzer im Vorstand sind nun Denis Karaga, Artur Wanner, Ahmet Bayrak und Giovanni Potenzieri. Kassenprüfer wurden Ilona Kramer Luft, Rainer Pfannkoch und Jens Hofmann.
Thomas Stuppi bedankte sich für seine Wiederwahl sowie bei den ausgeschiedenen Vorstandsmitgliedern Jacqueline Weidle, Maximilian Fröhlich, Karl-Heinz Dickel und Christian Appel für die Arbeit und Unterstützung des Vereins. Besonders dankte er seinem jahrelangen Mitstreiter Ahmet Bayrak. Mit ihm zusammen habe er dem Verein 2013 wieder neues Leben eingehaucht.
Anschließend zeichnete Eberhard Duman langjährige Mitglieder aus. Für 15-jährige Mitgliedschaft wurde Herwig Kageler geehrt. Seit 25 Jahren halten Bernd Matthäus, Markus Mantel, Paul Kadletz, Rainer Pfannkoch, Wolfgang Ommert, Carsten Stroh, Carsten Grün, Fabian Pavic, Michael Franz, Martin Merz und Matthias Schwarz dem Verein die Treue; seit 50 Jahren Jürgen Matthäus und seit 60 Jahren Gerhard Merz. Beide wurden zu Ehrenmitgliedern ernannt.
Stuppi dankte seiner Tante Michaela Kramer für ihre ehrenamtliche Tätigkeit im Verein, dem Schiedsrichter Sascha Hofmann und besonders seiner Mutter, die die gute Seele des Vereins und sich für keine Arbeit zu schade sei. Sie habe jahrelang die Bewirtung der Heimspiele gemanagt, die Trikots der beiden Mannschaften gewaschen und das Sportheim geputzt.
Wenn ihr Mann, der ebenfalls immer tatkräftig angepackt habe, verhindert gewesen sei, sei sie auf eigene Kosten mit dem Taxi ins Sportheim gefahren, um die Arbeiten zu erledigen. Stuppi: »Und das mit 71 Lenzen und ehrenamtlich.«
