Tipps für den gesunden Start ins neue Jahr

Die Zeit, in ein gesundes Leben zu starten, scheint mit dem Jahreswechsel reif. Wie schaffe ich es, auch nach vier Wochen motiviert zu sein? Der Kreis-Anzeiger sprach mit vier Expertinnen.
Die Motivation, zu Jahresbeginn mit Bewegungsprogrammen anzufangen, ist groß. Ob im Verein, Fitnessstudio oder bei einem privaten Anbieter, der Kunde hat eine große Auswahl. Vier Expertinnen geben Tipps für den idealen Einstieg.
Heike Baraschewitsch ist DOSB-Übungsleiterin B für Breitensport und Prävention beim TV Nidda. Sie hat Tipps parat, wie es gelingt, am Ball zu bleiben und nicht wieder nach einigen Wochen in alte Muster zu verfallen. »Das Training sollte man so behandeln wie einen Arzttermin«, sagt sie. Etwas für die Gesundheit zu tun, habe höchste Priorität.
Wichtig sei der passende Kurs. Ein Energiebündel würde sich in einem Pilates-Kurs vielleicht unterfordert fühlen. Leute mit Bluthochdruck sollten zum Beispiel erst Ausgleichsgymnastik wählen und sich langsam steigern. »Bewegung an der frischen Luft und in den Alltag einzubauen, ist sehr wichtig.« Ein weiterer Tipp der Übungsleiterin lautet: nicht nur die Kraft an Geräten aufbauen oder nur auf Ausdauertraining, wie zum Beispiel Walken oder Joggen, setzen. »In Gymnastikkursen ist alles dabei: Bewegung, Ausdauer, Beweglichkeit und Balance.« Gegen ein Motivationstief hilft ein Trainingspartner. Wenn die Couch lockt, die Freundin aber mit der Trainingstasche vor der Türe steht, klappt das eher. Heike Baraschewitsch: »Es muss verinnerlicht werden, dass ich mich bewege, um etwas für meine Gesundheit zu tun und nicht nur wegen des Abnehmens.« Denn die Erfahrung zeige: Wenn das Gewicht nach einem anfänglichen Erfolg wieder klettert, ist das demotivierend. Zu sagen, »das Training tut mir gut«, sei der bessere Ansatz. Weitere Infos gibt es online auf https://tvnidda.de.
Die qualitätvolle Kundenbetreuung
Jessica Mörschel ist Studioleiterin im Gesundheitspark Nidda. Was macht eine gute Kundenbetreuung in einem Fitnessstudio aus? Für Jessica Mörschel ist es vor allem die persönliche Betreuung. »Ein herzlicher Empfang bereits am Telefon und vor Ort statt eines unpersönlichen Drehkreuzes, das den Einlass regelt, gibt jedem Kunden das Gefühl, dass er willkommen ist. Zum guten Service gehören eine umfangreiche Anamnese und individuelle Beratung vor dem Training.« Die sollte unter anderem folgende Fragen beantworten: Wie ist der Gesundheitszustand? Auf welche Einschränkungen müssen das Training oder die Auswahl der Kurse abgestimmt werden? Welche Trainingserfahrungen werden mitgebracht? Welches sind die persönlichen Ziele? »Es sollte kein vorgefertigtes Standardprogramm sein«, findet Mörschel. Ein Ansprechpartner, der bei allen Anliegen weiterhelfen kann, sollte vor Ort sein.
Eine Überprüfung des Trainings ist laut Mörschel in den ersten drei Monaten mehrmals angesagt, danach sei es alle sechs Monate sinnvoll. Natürlich sei der Turnus immer abhängig vom persönlichen Ziel. »Auf jeden Fall sollte der Kunde die Möglichkeit haben, genau die Betreuungsintensität zu erhalten, die individuell notwendig ist und die er gerne hätte.« Dafür müsse das Studio auch in der Lage sein, verschiedene Modelle anzubieten. Infos dazu gibt es auf www.gesundheitspark-nidda.de.
Welche Rolle spielt die richtige Atmung, fragte diese Zeitung die Yogalehrerin und Ayurveda-Therapeutin Katrin Lajili aus Büdingen (www.samadhi-praxis.de). Der Begriff »Prana«, erzählt Katrin Lajili, steht in der Yoga-Tradition für Lebensenergie und Kraft, der Fluss, der uns durchs Leben trägt. Doch: »Die meisten Menschen sind getriggert durch Emotionen und bestimmte Situationen. Kommen wir in Stress, atmen wir oft flacher oder halten im schlimmsten Fall sogar die Luft an. Die Folge: Der Puls steigt, das Zwerchfell und die Muskeln verspannen sich. Die Lunge findet im Brustkorb keinen Platz, sich zu entfalten«, sagt die Dozentin an der Terramedus Akademie und erklärt: Bevor man sich körperlich herausfordert, ist Beobachten und Fühlen angesagt. Lajili empfiehlt eine kleine Übung: sich auf einen Stuhl setzen, die Hand auf den Brustkorb oder den Bauch legen und spüren, wo während des Atmens Bewegung entsteht. »Spüre ich nichts, atme ich zu flach.«
Eine Variante, eine tiefe Atmung zu erlernen, sei, sich in Rückenlage zu begeben, die Hand in die Mitte des Brustkorbs zu legen und sich vorzustellen, den Atem zur Hand strömen zu lassen. So vertieft und bewusst, dass sich das Brustbein mitsamt der Hand anhebt.
Nagt der Alltagsstress am Gemüt, engt er förmlich ein, hilft eine kleine Auszeit. Wieder wird die Hand auf den Bauch gelegt und im Rhythmus geatmet und gezählt. Beim Einatmen bis vier, beim Ausatmen bis acht. »Das beruhigt und hilft, wieder ins Gleichgewicht zu kommen. Yoga ist ein Teil des Weges, um dies zu lernen.«
Die Zahl ist nicht nett: Es sind durchschnittlich etwa 7000 Kilokalorien, die man verbrennen müsste, um ein Kilogramm Körperfett zu verbannen. »Diese Tatsache ist letztlich dafür verantwortlich, dass ein Gewichtsverlust von einem halben Kilogramm pro Woche realistisch ist«, informiert Jessica Erlebach, Studioleiterin im Highlight Büdingen (https://highlight-buedingen.de/), und ergänzt: »Es sind noch weitere Faktoren, die die Fettverbrennung beeinflussen: Das sind Geschlecht, Alter, Gesundheitsfaktoren, Körpergewicht, Trainingslevel, Lebenstil.« Die an den Bedarf angepasste Ernährung sei jedoch die größte Stellschraube für eine gesunde Gewichtsreduktion. »Ein angemessenes Kraft-Ausdauer-Training kann dabei nicht nur unterstützen, sondern ist per se die beste Altersvorsorge. Das haben zahlreiche Studien bekräftigt.« Was kann ein Einsteiger nach zwei Wochen Training erwarten? »Primär erlangt man ein besseres Körpergefühl, man spürt auf einmal seine Muskeln wieder. Das ist ein motivierender Moment.« Auch funktioniere das Zusammenspiel zwischen den Nerven und der Muskulatur besser, die Koordination werde sicherer. Man fühle sich insgesamt deutlich ausgeglichener und stressresistenter.