Trupp neuer Parlamentschef

Florstadt (lut). Die Florstädter Stadtverordnetenversammlung hat einen neuen Vorsitzenden: Christian Trupp ist der Nachfolger von Ute Schneeberger (beide SPD), die das Amt am Ende der letzten Sitzung des vergangenen Jahres aufgegeben und private, berufliche sowie gesundheitliche Gründe für diese Entscheidung angeführt hatte (diese Zeitung berichtete).
Ihr Mandat als Stadtverordnete behält sie allerdings.
Während der jüngsten Sitzung in dieser Woche freute sie sich für ihren Nachfolger, der eine kompetente und ausgeglichene Ausstrahlung habe. Sie schätze seine loyale und empathische Einstellung und erwarte auch eine entsprechende Sitzungsführung, sagte Schneeberger.
Trupp wurde im ersten Wahlgang und per Akklamation mit großer Mehrheit gewählt, bei einer Enthaltung der Grünen und sieben Enthaltungen aus den Reihen der CDU. Trupp, Bürgermeisterkandidat der SPD, dankte für die Wahl und das in ihn gesetzte Vertrauen. Persönlich und auch im Namen aller Stadtverordneten dankte er seiner Vorgängerin Ute Schneeberger für ihr stets souveränes Auftreten.
Eine Glocke als Antrittsgeschenk
Trupp versprach, offen und umsichtig zu agieren, und betonte, er hoffe auf einen fairen und regen Austausch im Parlament. Er erwarte sachliche und ergebnisorientierte Diskussionen zum Wohle der Bürgerinnen und Bürger. Als Antrittsgeschenk überreichte Bürgermeister Herbert Unger (SPD) eine Glocke, die Trupp umgehend ausprobierte. Während der Sitzungen will er allerdings ohne sie auskommen - was ihm an diesem Abend schon mal gelang.
Anschließend wurde Friedhelm Schmidt zum Ehren-Stadtbrandinspektor ernannt. Unger dankte zunächst dem Parlament für die einstimmige Unterstützung seines Antrags, bevor er in Richtung seines ehemaligen »Florstadt 01« sagte: »Wir beide wissen, warum Du diese Auszeichnung erhältst.« Schmidt ist seit 1984 als Feuerwehrmann in der Nieder-Mockstädter Einsatzabteilung aktiv. Er durchlief die klassische Ausbildung nach der Jugendfeuerwehr mit dem Grundlehrgang und der Schulung zum Atemschutzgeräteträger bis hin zum »Leiter einer Feuerwehr«.
2007 wurde er schließlich zum Stadtbrandinspektor ernannt; den Posten des ranghöchsten Florstädter Feuerwehrmanns hatte er zwei Amtsperioden lang bis 2017 inne. Selbst in dieser Zeit habe Schmidt an Aus-, Fort- und Weiterbildungen teilgenommen, unter anderem im Katastrophenschutzzug und in der Waldbrandbekämpfung, berichtete Unger. »Deshalb ist Friedhelm Schmidt auch unsere Nummer 1 im Brandschutz für den Markwald«, lobte der Bürgermeister die unermüdliche Einsatzbereitschaft des Mannes, der auch nach seiner Zeit als Stadtbrandinspektor noch als Wehrführer und stellvertretender Wehrführer seiner Heimatwehr Nieder-Mockstadt fungierte.
Mit der Ernennung zum Ehren-Stadtbrandinspektor erhielt Schmidt den Rang eines Florstädter Ehrenbürgers. Nach seinem Vorgänger Alwin Kneiske ist er der zweite Ehren-Stadtbrandinspektor der Stadt. Diese Auszeichnung, sagte der Bürgermeister, sollte ihm eigentlich bereits 2017 zuteilwerden, doch damals habe Schmidt abgelehnt. Jetzt, wo Unger nur noch eineinhalb Jahre im Amt ist, war die Zeit reif für eine Ernennung im feierlichen Rahmen der Stadtverordnetenversammlung.
Unger trug dafür seine Amtskette und sagte, es sei ihm eine Freude und Ehre, »schließlich haben wir so viele Jahre eng zum Wohle der Florstädter Bürger zusammengearbeitet«.
Viel für Florstadt bewirkt
Vor der Verlesung der Ernennungsurkunde erhoben sich alle Sitzungsteilnehmer von ihren Plätzen. Unger überreichte Schmidts Gattin Bianca einen Blumenstrauß als Dank für ihr Verständnis in den all den Jahren.
Erste Gratulanten waren der neue Stadtverordnetenvorsteher Christian Trupp und Stadtbrandinspektor Markus Albus. Für Letzteren war es eine Selbstverständlichkeit, diese Ernennung im Wehrführerausschuss zu beschließen. Schmidt habe die Würdigung verdient, weil er in all den Jahren so vieles für Nieder-Mockstadt und die gesamte Stadt bewirkt hat.
Wie Unger dankte auch Albus Ehefrau Bianca für das Verständnis, dass ihr Mann ein solches Ehrenamt bekleidete. »Wir arbeiten weiter beim Katastrophenschutz und bei der Waldbrandbekämpfung zusammen und sorgen für eigenen Nachwuchs, der mit viel in Zeit und Aufwand ausgebildet wird«, sagte Stadtbrandinspektor Albus.