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Überraschungsbesuch am Rad

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Erinnerungsfoto vor dem großen Rad mit (v. l.) Klaus Englert, Oliver von Massow, Caroline, Harald und Ulrike Waitz von Eschen sowie Alexander von Bischoffshausen, Ortsvorsteherin Lisa Graudenz und Bürgermeister Klaus Kreß. © Loni Schuchardt

Beim Internationalen Mühlentag wurde rund ums Schwalheimer Rad gefeiert. Das hat bereits stolze 275 Jahre auf den Speichen. Zur Feier am Pfingstmontag kamen überraschenderweise auch Nachfahren des Erbauers des Wasserrads.

Auf dem Festplatz am Schwalheimer Rad sprach es sich schnell herum, dass Nachfahren des Rad-Erbauers Jakob Sigismund Waitz von Eschen zur Feier des Mühlentags gekommen waren - allerdings erst nach dem offiziellen Teil am Vormittag, dem ein evangelischer Pfingstgottesdienst vorausging.

Pfarrerin Anne Wirth wandelte ein Zitat aus dem »Krieg der Sterne« als Gottesdienstmotto ab: »Möge der Heilige Geist mit dir sein.« Die Kantorei Wettertal sang Choräle. Anschließend begrüßte Stadtrat Klaus Englert, der mit seinem Bruder Hans-Jürgen die Veranstaltung vorbereitet hatte, die Besucher und Ehrengäste, darunter Dr. Thomas Schwab, den Vorsitzenden des Vereins »Wind- und Wasserkunst«.

»Wir hoffen, dass wir nächstes Jahr den Mühlentag an der dann fertiggestellten Windmühle an den Salinen feiern können«, sagte Englert. Auf die Geschichte des Schwalheimer Rads, dessen 275-jähriger Geburtstag in diesem Jahr gefeiert wird, ging Bürgermeister Klaus Kreß in seiner Rede ein. »Die Schwalheimer Wasserkunst ist auch heute noch außerordentlich beeindruckend«, sagte das Stadtoberhaupt. »Jakob Waitz von Eschen brachte Unternehmensgeist und Weitsicht mit. Ihm sind wir bis heute zu Dank verpflichtet.«

Der Radbau sei die Basis für den Aufstieg der Badestadt zum Heilbad von Weltrang und zur heutigen Gesundheitsstadt gewesen. Für das Stadtoberhaupt war der Bau ein Eingriff in die Natur, aber »er geschah in Respekt und mit Dankbarkeit für das Geschenk der Sole und des Wassers. Diesen Respekt müssen wir uns dringend wieder aneignen«, sagte Kreß mit Blick auf den Klimawandel.

Ururururenkel des Rad-Erbauers

Ein »Meisterwerk der Ingenieurskunst« nannte Stadtverordnetenvorsteher Oliver von Massow den Bau der »Schwal-heimer Wasserkunst von Bad Schwalheim nach Bad Nauheim«. Als danach durchsickerte, dass mit Harald Freiherr Waitz von Eschen der Urururururenkel des Wasserkunst-Erbauers zusammen mit Ehefrau Ulrike und Tochter Caroline aus Kahl am Main gekommen war, war die Freude groß, auch bei Ortsvorsteherin Lisa Graudenz und dessen Stellvertreter Alexander von Bischoffshausen.

»Wir haben von der Feier erfahren und sind einfach hergefahren«, erklärte der Freiherr, der in der achten Generation den von Jakob von Waitz 1844 gegründete Familienbetrieb, die Unternehmensgruppe Freiherren Waitz, führt.

»Wir kamen vom Salinenbau über Bergbau hin zum Maschinenbau«, erklärte Harald Waitz, der den interessierten Zuhörern viel über die Geschichte der aus dem thüringischen Schmalkalden stammenden Adelsfamilie erzählte.

»Wir sind sehr froh, Sie hier begrüßen zu können«, sagte Bürgermeister Klaus Kreß. Natürlich musste ein Erinnerungsbild mit dem Überraschungsbesuch vor dem Rad geschossen werden.

Derweil hatte das bunte Unterhaltungsprogramm begonnen. Clownin Madame Pauline alias Hildegard Lucius begeisterte mit ihren Seifenblasen Erwachsene und Kinder. Für Musik sorgten der Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr Nieder-Mörlen unter der Leitung von Sebastian Witzel und der Männergesangverein Rödgen. Fürs leibliche Wohl sorgten das Team des Brunnenwärterhauses mit Steaks und Würstchen und die Schwalheimer Landfrauen mit einem großen Kuchenbuffett. Angeboten wurde auch Honig aus Schwalheim und das in Schwalheim gebraute »Jubiläumsbier« mit dem Schwalheimer Rad auf dem Etikett.

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