»Unschätzbarer Beitrag«

Florstadt (red). Der Freundeskreis Ukraine, der zum Partnerschaftsverein Florstadt gehört, hat sich im vergangenen Jahr für ein Förderprogramm des Bundes zur Unterstützung der Arbeit mit ukrainischen Geflüchteten beworben.
Die Förderzusage von nahezu 9000 Euro nutzte die Bundestagsabgeordnete Natalie Pawlik (SPD) jetzt für einen Besuch. Kurt Bernecker, Projektsprecher des Freundeskreises, Anna Schäfer von der Stadtverwaltung sowie geflüchtete Frauen aus Syrien und der Ukraine berichteten über die Arbeit und die Herausforderungen. Auch Barbara Merz, Ludwig Becker, Dr. Monika Rhein und Thorsten Lux nahmen als Vertreterinnen und Vertreter des Partnerschaftsvereins an dem Gespräch teil.
Der 2009 gegründete Partnerschaftsverein hat sich zum Ziel gesetzt, freundschaftliche Beziehungen zu anderen Gemeinden und Städten innerhalb Europas zu fördern. Vize-Vorsitzender Thorsten Lux berichtete von der Arbeit des Vereins, unter anderem von einem großen Konvoi mit Hilfsgütern in die polnische Partnerstadt Izbicko nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine. »Es war ein tolles Gefühl, den Menschen direkt helfen zu können«, sagte Lux. »Unsere Partnerstadt berichtete damals sogar in ihrer Tageszeitung in einem Artikel mit dem Titel ›Echte Freunde erkennt man in der Not‹ davon.«
Ehrenamt in Krisenzeiten stärken
Insgesamt zehn Fahrzeuge und unter anderem ein Lkw der Feuerwehr seien mit Hilfsgütern, Hygieneartikeln und Lebensmitteln von 16 Fahrerinnen und Fahrern nach Polen gebracht worden, um den vielen ukrainischen Geflüchteten vor Ort Hilfe zu leisten.
Zudem fand sich nach Beginn des Krieges in der Ukraine in Florstadt schnell eine Gruppe von Bürgerinnen und Bürgern zusammen, die die Geflüchteten unterstützen wollten. So wurde die Projektgruppe Freundeskreis Ukraine ins Leben gerufen; der Partnerschaftsverein dient dabei als Träger. Das Projekt unterstützt ukrainische Geflüchtete bei der Vernetzung untereinander und bei der Einbindung in die kommunale Gemeinschaft. Geflüchtete werden zu Veranstaltungen in Florstadt begleitet, sie erhalten Hilfestellung beim Erlernen der deutschen Sprache, und die Ehrenamtlichen des Freundeskreises organisieren Informationsveranstaltungen und Begegnungstreffen. »Für uns ist die Förderzusage eine sehr große Anerkennung unserer Arbeit«, sagte Bernecker. Die finanzielle Unterstützung komme direkt den betreuten und geförderten Menschen zugute.
Der Freundeskreis Ukraine wurde durch das Förderprogramm »Ehrenamt hilft gemeinsam« mit nahezu 9000 Euro gefördert. Das Programm zielt darauf ab, bürgerschaftliches Engagement und Ehrenamt in Krisenzeiten zu stärken und die kontinuierliche ehrenamtliche Unterstützung von Geflüchteten wertzuschätzen.
»Es ist wirklich toll zu sehen, was hier auf die Beine gestellt wurde. Ich bin tief berührt von der anhaltenden Hilfsbereitschaft der Bürgerinnen und Bürger in Florstadt«, sagte Pawlik. »Die Menschen, die aus der Ukraine vor Krieg und Angst fliehen mussten, haben schlimme Wochen und Monate hinter sich. Ihre Heimat wurde und wird zerstört, viele von ihnen mussten Angehörige zurücklassen oder haben liebe Menschen im Krieg verloren. Umso wichtiger ist es, dass sie herzlich bei uns aufgenommen werden.«
Das schaffe der Freundeskreis immer wieder. »Die Projektgruppe leistet einen unschätzbaren Beitrag für das Miteinander in unserer Gesellschaft«, betonte Pawlik.