Unterhaltung auf hohem Niveau beim Büdinger Gallusmarkt

Ein anspruchsvolles Programm erlebten die Besucher des Büdinger Gallusmarkts am Freitagabend im Festzelt. Sowohl die Gäste aus den Partnerstädten als auch die Lokalmatadoren begeisterten.
Büdingen (ten). Ein ansprechendes Programm auf hohem Niveau präsentierten die Gäste aus den Partnerstädten Sebes/Mühlbach, Bruntal und Loudeac am Freitagabend im Festzelt zum Büdinger Gallusmarkt. Leider beschränkte sich das Publikum vor allem zu Beginn auf Mitglieder des Verschwisterungsvereins und Offizielle. Erst zum Auftritt von Soul of Büches begann sich das Zelt merklich zu füllen.
Ein großes Lob muss man den Organisatoren des Markts für das musikalische Rahmenprogramm des Fests aussprechen. Bereits den Kommersabend am Donnerstag gestaltete die Big Band des Wolfgang-Ernst-Gymnasiums äußerst gelungen. Dieses Niveau trugen im weiteren Verlauf des Markts nicht nur Soul of Büches oder Sound of Büdingen mit. Auch die Gäste der Partnerstädte passten hervorragend in diesen Rahmen.
Aufwendige Choreographien
Die Sächsische Volkstanzgruppe aus der rumänischen Partnerstadt Mühlbach/Sebes eröffnete den Freitagabend im Festzelt. Wobei die Bezeichnung Sächsisch nicht mit unmittelbarem Bezug zur Herkunft der deutschstämmigen Rumänen zu verstehen ist, wie Sieglinde Huxhorn-Engler vom Verschwisterungsverein erklärte. Weil viele Einwanderer aus Sachsen kamen, hätten die Rumänen schließlich alle deutschen Neubürger als Sachsen bezeichnet.
Die Volkstanzgruppe begeisterte das Publikum mit aufwendig choreografierten, traditionellen Tänzen mit zum Teil schon akrobatischen Elementen. Der guten Stimmung, die die Gäste verbreiteten, konnte sich kaum jemand entziehen. Als zum Schluss des Auftritts der Gruppe Leiterin Anamaria Dahinten Bürgermeister Benjamin Harris zum Tanz bat, wagten sich auch einige Büdinger auf das Areal vor der Bühne.
Dem tänzerischen Niveau der sächsischen Volkstanzgruppe war Sängerin Marketa Komarova, die von Vaclav Kramar begleitet wurde, musikalisch ebenbürtig. Sie präsentierte ein breites Repertoire vor allem aus Jazz-Titeln, darunter eine tschechische Version von »Dream a Little Dream« und zum Abschluss »Wonderful World« von Louis Armstrong. Der Auftritt war umso bemerkenswerter, da, wie Erste Stadträtin Katja Euler mitteilte, die Sängerin am Vortag noch krank im Bett lag. Mit Halstabletten habe sie ihre Stimme für den Auftritt wieder hergestellt.
Alte Bekannte waren das Trio Beautiful Brothers, bestehend aus Robert Rault, Guy Pichard und Hubert Thierry, aus der Partnerstadt Loudeac. Mit Gitarre, Akkordeon und Waschbrett brachten sie bretonische und traditionelle französische Lieder auf die Bühne. Dabei waren es zunächst die Gäste aus Sebes, die begeistert dem Rhythmus folgten. Damit gaben sie einen Anstoß für die in Erwartung des Auftritts von Soul of Büches zahlreicheren Büdinger Besucher. Angeführt von Annie Rault, zog schließlich eine beachtliche Polonaise durch das Zelt.
Rhythm’n’Blues vom Feinsten
Nach dem anspruchsvollen Auftakt bildete die Bücheser Formation den Höhepunkt des Abends. Dabei setzte bereits der erste Titel »Time is Tight« von Booker T and the MGs den Hinweis, dass das Publikum authentische Rhythm’n’Blues-Interpretationen erwarten konnte. Wenn man die Augen schloss, konnte man sich statt im Festzelt auf dem Büdinger Marktplatz auch in den Palace Hotel Ballroom zu Beginn des legendären Auftritts der Blues Brothers versetzt fühlen.
Neben den Standards des Genres wie beispielsweise »Mustang Sally« von Wilson Picket und »Soulman« von Sam and Dave begeisterten aber auch neuere Werke wie »Fool for Your Stockings« von ZZ Top oder »Sultans of Swing« das Publikum.
