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VCD: Den Verkehrsmix umsetzen

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Nidda (red). In Bad Salzhausen sind zwei neue Baugebiete geplant: das Baugebiet West und das Areal am Haus am Landgrafenteich. »Aus Sicht des Kreisverbands des Verkehrsclubs Deutschland (VCD) wird dabei die Chance verpasst, ein intelligentes und zukunftsfähiges Mobilitätskonzept zu entwickeln.« So steht es in einer Pressemitteilung.

Trotz Bekenntnissen zu einem »multifunktionalen Mix« aus Verkehrsmitteln habe die Planung nur den Autoverkehr im Blick. »Das vorliegende Verkehrsgutachten konzentriert sich darauf, Kapazitätsreserven des Verkehrsnetzes zu untersuchen und den Autoverkehr zu regeln. Aspekte wie Lärm- und CO2-Emissionen des Verkehrs, Fragen nach der Flächengerechtigkeit im öffentlichen Raum, Nutzung der Digitalisierung als Chance für Sharing-Angebote, Angebote für mobilitätseingeschränkte Personen, Lösungen für sicheren und attraktiven Radverkehr bleiben außen vor«, kritisiert Christoph Winterberg, der Vorsitzende des VCD-Kreisverbands.

Ein Streifen für die Radfahrer

Die der Planung zugrunde gelegten Autoverkehrsströme hält der Verband für fragwürdig. In dem Verkehrsgutachten werde von zwei MIV-Fahrten (motorisierten Individualverkehr, Anm. d. Red.) je Einwohner gesprochen. »Selbst wenn bei 275 Einwohnern nicht jeder ein Auto besitzt, sondern nur 60 Prozent, dann käme man auf 165 benötigte Stellplätze.« 117 sieht die Planung vor.

Außerdem hält der VCD die Berücksichtigung des Radverkehrs für unzureichend. Über die Roland-Krug-Straße verläuft ein Teilstück des Fernradweges R4 ohne gesonderte Verkehrsfläche. An der Einmündung Kurstraße/Roland-Krug-Straße komme es dadurch zu einer gefährlichen Verkehrssituation.

Die Forderung des VCD ist, die Roland-Krug-Straße mit einem Radfahrstreifen auf der östlichen Seite zu versehen. Im Bereich der Einmündung Kurstraße sollte dieser durch eine Radfahrerfurt weitergeführt werden.

Darüber hinaus fordert der Mobilitätsklub, dass Angebote für die gemeinsame Fahrzeugnutzung, wie Car-Sharing oder Bike-Sharing, Eingang in die Planung finden. Damit ließen sich Verkehrsströme verringern. Die nötige Überarbeitung der »einseitig auf das Auto ausgerichteten Stellplatzsatzung« sei ein weiterer Baustein für die geforderte zeitgemäße Mobilitätsplanung.

Die vollständige Stellungnahme ist auf der Seite des VCD unter dem Reiter Wetterau-Vogelsberg zu finden. Die Verkehrsuntersuchung ist auf Nidda.de unter »Bebauungsplan Kurstraße« einsehbar.

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