»Verantwortliche müssen Dynamik gerecht werden«
Wetteraukreis (red). Der Kreiselternbeirat hat zum Abschluss seiner Gesprächsreihe mit Wetterauer Kreistagsfraktionen mit Vertretern der CDU sowie dem Landrat und Schuldezernenten Jan Weckler diskutiert. Die Pädagogik müsse den Schulbau bestimmen, betonte Weckler im Laufe des Gespräches. Den Eltern im Kreis stellt sich die Situation jedoch allzu oft anders dar.
Isabel Theis berichtete für den Elternbeirat der Kurt-Schumacher-Schule (KSS) aus dem Alltag der Karbener Gesamtschule. Fehlende Räume, steigende Schülerzahlen und eine schleppende Sanierung führten zu einer angespannten Lage, selbst Container als Behelfsklassenräume fehlten.
Die digitale Ausstattung verzögere sich und decke auch jetzt nur Teile der Gebäude ab. Mit 1600 Schülerinnen und Schülern sei die KSS eine der größten Schulen in der Wetterau, sie spiegele exemplarisch die Probleme an vielen Schulen im Kreis wider.
Der Landrat sowie die CDU-Politiker Sebastian Wysocki (Fraktionsvorsitzender), Manfred Jordis (Ausschuss für Bildung, Schulkommission) und Bernd Wagner (Ausschuss für Bildung) betonten, dass derzeit das größte Schulbau- und Sanierungsprogramm laufe, das es im Wetteraukreis jemals gegeben habe.
Beirat: Schulen einbeziehen
Die extreme Dynamik der Schülerzahlenentwicklung sei aber schwer prognostizierbar, hinzu kämen lange Planungs-, Genehmigungs- und Ausschreibungsverfahren sowie eine schwierige Lage am Bau.
Die Dynamik der Schulentwicklung muss dringend an die Dynamik der Bedarfsentwicklung angepasst werden, forderte der Kreiselternbeirat an dieser Stelle.
Steigende Kinderzahlen seien seit zehn Jahren in den Kitas erkennbar. Es müssten Wege gefunden werden, um die Reaktionszeit des Schulträgers zu verkürzen. Wichtig sei auch, die Schulen mit ihren inhaltlichen Ideen und Konzepten einzubeziehen.
Der Kreiselternbeirat befragte die CDU-Vertreter nach ihren programmatischen Zielen für die Wetterauer Schulen. Wysocki nannte die Schwerpunkte Ganztagsentwicklung, Schulsozialarbeit, Inklusion und Digitalisierung. Schule müsse vom reinen Lernraum zum Lebensraum für Schülerinnen und Schüler weiterentwickelt werden.
Bei der Digitalisierung sah Jordis, Lehrer und IT-Beauftragter der Limesschule Altenstadt, bereits eine gute Basisausstattung der Schulen, auch Weiterbildungsangebote seien vorhanden. Der breite Einsatz im Unterricht stehe jedoch noch am Anfang.
»Unsere Kinder müssen in einer Welt zunehmender Dynamik agieren, Schule soll sie für diese Herausforderungen ausbilden. Auch die Verantwortlichen im Schulsystem müssen daher Wege finden, dieser Dynamik gerecht zu werden - und zwar schon für die jetzigen Schülerinnen und Schüler«, forderte der Kreiselternbeirat zum Abschluss.
Der Austausch zwischen dem Schuldezernenten und dem Kreiselternbeirat soll nach den Neuwahlen des Elterngremiums im Februar fortgeführt werden.