Verklärung

Am zweiten Fastensonntag hören wir in der katholischen Leseordnung das Evangelium von der »Verklärung Christi«, eine Szene, die sich auf dem Berg Tabor in Galiläa unweit von Nazareth abgespielt hat. Hier waren Petrus, Jakobus und Johannes aus dem Kreis der Apostel dabei.
Sie sahen Jesus in einem vorher nie gekannten Licht. Verständlich, dass sie die Szene festhalten und Hütten bauen wollten, um dort zu bleiben. Aber: Jesus gibt ihnen zu verstehen, dass sie jetzt noch nicht die himmlische Herrlichkeit sehen können, sie müssen in ihren »Alltag« zurück. Nach seinen Leidensankündigungen sollte dies ein Zeichen für das künftige Leben bei Gott sein, an das wir glauben.
Am Weg vom Berg Tabor hinunter in die Ebene gibt es eine kleine Kapelle, die den »Absteigenden« geweiht ist. Das soll bedeuten: Wir können die Herrlichkeit hier auf Erden nicht »festhalten«. Wenn wir bei allem Negativen und Dunklen hoffentlich auch Schönes, ja, Herrliches erlebt haben, müssen wir immer erkennen: So lange wir auf Erden leben, wird es Höhen und Tiefen geben. Wir sind noch nicht am Ziel!
So dient dieser schöne Text auch dazu, unseren Mut und unsere Zuversicht im manchmal so grauen Alltag zu stärken und aus dem Glauben heraus Tiefpunkte, Enttäuschungen, Ratlosigkeiten zu überwinden.
Ich wünsche uns allen diese Kraft, die uns der Herr immer schenken möchte.
Vertrauen braucht es dazu!
Schön ist in diesem Zusammenhang, dass eine unserer katholischen Kirchen in Bad Vilbel »Verklärung Christi« heißt, die katholische Kirche auf dem Heilsberg, die in diesem Jahr 60 Jahre alt wird.
Ich wünsche Ihnen allen eine gesegnete Zeit und eine gute Vorbereitung auf Ostern.
Dieter Bockholt, Bad Vilbel, Pfarrvikar im Pastoralraum Wetterau-Süd