1. Startseite
  2. Region
  3. Wetteraukreis

Vier-Teiche-Tour in Bad Salzhausen: Wellness und Historie

Kommentare

bg_4Teiche-TSchaeferteich_11
Am Schäferteich sind im Hintergrund die Skulpturen von Christoph Guber zu sehen. © Elfriede Maresch

In Bad Salzhausen gibt es eine neue Wanderroute: die Vier-Teiche-Tour. Der Rundweg ist 6,4 Kilometer lang und verbindet die vier großen Gewässer des Parks sowie Wellness und Historie.

In der Kur- und Touristik-Info in Bad Salzhausen ist die neue Broschüre »Wege zur Gesundheit« für Wanderer, Spaziergänger und Walker erhältlich. Neben den bisherigen fünf Touren Kurpark-, Landgrafen-, Naturlehrpfad-, Kurwald- und Bismarcksteinrunde wird darin eine weitere, sechste Wanderroute vorgestellt: die Vier-Teiche-Tour. Der Rundweg ist 6,4 Kilometer lang und verbindet die vier großen Gewässer des Parks, die alle besucherfreundlich ausgestattet sind - kein Ufer ist ohne Parkbänke für eine Ruhepause. Die Tour führt zur Hälfte über Teer- und zur Hälfte über Wald- und Feldwege, hat nur moderate Steigungen und wird für Wanderer oder fitte Läufer empfohlen.

Wasser spielt wichtige Rolle

Wasser spielt im Kurpark eine wichtige Rolle, nicht nur in Form der Mineralquellen, sondern auch mit vier künstlich angelegten Gewässern, dem Landgrafen-, Bergwerks-, Schäfer- und Kleinen Teich. Gewässer sind unverzichtbare Gestaltungselemente in englischen Landschaftsparks. Von diesem Stil ließ sich Geometer Bindewald bei der Anlage des Kurparks 1826 inspirieren. Ziel der Vier-Teiche-Tour ist es, im Sinne der Naherholung Wellness und Historie zusammenzubringen.

Beginnt man die Route am Wasserrad im Unteren Kurpark, so geht man entlang des Salzgrabens in Richtung Geiß-Nidda und folgt am Rande des Ortes dem Schild mit dem Rundwegesymbol, der Nummer 6 und dem dicken weißen Pfeil. Am Waldrand zeigt er auf einen Weg zwischen den Bäumen, der rund um den Bergwerksteich führt. Entstanden ist der Teich aus einem ehemaligen Braunkohlebergwerk, das noch bis in die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg sporadisch genutzt wurde. Lange lag der Bergwerksteich ganz verwunschen dort, die Ufer waren so bewachsen, dass man die Wasserfläche gar nicht sah. Auch auf Anregung von Bürgern wurde der Bewuchs zurückgeschnitten, Sitzmöglichkeiten wurden aufgestellt. Ein ideales Ziel für alle, die Ruhe lieben. Immer noch ist der Weg ein Geheimtipp, die Sitzgruppen mit dem Blick auf die Wasserfläche zwischen der Waldkulisse sind geradezu Drei-Sterne-Picknick-Plätze.

Der Weg führt weiter zum Modellflugplatz, es geht nach rechts auf einem Wiesenweg in den Kurwald. Nach der Überquerung der Bahnschienen geht es leicht bergab und an der Hubertushütte vorbei mit einer Linksabbiegung in den Oberen Kurpark. Dort sind die Kunstwerke des Skulpturenparks zu sehen, der über Jahre entstanden ist.

Wieder blinkt ein Wasserspiegel: der Schäferteich. Es muss bis zur Anlage des Kurparks 1826 dort größere Teiche gegeben haben, die verschwunden sind. Der Planer des Parks nutzte das Marienbrünnchen, das am ansteigenden Hang hinter dem Parksaal entspringt, zur Anlage des Gewässers. Früher ging es wohl in diesem Bereich rustikaler zu. Ein Schäfer ließ dort seine Herde weiden - der Name erinnert daran. Zum historischen Jugendstilbahnhof hin geht es wieder ein Stück bergauf. Der Weg läuft parallel mit der Bahnlinie in Richtung Kurklinik Rabenstein. Man überquert die Kurstraße, folgt der Roland-Krug-Straße und biegt an den Tennisplätzen nach rechts in den Wald zum Landgrafenteich.

Wasservögel beobachten

Zur Landesgartenschau soll das Gebüsch zwischen den schönen alten Eichen zurückgeschnitten werden, es gibt dann weitere Sitzgruppen, und wer schon müde geworden ist, kann sich einen Augenblick an den Entenscharen freuen, die die Wasserfläche bevölkern. Weiter geht es zwischen den Baumgruppen und den Wiesenflächen des Unteren Kurparks bis zum Kleinen Teich hinter der Trinkkurhalle. Von einer ins Wasser reichenden Kanzel aus können Naturfreunde dort Wasservögel beobachten, die in den Röhrichtabschnitten des naturnahen Teiches gute Nistmöglichkeiten haben.

Es gibt aber auch regelmäßige Parkbesucher, die diesen Abschnitt anders nutzen, man sieht dort viele Jogger und Walker. Ein unbefangenes Bild bietet ein Qigong-Fan, der in der warmen Jahreszeit regelmäßig auf der Plattform mit Blick auf den Wasserspiegel seine Übungen macht: »Nirgends kann ich mich so entspannen wie hier, nirgends so meditieren«, sagt er. Wenn das kein Qualitätsprädikat für die Vier-Teiche-Tour ist. VON ELFRIEDE MARESCH

Auch interessant

Kommentare