Voß fordert: Keine Entlastung auf Kosten der Eltern
Altenstadt (red). In einem offenen Brief fordert Jan Voß, Vorsitzender der Altenstädter SPD-Fraktion, dass sich die Rahmenbedingungen für die Kinderbetreuung verbessern müssten. Diesen offenen Brief sandte er an den Spitzenverband der hessischen Städte und Gemeinden.
»Anlass war für mich, dass der Hessische Städte- und Gemeindebund (HSGB) ein Positionspapier veröffentlichte, das die Gemeinden entlasten will und dabei die Kosten auf die Kinder und Eltern umwälzt. Das nehme ich nicht hin«, erklärt Voß die Gründe seiner Intervention.
Zentraler Kritikpunkt für Voß war, dass der HSGB den gesellschaftlichen Realitäten hinterherhinke. »Statt sich damit auseinanderzusetzen, was die Zeichen der Zeit sind, Personal schneller zu qualifizieren, den Beruf aufzuwerten und den Aspekt der frühkindlichen Bildung in den Fokus zu rücken, beschäftigt sich der HSGB mit dem Thema nur vor dem Hintergrund der Entlastung der öffentlichen Hand bei Belastung der Kinder, Erzieherinnen und Erzieher sowie der Eltern«, fasst Voß zusammen.
SPD-Mann kritisiert »Konfliktscheue«
In seinem Brief wirft er dem HSGB »handwerkliche Fehler«, »Schuldzuweisungen an die Eltern« und »Konfliktscheue« vor. Ausführlich beschäftigt er sich in seinem Brief mit diesen Themen.
»Beispielhaft sind die Zahlen, die dargestellt werden. Sie zeigen eher das Versagen des HSGB. Statt endlich - wie in anderen Bundesländern - das Land zur ausreichenden Bezahlung heranzuziehen, will der HSGB Betreuungsstandards senken. Das geht zulasten der Gebührenzahlenden und vor allem der Kinder, weil sie nicht mehr genügend gefördert werden können und Personal weiter ausgepresst wird«, ärgert sich der SPD-Fraktionschef .
»Ich weiß, wie schwer es für die Hauptamtlichen ist, Gehör bei der Landesregierung zu finden. Doch es geht um unsere Kinder. Da ziehe ich die Glacé-Handschuhe aus und packe zu«, schreibt Jan Voß in einer Stellungnahme.