»Wachsende Bedrohung«

Enzheim (red). Über die wachsende Bedrohung der Weidetierhaltung durch den Wolf hat CDU-Landtagskandidat Patrick Appel mit Schäfer Thomas Etzel in Enzheim gesprochen. Er ist einer der Letzten seiner Zunft in der Region. Vor neun Jahren gab Etzel seinen Beruf als Kfz-Meister auf, um sich ganz der Schäferei zu widmen. Mit über 450 Merino-Mutterschafen führt er eine Tradition fort, die bereits seit neun Generationen in seiner Familie gepflegt wird.
Die Schafe von Etzel sind nicht nur Nutztiere, sondern auch Hüter der Natur. Sie tragen maßgeblich zur Erhaltung der Artenvielfalt bei, denn durch das Weiden verbreiten sie auf ihrer Wolle und ihren Klauen Pollen und Samen. Lediglich 100 Tage im Jahr verbringen die Tiere im Stall, erfuhr Appel. Den Großteil des Jahres leben sie auf den Weiden. »Dieser nachhaltige Ansatz spiegelt die Hingabe von Thomas Etzel an die Umwelt und seine tiefe Verbundenheit mit seinem Beruf wider«, befand Appel.
Etzel machte den Landtagskandidaten auf die wachsende Bedrohung der Weidetierhaltung durch den Wolf aufmerksam. Wolfsangriffe sorgten nicht nur für den Verlust einzelner Tiere, sondern führten auch oft zur »Verlammung«.
Wolf ins Jagdrecht übernehmen
»Junge Lämmer können den Stress im Mutterleib oft nicht verkraften und kommen in Panik auf die Welt. Daraus resultieren Schwierigkeiten beim Säugen. Nicht selten verenden die jungen Lämmer daran«, erklärte der Schäfer. Etzel betonte, dass finanzielle Entschädigungen nicht ausreichten, um den Verlust der Tiere zu kompensieren. Auch Schutzmaßnahmen mit immer höheren Vorgaben zu Zäunen und Abgrenzungen verfehlten oft ihre Wirkung.
»Die Kosten und der Aufwand sind unverhältnismäßig. Es muss eine aktive Bestandsregulierung des Wolfes ermöglicht werden«, forderte der Schäfer. »Der Wolf muss in das Jagdrecht übernommen werden, um eine nachhaltige Weidetierhaltung weiterhin zu ermöglichen«, sagte Appel.